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Flug in Die Nacht

Flug in Die Nacht

Titel: Flug in Die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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haben noch mindestens sechs Vorpostenboote, Genosse Admiral … und natürlich kann auch die Hong Lung ihren Rückzug decken. Sind sie erst in unserer Nähe, schützen wir sie vor Luftangriffen, bis sie in Zamboanga anlegen, um Verstärkungen an Bord zu nehmen.«
    »Sechs … Vorpostenboote … «, sagte Yin mit leiser, zitternder Stimme. »Sechs … Wir haben dieses Unternehmen mit acht Zerstörern, zwanzig Fregatten und nahezu sechzig Vorpostenbooten begonnen … Wir haben kein Großschiff mehr, das die Landungsschiffe in den Hafen zurückbegleiten kann? Nicht ein einziges?«
    »Genosse Admiral, die meisten unserer Fregatten und Vorpostenboote operieren weiter im Philippinischen Meer«, antwortete Sun. »Wir haben einige von ihnen sowie den Zerstörer Zhangzhou zurückgerufen, um den inneren Verteidigungsring zu verstärken.« Sun baute sich vor Yin auf und nahm Haltung an. »Genosse Admiral, Sie haben Ihre Kräfte mit wahrer taktischer Meisterschaft eingesetzt. Sie haben der Elite der amerikanischen Luftwaffe einen großen Kampf geliefert. Ihr Ziel – das Landungsunternehmen mit der Besetzung Davaos und des Flughafens – ist fast erreicht. Sie haben gesiegt, Genosse Admiral. Sie haben … «
    »Genosse Admiral! Feindliche Maschinen aus Osten und Nordosten im Anflug auf Davao«, meldete der Funker. Ein Signalgast trug die anfliegenden Maschinen ein, deren Zahl sich beängstigend rasch vergrößerte. Der Verband aus Nordosten war vorerst weiter entfernt, schien dafür aber deutlich schneller zu sein.
    »Was für Flugzeuge sind das?« fragte Kapitän Sun. »Der Admiral muß wissen, was das für welche sind. Los, los, fragen Sie nach!«
    »Der östliche Verband besteht nur aus Bombern B- 52«,meldete der Funker, nachdem er sich bei mehreren Stellen erkundigt hatte. »Der nordöstliche ist noch nicht identifiziert.«
    Aber Sun konnte sich die Zusammensetzung der beiden Gruppen jetzt denken: Bomber B-52, denen Bomber B-1 und F-111 folgten. Die aus Süden anfliegenden Gruppen waren nur die erste Welle gewesen; diese zweite Welle – kompakter als die erste, aber noch schlagkräftiger – würde die Landungsflotte und die Marineinfanterie angreifen.
    »Luftalarm für alle Schiffe und Truppenteile!« befahl Kapitän Sun. »Feindliche Bomber aus Osten und Nordosten im Anflug. Marineinfanterie geht am Strand in Deckung; Landungsschiffe möglichst weit auseinanderziehen!«
    Admiral Yin wirkte wie vor den Kopf geschlagen. Er starrte die Plexiglastafel an und murmelte etwas vor sich hin, das Sun nicht verstand. »Genosse Admiral? Haben Sie weitere Befehle?« fragte der Kapitän. Aber sein Vorgesetzter murmelte wieder etwas Unverständliches, studierte den Meldevordruck, den einer der Funker ihm gegeben hatte, und starrte sichtbar erschrocken die Plexiglastafel an.
    »Achtung! Achtung! Achtung! Luftalarm! Die Flak Feuerbereitschaft melden!«
    Oberst Yang Yi Shuxin von der Marineinfanterie sah nervös zu den Lautsprechern an den Inselaufbauten über ihm auf. Der nächste Blick galt den vielen Geschütztürmen mit 3,7-cm-Flak, die jetzt bemannt wurden, aber danach konzentrierte er sich wieder auf die Männer in seinem Landungsfahrzeug. Obwohl sie schwiegen, rief Yang ihnen laut zu: »Kein Wort, verstanden? Die haben ihren Auftrag, und wir haben unseren.
    Gleich geht’s los, Männer!«
    Yang führte einen Stoßtrupp von vierzig schwerbewaffneten Marineinfanteristen, die einen Strandabschnitt vor Davao besetzen sollten. Sie waren an Bord des sechzig Tonnen schweren Luftkissenfahrzeugs Dagu, das von zwei Luftschrauben mit Propellerturbinen angetrieben wurde und an Land und auf dem Wasser über siebzig Stundenkilometer erreichte. Die Dagu hatte zwei kleine Schützenpanzer mit je einer 30-mm-Maschinenkanone an Bord und war selbst mit zwei 14,5-mm-Maschinengewehren bewaffnet, hinter denen vier sehr jung aussehende Soldaten standen. Anders als normale Landungsfahrzeuge brachte die Dagu ihre Marineinfanteristen bis auf den Strand, anstatt sie in brusttiefem Wasser abzusetzen.
    Ihr Landungsschiff hatte zwei solcher Luftkissenfahrzeuge, vier herkömmliche Landungsfahrzeuge, zwanzig gepanzerte MTWs auf dem Panzerdeck, dreißig Zweieinhalbtonner auf dem Oberdeck und insgesamt vierhundert Marineinfanteristen an Bord. Auch andere Landungsschiffe trugen Luftkissenfahrzeuge, aber die Speerspitze jedes Angriffs bildeten unweigerlich Oberst Yang und seine Männer. Sie würden als erste chinesische Soldaten den Samar International Airport

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