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Flug in Die Nacht

Flug in Die Nacht

Titel: Flug in Die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Beeilung!«
    Kaddiri hatte es satt, sich von ihm herum kommandieren zulassen. »Wir haben unsere Systeme mehrfach durchgecheckt. Sie funktionieren und sind empfangsbereit. Der Fehler liegt beidem TDRS-Satelliten, nicht bei unserer Hardware.«
    Masters murmelte etwas Unverständliches, setzte den Kopfhörer ab und stand auf. Albert »Red« Philips, sein Cheftechniker, fragte sofort: »Jon, was ist mit dem Countdown?«
    »Der läuft weiter«, knurrte Masters. »Nein … vorläufig anhalten. Bin gleich wieder da.« Damit hastete er nach vom ins Cockpit. Im Gegensatz zu den geräumigen Kontroll- und Frachtabteilen im Rumpf der DC-10 war das Cockpit beengt und verhältnismäßig unbequem. Außer den Arbeitsplätzen der beiden Piloten und des Flugingenieurs enthielt es ein zweites Kontrollpult und das primäre Datenübertragungssystem für die Verbindungen zwischen Satellit, Bodenstation und Trägerrakete ALARM. Die Bordcomputer der Trägerraketen navigierten selbst und brachten das Flugzeug in die günstigste Startposition, aber dazu brauchten sie TDRS-Informationen, die im Augenblick nicht ankamen. Helen Kaddiri, die den Start leitete, hatte sich bisher vergeblich bemüht, die Verbindung wiederherzustellen.
    Sie verdrehte die Augen, als Masters ins Cockpit gestürmt kam. »Jon, ich hab’ die Sache im Griff und brauche wirklich keine … «
    Masters sah sofort auf den Bildschirm mit dem Status des Kommunikationssystems der DC-10 – dort war keine Störung angezeigt. »Ich hatte einen Eigentest unseres Systems verlangt, Helen.«
    Kaddiri seufzte, während Masters über ihre linke Schulter blickte, um den Eigentest auf dem Bildschirm zu verfolgen …
    »Da!« sagte er plötzlich. »Stecker und Glasfaserkabel der Nabelschnur. Warum hast du diesen Test ausgelassen?«
    »Sei doch vernünftig, Jon!« protestierte Kaddiri. »Das ist kein elektronischer Test, das wird durch Sichtkontrolle geprüft.«
    »Blödsinn«, sagte Masters und lief aus dem Cockpit in den Frachtraum zurück.
    Die Trägerrakete ALARM, deren grauer Rumpf im Scheinwerferlicht bedrohlich riesig wirkte, war aus der Luftschleuse in den Frachtraum zurückgerollt worden, damit die Techniker sie erneut überprüfen konnten.
    »Schiebt sie wieder rein und überprüft die Nabelschnur«,ordnete Masters an. »Vielleicht ist nur ein Stecker defekt.«
    »Aber wir brauchen eine Startklarmeldung, bevor wir sie in Position bringen können«, sagte Red Philips. Er sah auf seinen Monitor. »Ich sehe noch immer keine TDRS-Daten … «
    »Umgeh die Sperren, Red«, forderte Masters ihn auf, »und bring die Rakete in Startposition.«
    »Das wäre ein Verstoß gegen die Sicherheitsvorschriften, Jon … « Aber Philips sah, daß Masters das egal war. Er gab seufzend den Befehl ein, die elektronischen Sperren aufzuheben, die eigentlich verhinderten, daß eine startbereite, aber nicht richtig funktionierende Rakete in Startposition gelangte. Die Sperren verhinderten Unfälle an Bord und den versehentlichen Abwurf einer startbereiten Trägerrakete – nur wurden sie jetzt ausgeschaltet.
    Dieser Befehl erschien sofort auf Helen Kaddiris Kontrollpult. »Jon, ich sehe eine Gefahrenwarnung. Ist die Rakete fixiert? Bei mir wird angezeigt, daß die Sperren ausgeschaltet sind.«
    »Ich hab’ sie umgangen, Helen«, sagte Jon über die Bordsprechanlage. Er stand mit einer Taschenlampe in der Hand an der Startkammertür und sah zu, wie die Rakete wieder in Position gebracht wurde. »Wir prüfen den Nabelschnurstecker. K »Das darfst du nicht tun, Jon!« warnte Kaddiri ihn. »Sollte doch ein anderer Defekt vorliegen, kann die Startsequenz der ALARM ablaufen, bevor wir die Bombenklappen öffnen oder die Zündsequenz unterbrechen können. Du reinigst einen geladenen Revolver mit zurückgezogenem Hammer und einem Finger am Abzug.«
    Masters warf einen Blick in die Startkammer mit der wirklich geschoßförmigen Rakete, deren Spitze auf ihn gerichtet war.»Guter Vergleich, Helen«, sagte er trocken.
    Die ALARM glitt in Startposition. »Okay, versuchen wir’s mit dem Eigentest für die Nabelschnur«, forderte Masters seinen Cheftechniker auf.
    Sekunden später grinste Philips triumphierend. »Das wär’s, Jon!« bestätigte er. »Einer der Steckerpole hat keinen Kontakt.
    Wir holen sie wieder raus und bringen die Sache gleich in Ordnung.«
    »Kommt nicht in Frage. Keine Zeit. Ich mach’s selbst.«
    Bevor jemand ihn daran hindern konnte, war Masters auf die Rakete geklettert und kroch auf ihr nach

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