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Fool on the Hill

Fool on the Hill

Titel: Fool on the Hill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matt Ruff
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Windschutzscheibe und hob eine Hand zum Gruß.
    »Gott segne alle Bullen von Ithaca!« rief er aus. »Ave, Cäsar!« brüllten ein paar andere Bohemier. »Siehst du? Siehst du?« knurrte Doubleday. »Haargenau wie diese Schwulen unten im Wave. Kein Respekt vor der Obrigkeit.« »Och, die respektieren uns schon«, sagte Hollister. »Sie zeigen’s eben auf ihre eigene Art, das ist alles.«
    »Der da drüben«, fuhr Doubleday fort, als Z. Z. Top auf seinem Grauen vorübertrottete: »Marxist oder Kinder Schänder. Keine Frage.«
    »Mach dir man darum keine Sorgen, Doubleday. Die sind harmlos. Was meinst du, sollen wir rüber zum State Diner und uns einen Kaffee holen?«
    »Ja. Ja, klar. Das heißt, sobald diese verdammte Kreuzung frei ist.« Sein Mund beschrieb einen zornigen Abwärtsbogen; Hollister begann sich zu fragen, ob der Mann überhaupt jemals lächelte. »Oh, verflucht!«
    »Was denn noch, Doubleday?«
    »Es regnet schon wieder!«
    Hollister warf den Kopf in den Nacken und lachte.
     
    IV
     
    »Applaus für den Regen!« rief Löwenherz, als sie über den Commons ritten, und der Wolkenbruch erntete handfesten Beifall. Die letzten sieben bis acht Kilometer hatten sie von den Waldmurmeltieren bis zu den Greyhound-Bussen absolut alles beklatscht, so sehr freuten sie sich, wieder zurückzukommen. Für viele von ihnen, darunter auch Löwenherz, würde dies das letzte Jahr in Cornell sein, und sie wollten es so positiv wie möglich angehen.
    Löwenherz ritt immer noch, von Fujiko und Myoko flankiert, an der Spitze, während die anderen Bohemier und Grauen Vrouwen in ungeordnetem Zug folgten. Als sie über den Commons strömten, bejubelten sie die Geschäfte, bejubelten McDonald’s, bejubelten die Gehsteige, auf denen sie ritten. Vor Iszards Supermarkt - wo einst das alte Hotel Ithaca gestanden hatte - trafen sie George, der an diesem Tag sehr früh aufgestanden war.
    »Morgen, Geschichtenerzähler«, sagte Löwenherz und nickte ihm zu. Er hob eine Hand, und die Prozession kam zum Stehen. »Was treibt dich raus? Ich dachte, wir wären die einzigen, die so verrückt sind, noch vor der Sonne aufzustehen.«
    »Was heißt hier Sonne?« fragte George heiter und warf einen Blick in die Wolken. »Außerdem dachte ich, es war allmählich an der Zeit, daß ihr zurückkommt. Hab’n Begrüßungsgeschenk für euch.« Er reichte Löwenherz eine Flasche Midori hoch.
    »Ich kann mir nicht helfen«, sagte der bohemische König. »Guter Geschmack in Sachen Alkohol flößt mir einfach Respekt ein.«
    »He, George«, rief Z. Z. Top, während er zur Spitze des Zuges getrottet kam. Er hielt eine Zeitung in der Hand. »Hab was für dich. Starke Sache. Schon das Neueste aus Chicago gehört?«
    »Nein. Wie geht’s?«
    »Astrein«, sagte der Top enthusiastisch. Er war ein Fan vom ›Ritter der weißen Rosen‹, und es machte ihm Freude, George abwegige Neuigkeiten zuzutragen. »Also paß auf, da ist dieser Typ in Chicago, dem so’n Riesenschuppen am Stadtrand gehört, der kommt vor zwei Tagen nach Haus und das Ding ist am Brennen. Keine Feuerwehr in Sicht, und sein Balg, das allein zu Haus war, schreit aus einem Fenster im Obergeschoß, Papi, Papi, rette mich.
    Alles klar, besorgter Vater und so, müßte eigentlich nix wie rein und das Kind retten, richtig? Das einzig Blöde is, der hat dieses Problem, also so’n Tick, eine Dings, eine Tri-... eine Trisko-... ach, scheiß drauf!«
    »Triskaidekaphobie«, steuerte Myoko bei.
    »Genau! Genau, das. Triskadingsbums. Was im Prinzip drauf rausläuft, daß sein Arschloch von der Zahl Dreizehn ‘n toxischen Schock kriegt. Und aus exakt dreizehn Fenstern kommt Rauch raus.«
    »Er hat sie gezählt?« fragte George skeptisch.
    »He Mann, steht hier in der Zeitung, dem Wissensdurstigen zur Labung. Das Haus von dem Typen ist also eine einzige horrormäßige Darstellung der Zahl Dreizehn, und sein Spinxter beißt schon die Zähne zusammen...«
    »Gut so, Top«, sagte Fujiko.
    »... und er kann sich nicht ums Verrecken dazu durchringen, da reinzugehen, nich mal, wo sein eigenes Kind gleich in die Röhre soll. Also läuft er zum Auto zurück, holt’n Reservekanister aus dem Kofferraum, greift sich ne Limoflasche aus dem Rinnstein, reißt sich’n Streifen aus seiner Edelkluft und bastelt sich’n waschechten Spießer-Molli zusammen. Schmeißt den in ein’n Teil des Hauses, wos noch nich brennt, und päng, Feuer, Rauch, die Dreizehn wird zur Vierzehn, sein Arschloch riläxt wieder, und jetzt steht

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