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Forgotten

Forgotten

Titel: Forgotten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cat Patrick
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Stunde im Büro des Direktors verbringen.«
    Nach der Stillbeschäftigung mit Luke fühle ich mich nicht besonders erwachsen und schon gar nicht vernünftig, trotzdem gebe ich mir Mühe, das verträumte Dauergrinsen abzustellen, das in meinem Gesicht sitzt wie festgetackert. Als das nicht klappt, drehe ich mich zum Fenster, damit Ellis mich nicht sieht und die Sache in den falschen Hals bekommt.
    Erstaunt stelle ich fest, dass draußen große weiße Flocken träge zur Erde sinken. Schnee bedeckt den Schulhof wie der Schaum auf einem perfekten Latte Macchiato. Alles wirkt plötzlich so unberührt und wunderschön, der Anblick be­ruhigt mich irgendwie.
    Mit nunmehr unterrichtskompatibler Miene drehe ich mich nach vorn zu Mr Ellis, der gerade sein Notizbuch studiert. Dann sieht er auf, und sein Blick fällt geradewegs auf mich.
    »London, haben Sie heute endlich die Einverständnis­erklärung mitgebracht?«
    Alle drehen sich zu mir um, und ich werde knallrot. Spätestens jetzt wäre mein Grinsen sowieso Geschichte.
    »Oh, äh … tut mir leid«, stottere ich, bücke mich und zerre meine Schultasche unter dem Sitz hervor. Ich weiß genau, dass die Einverständniserklärung nicht drin ist, es sei denn, ich habe sie gestern Abend eingesteckt und vergessen, es in meine Notizen zu schreiben – was nicht sehr wahrscheinlich ist. Trotzdem tue ich so, als würde ich nach ihr suchen.
    »Tut mir leid«, sage ich erneut nach ein paar Sekunden. »Ich hab sie wohl schon wieder vergessen.«
    »Dann muss ich dich bitten, solange in die Bibliothek zu gehen«, sagt Mr Ellis.
    »Okay.« Hölzern stehe ich auf, die Tasche in der Hand. Meine Wangen brennen, als ich nach vorn gehe, um den ­Passierschein aus Mr Ellis’ ausgestreckter Hand entgegen­zunehmen. Ich stakse aus dem Klassenzimmer, aber sobald ich draußen auf dem Gang stehe, legt sich meine Scham. Ich hasse es, wenn so was passiert – diese Missgeschicke, die mich wie einen Volltrottel erscheinen lassen.
    Aber nicht heute.
    Heute liegt Schnee auf dem Schulhof.
    Heute gibt es Luke.

9
    Trotz der Flocken, die vor meinen Augen tanzen, sehe ich Jamies Silhouette im Fenster neben der Haustür, als ich in ihre Straße einbiege.
    »Warum trägst du nicht den coolen Mantel, den du neulich im Second-Hand-Laden gekauft hast?«, fragt sie vorwurfsvoll, noch bevor die Tür zu ihrem Siebzigerjahre-Haus vollständig offen ist. »Du siehst aus, als wolltest du auf eine Polarexpedition.«
    »Warum hast du nach mir Ausschau gehalten?«, frage ich zurück, während ich mir die gefütterten Stiefel von den Füßen zerre und dann an ihr vorbei in den Eingangsflur gehe, um mich aus meiner Vermummung zu schälen.
    »Weil es draußen dunkel ist.« Sie zuckt die Achseln. Jamie würde es nie zugeben, aber sie hat, was mich angeht, einen ausgeprägten Beschützerinstinkt. »Wieso bist du überhaupt zu Fuß gekommen?«
    »Keine Ahnung«, antworte ich und schiebe mir die nassen Haarsträhnen aus den Augen. »Ich hatte einfach Lust drauf.«
    Ich pelle mich aus der letzten Schicht und staple dann die abgelegten Kleider ordentlich auf der Bank im Flur. Allerdings nicht, ohne vorher mein Handy aus der Jackentasche zu nehmen für den Fall, dass Luke anruft.
    Gerade als wir in Jamies Zimmer gehen wollen, steckt ihre Mutter den Kopf um die Ecke. Sie trägt ein dunkles Kostüm und darüber eine Retroschürze mit Blumendruck.
    »Hi, London!«, ruft sie.
    »Hi, Susan«, sage ich und winke. Jamie verdreht die Augen gen Zimmerdecke, fasst meine Hand und zerrt mich zur Treppe.
    »Wie geht es dir?«, will Susan noch von mir wissen, als wir an ihr vorbeigehen.
    »Super, danke«, rufe ich über die Schulter zurück, während Jamie mich schon in den ausgebauten Keller schleift.
    Wir sind noch auf der Treppe, da ruft Mom an, um zu fra­gen, ob ich gut angekommen bin. Ich sage ihr schnell, dass alles in Ordnung ist, dann lege ich auf.
    Eine halbe Stunde später hocken wir auf Jamies Bett, und ich bemühe mich, ihre Tagesdecke nicht mit dem blutrotem Nagellack zu bekleckern, den ich mir gerade auf die Zehnägel pinsle.
    »Wieso guckst du so komisch?«, fragt Jamie. »Du machst mich ganz kribbelig.«
    »Keine Ahnung«, sage ich. »Mir geht’s einfach gut.«
    »Wegen dem Freak?«, neckt mich Jamie.
    »Er ist kein Freak. Er ist ein Hengst«, widerspreche ich.
    Jamie lacht schnaufend. »Wie geht es denn weiter mit euch? Hast du dich dran erinnert, dass du irgendwann mal Babys mit ihm haben wirst, oder was?«
    Das

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