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Forgotten

Forgotten

Titel: Forgotten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cat Patrick
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Sorgen mehr machen. Wir sind fertig miteinander.«
    Klick.

15
    27. 10. (Mi)
    Klamotten:
    – gelbes Tanktop, darüber dunkelblaue Strickjacke
    – Levi’s im Used-Look
    Schule:
    – Mathearbeit (vor der Schule Kap. 5 und 6 lesen)
    – schon einige coole Logobeispiele für Graphikdesignprojekt runtergeladen (im Rucksack)
    – vor der Schule Englischaufsatz zu Ende schreiben und ausdrucken
    Privates:
    Noch mal Datei »Düstere Erinnerung« lesen, liegt auf dem Desktop! Ich glaube, es ist Dads Beerdigung. Ich komme nicht klar damit, alles ist so unfair und verkorkst! Hätte Mom heute fast nach ihm gefragt, habe mich dann aber nicht getraut (s. Umschlag mit Fotos etc., den sie vor mir versteckt hat) WARUM?? Ich will ihn wenigstens noch ein Mal sehen, bevor ihm was zustößt.
    Jamie ist extrem sauer auf mich! Hat mich in Spanisch komplett ignoriert (lt. Aufzeichnungen schon die ganze Woche), ist dann nach der Schule rübergekommen, um Klamotten auszutauschen, als hätten wir Schluss gemacht. Hat kaum ein Wort mit mir geredet, dann das BFFIUE-Poster in zwei Hälften zerrissen!! Es tut mir leid, was ich gesagt habe, aber das ist einfach krass.
    Lichtblick:
    Luke und ich haben Sa Abend ein Date!! Leider konnten wir heute während der Stillbeschäftigung nicht viel reden. Er hat die ganze Zeit an einem riesigen Ohr (???) rumgezeichnet, und in der Mittagspause musste er nach Hause, seiner Mom helfen. Ich glaube, er wollte mich küssen, bevor er gegangen ist! Vielleicht Sa …

16
    »Hab ich eigentlich schon mal was verhindert, was normalerweise passiert wäre?«, will ich von meiner Mom wissen, als wir auf den Schulparkplatz einbiegen. Mein Kopf ist ganz schwer, und ich bin todmüde, es ist gerade mal sieben Uhr vierundzwanzig.
    »Was meinst du damit?«
    »Die Zukunft«, sage ich ungeduldig und wünsche mir nur für eine Sekunde, dass sie Gedanken lesen könnte, damit ich ihr nicht immer alles erklären muss. »Meine Erinnerungen. Hab ich schon mal eine meiner Erinnerungen verändert, so dass sie dann doch nicht eingetreten ist?«
    »Hmm, lass mich nachdenken«, meint sie und denkt für meinen Geschmack entschieden zu lang über meine Frage nach. So viel also dazu.
    Aber dann fällt ihr doch noch etwas ein. »Du bist damals nicht zu Jamies dreizehntem Geburtstag gegangen.«
    »Wieso nicht?«
    »Weil du dich daran erinnern konntest, dass du dir die Nase brichst«, sagte sie lachend. Ein kleines Mädchen bricht sich die Nase, wie irrsinnig komisch. Aber ich halte den Mund und lasse sie weiterreden. »Es war eine Poolparty im Freizeitzen­trum, draußen auf der Terrasse. Du hast dich erinnert, dass du gegen eine Glastür rennen würdest. Deswegen bist du nicht hingegangen.«
    »Und dann?«, frage ich.
    »Du hast eine tolle Party verpasst und dir ein paar Monate später die Nase gebrochen, als du über einen herrenlosen Hund gestolpert bist, den du mit nach Hause gebracht hattest.«
    Wir stehen mit laufendem Motor in der Haltezone, und ich muss aussteigen. Mom sieht zu mir rüber und gibt mir mit dem Zeigefinger einen Stups auf die Nase, die heute Morgen im Spiegel noch einwandfrei ausgesehen hat.
    »Also hab ich letztendlich nichts geändert?«, sage ich, halb niedergeschlagen, halb verärgert. Ehrlich gesagt würde ich sie viel lieber fragen, warum sie mich jahrelang angelogen hat. Das stand zumindest heute Morgen in meinen Notizen.
    »Nein, wohl nicht«, meint meine Mom. Auf mein frus­triertes Schnauben hin fügt sie hinzu. »Aber das heißt nicht, dass du es nicht könntest . Vielleicht war es in der Situation bloß Zufall. Was ist los, London?«
    »Mir ist irgendwie plötzlich so schlecht«, sage ich, und es stimmt.
    Eine andere Mutter hinter uns tippt zaghaft auf die Hupe, um uns in aller Höflichkeit zu bitten, Platz zu machen. Meine Mom wirft einen Blick in den Rückspiegel, dann sieht sie mich mit ernsten Augen an.
    »Weißt du, London, es ist doch so: Solange du mir nichts davon erzählst oder es aufschreibst, würdest du ja gar nicht wissen , ob du etwas an deiner Zukunft veränderst, selbst wenn du es tust. Verstehst du, was ich meine?«
    Ich lasse es mir durch den Kopf gehen. Nehmen wir mal an, ich erinnere mich daran, dass ich morgen von einem Bus angefahren werde. Ich sage meiner Mom nichts davon und schreibe es mir auch nicht auf, das heißt, dieses Wissen ist morgen früh weg. Dann gehe ich rein zufällig einen anderen Weg zur Schule, vermeide so also den Busunfall, ohne es zu wissen.
    Zum ersten Mal an

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