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Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken

Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken

Titel: Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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einige sich gerade nach oben wandten, rückwärts über den Zug wendeten oder im Tiefflug über den Boden sausten und geradewegs in den vordersten Rang einschlugen, der immer noch vorrückte.
    Ein Wagen des zweiten Zuges explodierte mit einem Donnerschlag, als eine halbe Wagenladung gleichzeitig detonierte, ausgelöst von einer Rakete, die noch in ihrem Rohr zündete und eine Kettenreaktion auslöste, Geschosse in jede Richtung sandte.
    Dennoch setzte die Salve sich fort.
    Andrew stand von Ehrfurcht ergriffen mit offenem Mund da, vergaß alles andere, duckte sich nicht einmal. Er beobachtete nur mit wachsender Erregung, wie über viertausend Geschosse aufstiegen, einen Bogen beschrieben und auf die Horde der Merki niederzuprasseln begannen.
    *
    »Jesus und Perm!«, stieß Jack hervor. »Dieser Idiot hat es wirklich getan!«
    Er schaute gerade hinab und sah eine Feuerwand seitlich der Züge aufsteigen. Schlagartig verhüllte Rauch den Boden, als die Feuerschweife Schwall um Schwall emporschnellten. Die erste Salve erreichte ihren Höhepunkt zu seiner Rechten, dann krümmte sie sich abwärts, immer noch Funken und Rauch hinter sich herziehend. Die Salve breitete sich aus und deckte fast eine halbe Meile des Vormarsches der Merki ab.
    Lichtblitze begannen, über der Linie der Merki zu detonieren, erst einer, gleich darauf ein weiterer, dann binnen eines Lidschlags hunderte. Sekunden später schwappte das Geräusch über Jack hinweg, ein anhaltendes, donnerndes Gebrüll, das sich mit dem kreischenden Geschrei der immer noch aus den Abschussrohren schnellenden Raketen vermischte.
    Eines der Geschosse sauste schrill am Ballon vorbei, aber Jack nahm es nicht einmal wahr.
    Er brüllte vor haltloser Freude, als er beobachtete, wie viertausend Kartätschenladungen den Angriff der Merki erstickten und die Welt unter Jack in einen brodelnden Kessel aus Feuer und Rauch verwandelten.
    ’lUmuka Qar Qarth zügelte das von Grauen gepackte Pferd. Zum ersten Mal in seinem Leben empfand auch er wahres Grauen. Die Welt vor ihm war plötzlich verschwunden, die Luft rings um ihn erfüllt vom wahnsinnigen Geheul von Dämonen.
    Es musste eine Maschine sein, brüllte ihm ein Teil seines Verstandes zu, eine weitere verfluchte Yankee-Maschine, doch das Gekreisch der Raketen überlagerte alle anderen Gedanken, als hätten die Reiter des Nachthimmels sich zum Gericht eingefunden, als fielen die Ahnen vom Himmel, sei es in Verdammnis, oder um sich nun dem Vieh zur Vergeltung gegen das eigene Volk anzuschließen.
    Der Angriff kam stockend zum Stillstand. Pferde bäumten sich panisch auf, warfen ihre Reiter ab; Krieger bedeckten die Ohren und heulten vor Entsetzen.
    Er drehte sich um, schaute zurück, sah die Rauchschweife ersterben, dann Funken, hunderte Funken, die geradewegs auf die Mitte der vorrückenden Horde herabregneten. Ein roter Blitz zündete mit einer Rauchexplosion über der Front, dann folgten binnen Sekunden tausende Detonationen, zuerst stumm, doch dann baute sich ein Donner auf, der bald lauter grollte als eine erderschütternde Naturkatastrophe der Zerstörung.
    Fassungslos vor Verblüffung beobachtete Tamuka die Vernichtungseiner Umen, dann rannte sein Pferd los, löste sich aus der Vorhut und trug ihn nach hinten. Rings um ihn herrschte blankes Chaos; unter der Salve gefangene Reiter blickten himmelwärts, brüllten vor nackter Angst, sahen die Verheerung hinter ihnen und konnten sich in dem Getümmel doch nicht bewegen.
    Ein heulendes Kreischen schnitt durch die Luft, und Tamuka schaute entsetzt auf, als eine Rakete geradewegs aus dem Rauch auf ihn zuzurasen schien und mit einem Donnerschlag vor ihm explodierte.
    Die Wucht der Detonation hob ihn beinahe aus dem Sattel. Er taumelte und spürte, dass eine beängstigende Kälte seinen Arm entlangkroch. Panisch blickte er hinab und sah Blut aus seiner verstümmelten Hand spritzen. Sein wieherndes Pferd wirbelte herum und galoppierte so ungestüm von der Front weg, dass Tamuka Mühe hatte, sich im Sattel zu halten.
    Die Panik breitete sich aus; der Anblick Tamukas, dessen Pferd sich aufbäumte, scheute und zurück in Sicherheit rannte, besorgte den Rest.
    Vor Grauen brüllend ergaben die vorderen Linien sich ihrer Furcht.
    Die letzte Rakete flog los und weg, während der Donner der Detonationen an der Front über die Hügel rollte.
    Darauf folgte furchtsame Stille. Viele der Männer wirkten beinahe so verängstigt wie ihre Feinde, zumal sie nicht verstanden, was geschehen war.

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