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Foules Spiel: Ein Nürnberger Fußballkrimi (German Edition)

Foules Spiel: Ein Nürnberger Fußballkrimi (German Edition)

Titel: Foules Spiel: Ein Nürnberger Fußballkrimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Billie Rubin
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dem Unfall von Mägerlein gab es keine konkreten Anhaltspunkte. Charlotte konnte es kaum glauben, aber sie war sich sicher, dass Cramer und sein Team alles taten, um den Fall aufzuklären. Cramer mochte von fragwürdigem Charakter sein, als Ermittler war er große Klasse. Zumindest hatte Miller ihr das gesagt.
    Der hatte sie vor zwei Tagen angerufen und ihr einen neuen Job in Aussicht gestellt. Es sei noch nicht 100%ig sicher, hatte er mehrmals erwähnt, doch es hatte gereicht, um Charlotte in Hochstimmung zu versetzen.
    Der Nachmittag verging wie im Fluge, obwohl die Musik auf dem Maifest nicht gerade ihr Geschmack war. Aber mit Marita war es lustig und sie hatte viel Spaß. Zwischendurch probierte Charlotte immer wieder, Patrick auf seinem Handy zu erreichen, aber es ging immer nur die Mailbox an.
    »Wahrscheinlich had er vergessn, es einzuschaldn«, sagte Marita. »Er had sicher was anderes im Kopf als sei Mudder anzurufn.«
    Charlotte musste wider Willen lachen. »Wenn du das sagst, klingt das wie ein Verbrechen«, beschwerte sie sich.
    Erst am Abend, als sie mit einem gehörigen Schwips nach Hause kam, fiel ihr Patrick wieder ein. Erneut wählte sie seine Nummer, erneut erreichte sie nur die Mailbox. »Ruf mich bitte mal an«, sagte sie. »Ich will doch nur wissen, dass es dir gut geht.«
    Der Sonntag brachte graue Wolken und einen leichten Kater. Hatte sie so viel getrunken? Nach einer kalten Dusche fühlte Charlotte sich fitter. Sofort fiel ihr Patrick ein. Sie überprüfte ihr Handy, aber es zeigte keinen verpassten Anruf an und auch die SMS-Box war leer. »Na warte, Freundchen, wenn du heute Abend nach Hause kommst«, sagte sie und verzog sich mit einem Buch auf den Balkon.
    Der Zug würde um 18:43 Uhr am Nürnberger Hauptbahnhof eintreffen, Patrick sollte also gegen sieben zu Hause sein. Doch es wurde acht, es wurde neun, und Patrick war immer noch nicht da. Charlotte fielen keine Gründe mehr ein, warum er sich verspätet haben könnte. Sie hatte bereits mehrmals bei der Auskunft der Bahn angerufen und man hatte ihr jedes Mal versichert, dass der Zug pünktlich war.
    Ihre Nachrichten auf seiner Mailbox wurden unfreundlicher: »Verdammt, wo steckst du? Ich mach mir Sorgen. Ruf mich sofort an!«
    Patrick meldete sich nicht.
    Charlotte tigerte durch die Wohnung, fragte sich, was sie machen sollte. In ihrer Not rief sie Wallner an.
    »Wie heißt der Freund?«, wollte er wissen, nachdem sie ihm alles geschildert hatte.
    Charlotte musste zugeben, dass sie keine Ahnung hatte.
    »Mach dir keine Sorgen«, sagte auch Andreas. »Er ist ja kein kleines Kind mehr.«
    »Aber das hat er noch nie gemacht«, erwiderte Charlotte, obwohl es eine Lüge war. Patrick war schon zweimal abgehauen. Aber da war jedes Mal ein massiver Streit vorausgegangen. Diesmal hatten sie sich doch wieder verstanden. Was war nur los?
    »Ich rufe auf alle Fälle mal in Hamburg an, ob es irgendwelche Schlägereien gegeben hat«, sagte Andreas. Als Charlotte nach Luft schnappte, ergänzte er: »Nur, um auszuschließen, dass Patrick nicht dabei ist.«
    »Danke«, sagte sie und wünschte sich, Andreas hätte ihr angeboten, zu ihr zu kommen. Offenbar hatte er doch nur ein kollegiales Interesse an ihr. Enttäuscht legte sie den Hörer auf.
    In der folgenden Nacht fand sie keinen Schlaf. Unruhig wanderte sie in der Wohnung auf und ab, schaute alle paar Minuten auf ihr Handy, checkte regelmäßig ihre E-Mails, überprüfte, ob das Telefon noch funktionierte. Alles war okay, nur Patrick meldete sich nicht.
    Wallner hatte sie darüber informiert, dass ein Patrick Braun auf keiner der Listen der Hamburger Kollegen stand. Und wieder hatte er sie nicht gefragt, ob er vorbeikommen solle.
    Charlotte fieberte dem Montagmorgen entgegen. Sie beschloss, so bald wie möglich bei der Schule anzurufen. Vielleicht wussten ja Patricks Klassenkameraden, mit wem er nach Hamburg gefahren war. Doch dann entschied sie, dass es besser war, persönlich vorbeizuschauen. So konnte sie gleich auch die Klassenlehrerin kennenlernen.
    Punkt acht stand Charlotte vor der Adam-Kraft-Realschule und ließ sich von einer Schülerin den Weg zur Schulleitung erklären.
    Der Rektor hörte sich Charlottes Anliegen an und ließ die Klassenleiterin, Frau Specht, holen. Auch sie hörte Charlotte aufmerksam zu. Traurig schüttelte sie den Kopf.
    »Tut mir leid, aber ich habe keine Ahnung, mit wem Patrick zusammen sein könnte. Von der Klasse ist es niemand, es sind alle da. – Außer Patrick«,

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