Frag Nicht - Kuess Mich
einem ‚Strawberry Kiss‘? Nein, zu eisgekühlt. Wir brauchen etwas Anregendes. ‚Between the Sheets‘. Was hältst du davon? Oder lieber ein ‚French 69‘? Etwas Gin, Champagner …“
„Ach, weißt du, ich hätte lieber etwas ganz Normales. Einen ganz normalen, altmodischen Champagner.“
Alessandros Mund verzog sich zu einem amüsierten Lächeln. „Also gut, ganz normal. Aber wir sollten vorsichtig sein. Ich möchte nicht, dass du dich betrinkst. Schließlich bist du jetzt Mutter.“
Lächelnd zog Lara die Brauen hoch. Die erotischen Wortgefechte machte ihr Spaß. „Dürfen Mütter sich nicht amüsieren?“
„Ich habe gehört, Mütter können sehr bedürfnislos sein.“
„Das muss aber nicht so sein. Es kommt darauf an, in welcher Gesellschaft die Mutter sich befindet.“
„Aha.“ Vielsagend zwinkerte er ihr zu. Dann wurde er ernst. „Wie geht es – wie hast du sie genannt? – Vivi?“
Nun wurde es offenbar ernst. „Ja. Das ist die Kurzform von Vivienne. Es geht ihr gut. Jetzt dürfte sie im Bett liegen. Mum liest ihr sicher gerade eine Gutenachtgeschichte vor.“
„Sie hat noch eine zweite Großmutter“, sagte Alessandro geistesabwesend und warf erneut einen Blick in die Speisekarte. „Du nimmst bestimmt die Kürbissuppe, oder?“
Lara blieb beinahe das Herz stehen, aber nicht, weil er sich noch an ihre Vorliebe für Kürbissuppe erinnerte.
„Tatsächlich?“, fragte sie mit versagender Stimme. Die Vorstellung einer eleganten italienischen Dame, die über die Marmorböden des Palazzo schwebte, war zu viel für Lara. Die Marchesa der Venezianischen Inseln, Matriarchin einer wohlhabenden und einflussreichen Familie. Einer Familie, der es wichtig war, das Erreichte zu bewahren und zu vermehren. Einer Familie, die ihren Besitz nicht aus den Händen gab.
„Keine Angst, Carissima !“ Seine Augen glitzerten belustig. „Ich bin kein Hellseher, aber ich habe ein ausgezeichnetes Erinnerungsvermögen.“ Wenn er nur wüsste, woran sie in Wahrheit gedacht hatte …
Lara riss sich zusammen und rang sich ein Lächeln ab. „Ich fühle mich außerordentlich geschmeichelt.“
Der Ober kehrte zurück und verkündete, der Fisch sei noch vor zwei Stunden im Meer geschwommen. Damit war Alessandro zufrieden und gab die Bestellung auf. Wenig später servierte der junge Mann den Champagner und verschwand diskret wieder.
Nachdem Alessandro und Lara sich zugeprostet hatten, sagte Alessandro: „Ich habe heute mit meinen Anwälten gesprochen. Sobald du mir deine Bankverbindung gegeben hast, werde ich dir Unterhalt überweisen.“
Das war Lara unangenehm. „Müssen wir unbedingt über Geld reden? Ich hatte nie die Absicht … Um Geld geht es mir doch gar nicht.“
„Hier geht es aber auch darum. Ob dir das nun passt oder nicht, Lara.“ Sein Blick war plötzlich kühl und unnachgiebig, als duldete Alessandro keinen Widerspruch.
„Willst du nicht erst das Ergebnis des Vaterschaftstests abwarten? Ich habe im Internet nachgeforscht. Hier in Sydney führen verschiedene Labors diese Tests durch. Sie schicken dir das Zubehör. Es ist ganz einfach. Du brauchst Vivi dazu nicht einmal zu sehen.“
Alessandro merkte Lara an, wie nervös sie war. Offensichtlich wollte sie jeden Kontakt zwischen ihm und ihrem Kind vermeiden. Wahrscheinlich hoffte sie, er würde sich unauffällig wieder zurückziehen.
„Kannst du dir nicht vorstellen, dass ich dir einfach vertraue, Lara?“, fragte er gelassen.
Sie sah auf. „Ich finde es besser, den Test zu machen. Sonst kommen dir vielleicht irgendwann doch noch Zweifel. Ich meine, wenn du mit der nächsten Frau verheiratet bist, mit der du Kinder hast und in Venedig, London, New York oder sonst wo lebst. Wenn du den Test machst, hast du das Ergebnis schwarz auf weiß.“
Ruhig betrachtete Alessandro ihr schönes Gesicht. „Und wo wirst du in einigen Jahren sein, tesoro ?“
„Hier natürlich.“ Sie lächelte strahlend. „Mit meiner süßen Tochter.“
„Ohne Ehemann? Möchtest du denn nicht heiraten?“
Warum quälte er sie so? Ahnte er, wie empfindlich sie auf dieses Thema reagierte? Doch das würde sie niemals zugeben, schon gar nicht ausgerechnet gegenüber Alessandro!
„Das weiß ich nicht.“ Betont lässig hob sie das Glas. „Vielleicht finde ich ja irgendwann einen geeigneten Kandidaten.“
Alessandro lehnte sich zurück und streckte die langen Beine aus. Neckend sah er ihr in die Augen. „Natürlich. Da war doch dieser Typ, der dich mochte. Wie
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