Französische Nächte: Erotischer Roman (German Edition)
überlassen wir es nicht dem Zufall? Fahren Sie ein Rennen gegen meinen besten Fahrer. Sie suchen die Autos aus. Wenn Sie gewinnen, werde ich Sie drei Jahre lang unterstützen. Das sollte reichen, damit Sie berühmt werden und sich die Autohersteller überschlagen, um Sie ausstatten zu dürfen. Sie werden unabhängig und vermutlich sehr reich sein. Wenn Sie verlieren, fahren Sie drei Jahre lang für mich. Wie können Sie sich als Sportlerin dem verweigern?«
Renée starrte die glänzenden Wagen an. Pierre Suliman, der Fahrer der Gräfin, arbeitete dort und war so schmutzig wie all die anderen Mechaniker. Er war ein Mann, der den Rennsport leidenschaftlich liebte. Ein Mann, der weltweit respektiert wurde.
»Einverstanden«, meinte sie, »aber nur unter einer Bedingung.«
»Und die wäre?«
»Dass Sie mich mit Respekt behandeln, wenn ich verliere, und mich nicht dieser Meute überlassen …« Sie deutete auf die Menschen unter dem Sonnensegel.
»Ach, seien Sie nicht töricht. Ich kenne nicht einmal die Hälfte von denen, da sind bei jedem Rennen andere. Sie amüsieren mich, daher zahle ich ihre Rechnungen. Meine Fahrer sind etwas ganz anderes.«
»Wie können diese Leute Sie amüsieren?«, fragte Renée mit zittriger Stimme.
»Das sage ich Ihnen, wenn Sie meine Wette annehmen.«
»Ich nehme an«, bestätigte Renée.
»Das wollte ich hören!«
Als sie zurück zu den anderen gingen, sagte die Gräfin: »Sie tun, was immer ich verlange, alles für einen Krumen Brot, die Armen. Wenn sie nackt ringen, ist das durchaus lustig. Falls Sie verlieren, bekommen Sie sie als Trostpreis! Ach, schauen Sie mich doch nicht mit so aufgerissenen Augen an!« Die Gräfin lachte.
Renées Knie waren ein wenig weich, als sie mit Raoul zu ihrem eigenen Wagen zurückging. Sie stiegen in den Panhard-Lavassor, und sie fuhr vom Renngelände herunter.
»So! Jetzt erzähl mir, worüber ihr gesprochen habt!«, verlangte Raoul.
Sie erzählte es ihm. »Aber du darfst es niemandem sagen!«, flehte sie.
»Niemals«, versprach Raoul. »Meine Lippen sind versiegelt.«
»Dein Freund ist ihr ziemlich egal«, berichtete Renée. Die es für fair hielt, ihm das zu sagen.
»Natürlich ist er das. Himmel, du hast wirklich sehr isoliert gelebt, was? Sie ist ihm auch nicht wirklich wichtig.«
Renée drückte das Gaspedal durch, und Raoul kreischte vor Freude.
Sie erzählte die Geschichte in abgemilderter Form. Paul war irritiert. Er war nicht wütend. Aufgrund seiner Liebe zu Oruela hatte er das Gefühl, Renée im Stich gelassen zu haben. Aber jetzt machte er sich Sorgen um sie, als ob er ihr Vater wäre.
»Wann soll dieses Rennen sein? Hast du überhaupt genug Zeit dafür, wo in zwei Wochen dein wichtiges Rennen ansteht?«, wollte er wissen.
»Ach, ich wusste, dass du es missbilligen würdest«, sagte sie. »Ich weiß gar nicht, warum ich dir das überhaupt erzähle.«
»Ich missbillige es nicht, ich mache mir nur Sorgen«, erwiderte er.
»Du lügst!«, rief sie. »Du willst nur nicht, dass es mit meiner Karriere vorangeht. Du bist eifersüchtig!«
»Das ist absurd«, entgegnete er und warf den Teelöffel ins Waschbecken. Er fiel auf das Geschirr, das schon den ganzen Tag dort stand, und Nefi, die auf dem Fensterbrett der Küche in der Sonne lag, drehte sich um und sah ihn schläfrig an.
Renée nahm ihre Kaffeetasse und trank einen Schluck. Sie sah Paul an, und ihre gelblichen Augen glänzten. Sie hatte ihn erwischt und wusste es auch. Das war die einzige Art, auf die sie ihn noch erreichen konnte, wenn er wütend wurde. Sie sehnte sich nach seiner Gewalttätigkeit und wollte ihn wütend machen, obwohl sie ihn hasste und eigentlich gar nicht wollte. Sie hatte es ernst gemeint, dass sie zugunsten von Oruela auf ihn verzichten wollte, aber jetzt wollte sie wieder mit ihm schlafen. Sie vermisste ihn.
»Ja«, sagte sie. »Nenn mich ruhig absurd, beleidige mich. Das stimuliert dich doch, nicht wahr? Nur zu! Gib es zu!«
Er fragte sich, ob er das tun sollte. Ein Teil von ihm reagierte darauf. Selbst jetzt, als er ihr wütendes kleines Gesicht ansah, spürte er die Versuchung, die Hand auszustrecken und sie zu besänftigen, ihr wildes Ego zu bezwingen. Sein Penis wurde bereits steif.
Aber dann sagte sie: »Du interessierst dich doch nur für dich selbst.«
Er wusste, dass sie sich irrte. »Ich habe mich sehr für dich interessiert«, erwiderte er. »Viel zu sehr. Du trägst deine Andersartigkeit wie eine offene Wunde mit dir herum. Du benutzt
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