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Frauen lügen

Frauen lügen

Titel: Frauen lügen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Ehley
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schwer es war, mich zu überzeugen. Und wenn du damit so richtig Eindruck geschunden hast, dann kannst du sie auch um einen kleinen Gefallen bitten.«
    »Ich wusste doch, dass die Geschichte einen Haken haben würde.«
    Unglücklich zupft Sven an den Rucolablättern auf seiner Pizza.
    »Deal or no deal, mein Freund?«
    »Deal. Spuck schon aus, was ich tun soll.«
    »Ist ganz einfach. Du besuchst diese Schauspielerin. Marie Nussbaum. Hältst ihr das eigene Handy unter die Nase und erzählst ihr, wie lächerlich wir ihre blöde kleine Geschichte mit dem Verlust auf der Parkbank finden. Quetsch sie noch mal so richtig aus.«
    »Okay, das kann ich an einem der Nachmittage machen, wenn Anja in der Massage ist. Ich steh eh nicht auf solchen Firlefanz. War’s das?«
    »Nicht ganz. Egal, was du von dieser Marie Nussbaum erfährst, du gehst auch noch mit dem Handy zu Michelsen. Und mach ja nicht auf good guy, hörst du. Sei gnadenlos. Rühr die ganze Scheiße so richtig auf. Dieser Michelsen weiß jetzt, dass seine holde Gattin ihn betrogen hat. Wahrscheinlich ist seine Wut inzwischen so richtig hochgekocht. Mal sehen, was ihm da zu dem fremden Handy in der Handtasche seiner Angetrauten einfällt.«
    »Dann wird Anja aber auch noch ohne mich shoppen gehen müssen.«
    »Du Ärmster, siehst auch schon ganz traurig aus deswegen. Ich hoffe, dir vergeht nicht gleich der Appetit, sonst vertilge ich deine Pizza zum Dessert.«
    »Keine Chance. Parmaschinken mit Rucola ist definitiv meine Traumkombi.« Energisch beginnt Sven, die knusprige Pizza zu zerschneiden. »Was wissen wir eigentlich über die an- und abgehenden Anrufe auf dem mysteriösen Handy?«
    »Hat dir Silja das nicht erzählt?«
    »Nö, sie ist vorhin zu diesem Hotelmanager aufgebrochen. Überprüft zusammen mit einem Experten die Buchhaltung, weil wir endlich ausschließen müssen, dass das Ganze irgendetwas mit Wirtschaftskriminalität zu tun hat.«
    »Stimmt, hatte ich ganz vergessen. Also pass auf: Das Adressbuch weist nur eine einzige Übereinstimmung mit dem von Susanne Michelsen auf. Das ist die Praxisnummer vom Ehemann der Schauspielerin. Er ist Arzt und praktiziert in Nienstedten, das ist bei den Michelsens um die Ecke. Kann also sein, dass die Michelsen dort Patientin war. Das lassen wir gerade checken. Ist aber am Wochenende nicht so einfach. Ansonsten sind die Nummern komplett unterschiedlich, wie gesagt.«
    »Und die an- und abgehenden Anrufe?«
    »Nichts in den letzten zehn Tagen. Davor regelmäßige Telefonate der Nussbaum mit allen möglichen Theatermenschen. Wirkt unauffällig. Nur der letzte Anruf ist merkwürdig. Der ist am Donnerstag vor einer Woche bei einem Immobilienbüro eingegangen. Die vermieten diese Luxuslofts im Marco-Polo-Tower.«
    »Dieses Gebäude mit den geschwungenen Balkonen in der Hafencity, wahnsinnig teuer und wahnsinnig überflüssig?«
    »Genau. Silja dachte schon, das sei eine Spur, und hat die Kartei der Firma überprüfen lassen. Die waren natürlich wenig begeistert.«
    »Kann ich mir vorstellen. Weißt du noch, als diese Maklerin im vorletzten Jahr verschwand und wir die leerstehenden Sylter Häuser ihrer Firma ins Visier genommen haben? Die Immobilienfuzzis haben sich fast ins Hemd gemacht, als wir an ihre Kartei wollten.«
    »Ganz so schlimm war’s jetzt wohl nicht. Allerdings war das Ergebnis erstaunlich. Marie Nussbaum war nämlich nicht in deren Kartei. Und die Typen von der Vermietung haben Stein und Bein geschworen, dass sie dann auch nicht angerufen haben kann. Weil sie nämlich immer zuerst die Kontaktdaten aufnehmen. Bei jedem Interessenten.«
    »Leuchtet ja auch ein. Schließlich leben die von ihrer Adresskartei. Und außerdem war der Anruf letzten Donnerstag, sagst du? Dann war das immerhin zwei Tage, nachdem die Schauspielerin das Handy im Park vergessen haben will.«
    »Genau. Deswegen ist Siljas These folgende: Wer immer das Handy an sich gebracht hat, hat vielleicht nur diesen einen Anruf getan.«
    »Bei einer Immobilienfirma im Büro? Und dafür hat er das Handy geklaut? Bisschen weit hergeholt, findest du nicht?«
    »Du hast ja recht. Aber wir haben nichts anderes.«
    »Keine ominösen Nummern in der Anruferliste?«
    »Nein. Nur ab und an mal ein bestimmtes Prepaid-Handy, das wir aber natürlich nicht zuordnen können. Danach kannst du die Schauspielerin ja auch fragen. Aber mach dich nicht unbeliebt, schließlich ist sie nicht verdächtig, und wir haben kein Recht, solche Auskünfte zu

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