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Frauen verstehen mehr von Liebe

Frauen verstehen mehr von Liebe

Titel: Frauen verstehen mehr von Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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sich totlachen.«
    »Welche schon?« erwiderte die Mutter wegwerfend.
    »Alle!«
    Die alte Dame begriff langsam, daß sie auf verlorenem Posten stand. Sie lieferte nur noch ein Rückzugsgefecht.
    »Alle?« sagte sie. »Dann beglückwünsche ich dich zu deinem Umgang.«
    »Der ist schon in Ordnung.«
    »Ich möchte doch wenigstens annehmen, daß die Betreffenden gut genug erzogen sind, um über solche Dinge mit euch nicht auch noch zu sprechen.«
    »Über welche Dinge?«
    »Zum Beispiel über das Thema, welches hier zur Debatte steht.«
    »Aber klar, Mammi«, erklärte Sabine erheitert. »Gerade darüber sprechen sie besonders gern mit uns.«
    Mammi blickte nur noch stumm Sonja und Vera an, die beide sehr mit sich zu kämpfen hatten, um nicht laut lachend herauszuplatzen.
    »Kann ich jetzt gehen?« fragte Sabine.
    »Mit wem, sagtest du, bist du verabredet?« erwiderte ihre Mutter ohne rechtes Interesse.
    »Mit Gerda.«
    »Kenne ich die?«
    »Nein.«
    »Wann kommst du nach Hause?«
    »Das weiß ich noch nicht.«
    »Sag ihr schöne Grüße.«
    »Wem?«
    »Deiner Freundin.«
    »Die kennst du doch gar nicht.«
    »Ach so«, besann sich, leicht verstört, Sabines Mutter. »Nein, dann nicht.«
    »Wiedersehen, Mammi«, sagte das Mädchen, nickte auch Sonja und Vera zu und strebte zur Tür.
    »Wiedersehen, mein Kind.«
    Gut, daß Sabine das nicht mehr hörte, sonst hätte sie noch einmal Veranlassung gesehen, mit ihrer Mutter ein Hühnchen zu rupfen.
    Drei Tage darauf entdeckte Sonja an ihrer Ladentür wieder einen alten Bekannten.
    »Vera«, stieß sie hervor, »du bekommst Besuch.«
    Dann suchte sie rasch ihr altes Versteck hinter dem zweiteiligen Vorhang am Ende des Ladens auf.
    Vera lief zur Tür, um Moritz hereinzulassen und um dessen Besitzer in Empfang zu nehmen. Letzteres war ihr natürlich das weitaus Wichtigere. Wie üblich, war Moritz seinem Herrn und Gebieter ein gutes Stück voraus.
    Albert Max winkte schon von weitem. Vera stand in der geöffneten Tür und winkte strahlend zurück. Er sieht gut aus, dachte sie, als sie ihn herannahen sah. Ein verdammt hübsches Mädchen, fand er bei jedem Schritt, den er die Distanz zu ihr verkürzte. Dann das übliche Frage- und Antwortspiel:
    »Wie geht's?«
    »Danke gut. Und dir?«
    »Auch danke. Hast du mich vermißt?«
    »Sehr. Du mich auch?«
    »Unheimlich.«
    Und so weiter …
    Drinnen im Laden suchte Max seinen Hund. Herumsehend fragte er: »Wo ist Moritz?«
    Fast im gleichen Augenblick gab er sich selbst die Antwort, indem er seinen Blick auf den Vorhang im Hintergrund richtete.
    »Moritz!«
    Nichts.
    »Moritz, was willst du da drinnen schon wieder? Komm raus, oder ich hole dich, dann kannst du was erleben!«
    Der Hund erschien zögernd. Aus seinem Benehmen war zu schließen, daß er den Aufenthalt hinter dem Vorhang gerne noch länger ausgedehnt hätte.
    »Platz!« befahl ihm aber sein Gebieter und fragte Vera: »Was habt ihr denn da hinten Interessantes, weil es ihn dauernd da hinzieht?«
    Vera zuckte mit den Achseln.
    »Lieferscheine, Rechnungen, alte Kartons …«
    Albert schüttelte den Kopf.
    »Daß er dafür was übrig hat, ist mir neu.«
    »Hattest du einen guten Flug?« lenkte ihn Vera ab.
    »Ja. Es ist ja nur ein Sprung von Frankfurt hierher.«
    »Wann bist du zurückgekommen?«
    »Gestern abend.«
    »Du hättest mich noch anrufen können.«
    »Das wollte ich auch, aber erst mußte ich mich um den Hund kümmern, damit ihn Karl wieder vom Hals hatte, und dann war's zu spät. Du wärst nur aus dem Schlaf gerissen worden.«
    »Das hätte mir nichts ausgemacht.«
    »Was machst du heute abend?«
    »Nichts Besonderes. Mich auf die Couch setzen und in die Glotze gucken. Warum?«
    »Weil ich mich dann gerne auch auf die Couch setzen würde.«
    »Auf meine?«
    »Ja.«
    »Das läßt sich machen«, lachte Vera.
    »Aber nicht, um in die Glotze zu gucken.«
    »Das wird sich zeigen.«
    »Wann kann ich dich abholen? Wie gewohnt? Oder dauert's für dich hier auch mal länger?«
    »Nein, im Gegenteil, komm lieber eine Stunde eher, dann können wir gemeinsam noch einkaufen gehen, wenn du auf etwas Besonderes Lust hast. Wir essen doch bei mir, oder?«
    »Gern, aber kannst du so ohne weiteres früher weg? Was sagt deine Chefin dazu?«
    »Die wird schon damit einverstanden sein.«
    »Bist du sicher?«
    »Ja.«
    »Ich könnte mir aber von der eher vorstellen, daß sie dir Schwierigkeiten macht.«
    »Ach nein«, sagte Vera vergnügt, »die weiß das schon, wenn ich sie hernach sehe.

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