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Frauen wollen reden, Männer Sex: Wie verschieden sind wir wirklich, Herr Buschbaum? (German Edition)

Frauen wollen reden, Männer Sex: Wie verschieden sind wir wirklich, Herr Buschbaum? (German Edition)

Titel: Frauen wollen reden, Männer Sex: Wie verschieden sind wir wirklich, Herr Buschbaum? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Balian Buschbaum
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Leichenschauhaus liegt, wird er nicht als normaler Mann gestorben sein.« Ich musste über diese Aussage nicht lange nachdenken, um ihr bedingungslos zuzustimmen. In meinem Testament werde ich nämlich veranlassen, dass ich nicht als normaler Mann sterben will, sondern mit einem seligen Lächeln, meine Hände um meine Dauererektion gefaltet, zu Grabe getragen werde möchte. Meine Penispumpe wird nämlich eine Erektion über meinen Tod hinaus garantieren, und mein Penis wird erst dann erschlaffen, wenn ihre Garantie abgelaufen ist oder irgendein impotenter Nager sie sich ausleihen möchte.

Wirst du immer männlicher oder
ist irgendwann Schluss?
    Nun ja, der Plan ist, dass ich die nächsten drei bis fünf Jahre immer weiter wachse und irgendeines schönen Morgens als Hulk erwache!
    Tatsächlich ist es so, dass der Mensch nie aufhören wird zu wachsen. Körperlich mögen dem Menschen Grenzen gesetzt sein, die aber nicht allein das Testosteron festlegt, sondern auch die entsprechende Veranlagung. Kurzum: In und an mir kann nichts wachsen, was nicht schon vorher in mir war. Meiner Veranlagung kann ich also zuschreiben, in welchem Maße das Gestrüpp auf meinem Kopf wachsen oder ausfallen wird, wie sich die Haare auf meinem Körper ausbreiten und für welche heroischen Taten meine Muskeln noch bereitstehen werden.
    Eigentlich durchlaufe ich zurzeit noch die ganz normale Entwicklung eines in die Pubertät gekommenen Jungen. Dieser wacht ja schließlich auch nicht eines Morgens mit endgültiger Körperbehaarung und abgeschlossenem Stimmbruch auf. Alles wächst und gedeiht, was wachsen und gedeihen soll.

Lässt du dich leicht vereinnahmen?
    »Willst du nicht mal beim Christopher Street Day auf dem Wagen mittanzen und danach auf unserer Sitzung etwas über dich erzählen?« Oft habe ich Anfragen von Menschen erhalten, die sich dies und jenes gut mit mir vorstellen konnten. Mal waren diese Anfragen sportlicher Natur, mal im Zusammenhang mit Schwulen-, Lesben- und Transgenderthematiken. Generell freue ich mich über jede Anfrage. Allerdings sehe ich auch gewisse Gefahren in Gruppierungen, weil sie sich zum größten Teil selbst einschränken. Wenn wir uns irgendwo dazugehörig fühlen, uns mit einem bestimmten Wort, einer Bedeutung identifizieren, weil wir glauben, das oder jenes zu sein, dann passiert es oft, dass wir uns gleichzeitig irgendwo anders ausgrenzen.
    Wenn ich mich zum Beispiel mit Homosexualität identifiziere, dann kann ich schlecht an einer Demo für den Erhalt des traditionellen Familienbildes teilnehmen. Nicht besonders schade, ich weiß. Wenn ich mich als Mann identifiziere, dann kann ich nicht einfach in eine Damensauna hineinspazieren. Was wirklich schade ist! Wenn ich mich als Mensch identifiziere, dann kann ich nicht zu den geheimen Treffen der Tiere gehen. Mir geht es hierbei nicht um die Identifikation, sondern um die Ausschließlichkeit. Gibt es einen Zustand, eine Identifikation, die mich nicht ausgrenzt? Ich glaube ja, wenn ich mich mit dem puren Sein identifiziere, bzw. einfach bin, dann bin ich überall willkommen. Dann bin ich Hund, Pferd und Maulwurf gleichzeitig. Dann gibt es keinen Fremdenhass, keine Diskriminierung oder Verfolgung mehr, weil ich einer anderen Religion angehöre oder das gleiche Geschlecht liebe. Dann bin ich mit allen und allem verbunden. Was soll ich dann also noch bekämpfen? Vielleicht identifizieren sich so viele Menschen mit irgendetwas, weil sie sonst Langeweile empfinden und einfach nur irgendwo dazugehören wollen, und zwar am besten dort, wo sie in irgendetwas gut sind und dafür bewundert werden.
    Ich habe versucht, vielen Anfragen gerecht zu werden, weil ich glaube, dass Aufklärung einen großen Teil dazu beitragen kann, den Menschen die Angst vor dem Unbekannten zu nehmen. Wenn ich allerdings eine Eingrenzung erfuhr, dann versuchte ich stets meine Sicht der Dinge darzulegen. Ich fühle mich zum Beispiel auch nicht transsexuell und finde Begriffe wie hetero-, homo, bisexuell usw. überflüssig. Warum haben die Menschen immer den Drang, alles zu benennen und zu bewerten zu wollen? Warum benötigen sie diese Schubladen?
    Es ist mir egal, ob mein Gegenüber Frauen, Männer oder Ameisenbären liebt. Was für mich zählt, sind die Taten eines Menschen im Augenblick, das, was mir sein Herz, seine Seele erzählen. Wenn all diese Faktoren in einem glücklichen Sein wohnen, dann haben wir nur noch die Aufgabe, anderen Menschen dorthin zu verhelfen. Dann wird sich die Welt

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