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Freche Mädchen... 08: Rosen, Chaos, Hochzeitsparty

Freche Mädchen... 08: Rosen, Chaos, Hochzeitsparty

Titel: Freche Mädchen... 08: Rosen, Chaos, Hochzeitsparty Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Zimmermann
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Tickets gelten bis vierundzwanzig Uhr. Das müssen wir durchhalten, hab ich doch eben gesagt. Sitzt du auf den Ohren? Dein Handy klingelt. Willst du nicht drangehen?«
    »Nee, eigentlich nicht«, murmle ich und drücke Ankes Anruf einfach weg. Ich habe nicht die geringste Lust, mit ihr zu telefonieren, während meine Mutter mit gespitzten Ohren daneben sitzt. Von der Seite mustert sie mich.
    »Sag mal, Carlotta, rückt dein Vater kein Geld mehr raus, damit du dir wenigstens was Anständiges zum Anziehen kaufen kannst? Dieses Kleid hier ist jedenfalls völlig durch!« Sie tippt Rolf an, der sich ins Streckennetz vertieft hat. »Sieh dir bitte an, wie die arme Carlotta rumlaufen muss.«
    Er beugt sich brav vor, schüttelt den Kopf und meint schließlich: »In diesem Fall empfehle ich eine sehr gute Reinigung. Und für den Riss am Rock würde ich zu einer Kunststopferei raten.«
    »Kunststopferei? Was ist denn das? Hab ich noch nie gehört! Kriegen die das wirklich wieder hin?«, rufe ich aufgeregt. Rolf nickt beruhigend, mehrmals sogar, weil ich ihn so ungläubig ansehe. Wahnsinn! Das ist die Lösung! Das Brautkleid ist so gut wie gerettet. Die Hochzeit kann über die Bühne gehen.
    Ich will gerade Jenny vor Erleichterung um den Hals fallen, da springt sie auf. »Rolf, schau, da stehen ja Ohlebuschs!« Sie winkt aufgeregt dem älteren Ehepaar zu, das an der Haltestelle steht. »Komm, lass uns hier aussteigen, Ohlebuschs haben wir schon so lange nicht mehr getroffen. Tschüss, Carlotta, wir hören voneinander!«
    Händchen haltend steigen Rolf und meine Mutter aus und ich sehe den verliebten Blick, den sie ihm zuwirft. Ich lächle noch einmal, dann lasse ich mich wieder in meinen Sitz sinken. Wie es aussieht, schaffen es alle, aber auch wirklich alle, eine Beziehung zu haben. Sogar Jenny, der ich das nie im Leben zugetraut hätte. Also werde ich das ja wohl auch noch hinkriegen! Entschlossen greife ich zu meinem Handy und rufe meine Freundin an.
    »Du, Anke, ich brauch jetzt unbedingt und sofort deine Hilfe. Kannst du mit Chris irgendwie ein Gespräch anfangen? Red mit ihm von mir aus über Handball oder sonst was, vollkommen egal, wichtig ist nur, dass du ihn sozusagen festhältst. Natürlich nicht am T-Shirt oder so, du weißt schon, wie ich es meine.« Ich hole tief Luft, denn ich bin völlig außer Atem. »Du musst bloß dafür sorgen, dass er nachher noch im Michelangelo ist. Ich will vorher nur schnell nach Hause und mich umziehen. Sei so lieb, bitte.«
    »Ehm …«, macht meine Freundin. Dann kommt erst mal gar nichts mehr.
    »Bist du noch dran? Sag endlich, was los ist.«
    »Willst du es genau wissen?«
    »Klar, mich schockt nichts mehr«, behaupte ich. Was leider nicht so ganz stimmt.
    Sie zögert, dann meint sie: »Ich sag dir jetzt am besten, wie es ist. Chris scheint so eine Art Schnellflirter zu sein. Er hat Svenja angequatscht und ein paar Minuten später sind die beiden auch schon eng umschlungen losgezogen.«
    »Ach so.« Das ist alles, was ich sagen kann.
    »Carlotta, nimm’s nicht tragisch, du hast ihn doch gar nicht richtig kennengelernt. Ist bestimmt besser so. Weißt du, dass ihn alle nur Heartbreaker nennen?«
    Wortlos lege ich auf. Da hilft bloß abhaken. Jannis und auch Chris!

    Papa und Natascha scheinen immer noch mit Lorraine beschäftigt zu sein, jedenfalls ist niemand da, als ich die Haustür aufschließe. Ich könnte jetzt natürlich schwer frustriert sein – keine Familie, die sich um mich kümmert, keine Schulter, an der ich mich ausheulen kann –, aber dann wird mir bewusst, welche Chance das bedeutet: Ich kann in aller Ruhe versuchen, den Schrank irgendwie aufzukriegen, und dann werde ich das Brautkleid zurückhängen, vorübergehend, bis ich eine Kunststopferei gefunden habe.
    Nur fällt mir ein: Das Kleid ist in meinem Rucksack und der liegt bei Anke im Zimmer. Blöd, dass ich nicht früher daran gedacht habe! Große Lust habe ich ja nicht, jetzt zu Anke radeln zu dürfen. Ich greife schon nach dem Hausschlüssel, den ich auf die Garderobe gelegt habe, da sehe ich mein angestrengtes Gesicht im Spiegel und verbiete mir sofort alle Sorgen, denn sie machen nur alt und hässlich und bringen mich keinen Meter weiter. Stattdessen rufe ich zum x-ten Mal an diesem Tag meine Freundin an.
    »Kein Wort über Jungs! Und vor allem nicht über Chris«, sage ich schnell, bevor sie dieses unerfreuliche Thema anschneiden kann. »Bist du noch im Michelangelo ? Ich muss ganz schnell meinen Rucksack

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