FreeBook Sklavin in Gefahr
schloss die Augen, zog sich in ihr Inneres zurück und atmete ruhig. Ihr war, als würde sie in einer Badewanne mit warmem Wasser liegen, nur dass kein Nass sie umgab, sondern wohliger, obszöner Schmerz. Er umschmeichelte ihre nach Berührung lechzende Muschi. Er umfasste ihre geschwollenen Brüste auf eine seltsame Weise von innen und bemächtigte sich ihres Körpers.
Vicky war Leid.
Irgendwann spürte sie Tylors Lippen auf ihrer Wange. Er saugte ihre Haut ein, zeichnete sie mit einem Knutschfleck und flüsterte: «Öffne die Augen!»
Sie schaute ihn an und verspürte Liebe. Eben noch hatte sie ihm die Pest an den Hals gewünscht. Was hatte dieser Mann nur an sich, dass sie ein Spielball in seiner Hand war? Diese Augen, so liebevoll, so geheimnisvoll, so mächtig. Wenn sie sich emotional von ihm entfernte, holte er sie jedes Mal wieder in seine Nähe zurück.
Erschöpft bemerkte sie, dass ihre Fußsohlen nicht länger vom Doctor gefoltert wurden. Gleichzeitig stieg Furcht in ihr auf: Würde Wrath den linken Fuß zum zweiten Mal traktieren?
Sie wisperte: «Ich kann nicht mehr.»
«Du bist aber noch nicht fertig.» Beruhigend streichelte er ihr Kinn. «Doch du kannst jederzeit das Safeword sagen und ich binde dich los.»
«Nein, das will ich nicht.» Da war er wieder, der Kampf gegen Tylor. Noch immer regte sich Widerwille in ihrer Brust, dabei musste sie sich doch fallen lassen. Sie hatte ihn als Herrn akzeptiert. Bei ihm durfte sie schwach sein. Doch sie mochte keine Schwäche zeigen, sondern ihm beweisen, wie sehr sie seine Sklavin sein wollte. Das Safeword auszusprechen würde ihr das Herz brechen und sicherlich auch ihm. Es würde ihm doch nur zeigen, dass sie ihm nicht vertraute. Immerhin hatte er gesagt, er würde ihr nur so viel zumuten, wie sie ertrug. Wenn sie nun Desoxyribonukleinsäure sagte, um ihn aufzuhalten, wäre das ein deutliches Zeichen für ihr Misstrauen.
Tylor küsste sie zärtlich auf den Mund. «Halte die Schmerzen für mich aus.»
Eine Träne löste sich aus ihrem Augenwinkel. «Bitte nicht noch mal pieksen.» Ihre Stimme war mehr ein Hauch.
«Tu es für mich.» Er leckte die Träne von ihrer Wange, richtete sich auf und wandte sich an den Doctor. «Fahren Sie fort.»
Vicky schluchzte laut. Sie konnte nicht anders. Der Rausch des anhaltenden, überwältigenden Schmerzes hatte nachgelassen und die innere Ruhe war wieder der Angst gewichen. Tylor ließ sie von vorne anfangen. Er trieb sie erneut auf den Olymp. Der Aufstieg war beschwerlich, doch auf dem Gipfel erwartete sie ein Feuer, das sie vor Master Ty nicht gekannt hatte.
Verwundert beobachtete Victoria, wie Wrath die silberne Schatulle öffnete und den Metallstab zurücklegte, anstatt ihn zu benutzen. Er knetete ihre Fußsohlen behutsam, darauf bedacht, ihr weder wehzutun noch sie zu kitzeln. Seinen dicken, schwieligen Daumen schob er in die Zwischenräume ihrer Zehen und rieb dort. Vicky entspannte sich ein wenig, obgleich sie darüber nachdachte, ob Resignation oder Aufbegehren die bessere Methode wäre, die weitere Behandlung des Doctors zu überstehen. Wahrscheinlich war sie besser beraten, sich in ihr Schicksal zu fügen, denn Master Ty würde sie nicht losbinden ... und Vicky nicht das Safeword über die Lippen bringen.
Sie dachte an Clara, die vor der gleichen Situation gestanden hatte: kapitulieren oder kämpfen. Sich selbst hatte sie aufgegeben, aber um andere mit einem ähnlichen Leiden gerungen. Diese Entscheidung hatte sie im Stillen getroffen. Niemand wusste davon, außer ihrer Busenfreundin. Auch Vicky musste nun für sich entscheiden. In ihrer Brust zog sich etwas zusammen und schnürte ihr den Atem ab.
In diesem Augenblick entnahm Wrath dem Kistchen eine Nadel. Sie maß wohl an die fünf Zentimeter. Und wie schon der Stab zuvor besaß auch die Nadel einen besonderen Griff am der Spitze entgegensetzten Ende. Diesmal war es ein kleiner Ring, an dem eine Öse hing, der offensichtlich an den der Madame O erinnern sollte.
Victoria spähte fassungslos in die Schatulle. Dort lagen auf schwarzem Samt zirka zwanzig Nadeln unterschiedlicher Dicke und Länge ordentlich nebeneinander. Auf bizarre Weise sah es hübsch aus, als wären die Nadeln kostbare Schmuckstücke.
Wrath hielt die Nadel wie eine Trophäe hoch und wandte sich an Master Ty. «Alle sind desinfiziert.»
«Natürlich.» Tylor nickte.
«Ich fasse nur das Ende an, um sie keimfrei zu halten.»
Bevor Vicky fragen konnte, was zum Henker er damit vorhatte,
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