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Freibeuter der Leidenschaft

Freibeuter der Leidenschaft

Titel: Freibeuter der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joyce Brenda
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erhob sich. „Ich bin spät dran. Nicholas wartet im Beverly Hotel auf mich.“
    Blanche wollte es ihr gerade sagen, als sie die Countess durch die Halle kommen sah, begleitet von einem dunkelhaarigen Gentleman. Bei seinem Anblick schlug ihr Herz zu ihrer Überraschung schneller.
    „Oh!“, rief Bess und lächelte. Sie stieß Felicia an und senkte die Stimme. „Es ist die Countess of Adare mit ihrem hinreißenden, in sich gekehrten und ausgesprochen unverheirateten Sohn, Sir Rex of Land’s End. Hier kommt der perfekte Liebhaber für dich, Felicia – ich habe gehört, dass er im Bett unersättlich ist. Dass ihm ein Bein fehlt, spielt keine Rolle.“
    Felicia errötete. „Er lächelt niemals.“
    „Die Ernsthaften sind die besten Liebhaber. Ich muss gehen!“ Bess gab Blanche einen Kuss auf die Wange, grüßte die Countess und Rex und eilte davon.
    Blanche achtete darauf zu lächeln, als sie vortrat, um die Countess zu begrüßen. Dabei versuchte sie, nicht Rex de Warenne anzusehen, und sie weigerte sich, an Bess’ Worte zu denken. Natürlich kannte sie ihn. Während ihrer kurzen Verlobung mit seinem Bruder hatten sie vielleicht ein Dutzend Worte gewechselt. Es war immer sehr gezwungen und angespannt gewesen, obwohl sie sich sonst nicht so leicht aus der Ruhe bringen ließ. „Lady Adare, welch reizende Überraschung.“ Sie knickste als Reverenz an den höheren Titel der anderen.
    Dann blicke sie zu Rex hinüber, das Lächeln noch immer auf den Lippen. Als sie ihn grüßte, vermied sie es, ihm in die Augen zu sehen. „Sir Rex, es ist mir eine Freude, Sie zu treffen.“ Sie konnte ihn unmöglich ganz übersehen, er war schließlich ein großer, kräftiger Mann. Aus dem Augenwinkel bemerkte sie seinen muskulösen Schenkel. „Erinnern Sie sich an meine liebe Freundin, Lady Capshaw? Sie besuchte mich vor so vielen Jahren auf Adare, damals noch Lady Greene.“
    Man stellte einander vor, und Blanche bedeutete dem Butler, Erfrischungen zu bringen. Diese Dinge halfen ihr, die Fassung wiederzugewinnen, die sie kurz verloren hatte. Der Besuch der Countess war nicht so überraschend, aber es erstaunte sie, dass sie von ihrem Sohn begleitet wurde.
    Er pflegte sich nicht in der Stadt aufzuhalten. Sie nahm an, dass sie ihn seit zwei Jahren nicht mehr gesehen hatte, wenn nicht noch länger. Sie fragte sich, ob er seine Zeit ausschließlich auf seinem Anwesen in Cornwall verbrachte. Der Landsitz war ihm zusammen mit dem Titel für seinen heldenhaften Einsatz im Krieg verliehen worden. Er hatte sich nicht verändert. Er war noch immer zu groß, zu dunkel, und seine Augen schienen von einer schrecklichen Last zu sprechen. Aber selbst sie musste ihren Freundinnen recht geben – er sah sehr gut aus, wenn einem der düstere, nachdenkliche Typ gefiel.
    „Sir Rex, es ist mir ein Vergnügen, Sie wiederzusehen“, sagte Felicia. „Ich erinnere mich, dass wir einander in Irland vorgestellt wurden.“
    Er nickte ihr zu, lächelte indes nicht. „Ich nehme an, es geht Ihnen gut.“ Sein dunkler Blick streifte Blanche und wanderte gleich wieder weiter.
    Blanche erkannte, dass Felicia versuchte, ihn für sich zu gewinnen. Sie erinnerte sich daran, wie wenig sie das interessierte, und wandte sich rasch der Countess zu. „Wie lange sind Sie schon in der Stadt?“, fragte sie lächelnd.
    „Erst seit zwei Tagen“, sagte die Countess. „Können wir ein wenig auf die Terrasse gehen, meine Liebe?“
    Blanche verstand, dass die Countess etwas mit ihr unter vier Augen besprechen wollte. Felicia fragte jetzt Rex, seit wann er schon in der Stadt war, und obwohl er antwortete, wirkte er ungeduldig und verärgert. Sie sah, wie er auf den sehr zur Schau gestellten Busen ihrer Freundin blickte – offenbar schienen alle Männer ihren sehr umtriebigen Freundinnen zugeneigt zu sein.
    Blanche war es nicht ganz recht, die beiden zusammen allein zu lassen, aber sie schob ihren Arm unter Marys, und sie gingen zusammen hinaus. „Wie aufmerksam von Sir Rex, dich heute zu begleiten“, hörte sie sich sagen. Ihr Blick wanderte immer wieder zu dem Paar im Salon zurück. Felicia schien amüsant zu sein, denn Rex lächelte endlich, wenn auch widerstrebend.
    „Ich war sehr überrascht“, gab Mary zu. „Von meinen Söhnen ist er der verschlossenste. Er ist nie in der Stadt, also muss ich das Beste daraus machen. Wie du sicher weißt, meidet er Gesellschaft um jeden Preis und behauptet immer, auf Land’s End beschäftigt zu sein. Wie geht es dir, Blanche?

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