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Freibeuter der Leidenschaft

Freibeuter der Leidenschaft

Titel: Freibeuter der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joyce Brenda
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tun – alles! –, wenn Sie mich nach England bringen.“
    Er starrte sie nur an.
    Amanda hatte keine Ahnung, was dieser Blick bedeuten sollte. Er war sehr klug, also musste er begriffen haben, was sie meinte, oder nicht? Sie lächelte ihn strahlend an. „Ich kann nicht für die Überfahrt bezahlen, jedenfalls nicht mit Geld. Aber es gibt andere Möglichkeiten für mich.“ Angespannt wartete sie.
    Er hob abrupt die Hände. Diese seltsame Geste schien „Nein“ zu bedeuten, und seine Miene drückte Unglauben aus. „Ich verstehe.“
    Amanda fühlte, wie sie in Panik geriet. Sie musste nach England! Sie hatte es versprochen. „Ich sagte, ich würde alles tun. Sie wissen, was das bedeutet, oder?“
    Jetzt hatte er wieder diese rote Farbe auf den Wangen, wie es ihm manchmal geschah, die Farbe des Zorns. Aber warum sollte er böse sein? Verstand er denn nicht, was sie sagte? „De Warenne, ich biete Ihnen meinen Körper an. Das ist die einzige Möglichkeit, wie ich für …“
    „Hören Sie auf!“ Das war ein Befehl.
    Sie wich ungläubig zurück. „Ich weiß, ich bin nicht elegant genug für Sie …“ begann sie und wollte ihm sagen, dass sie noch Jungfrau war.
    Er packte sie am Arm, und ihre Körper berührten sich. „Machen Sie das immer so, wenn Sie etwas brauchen? Bieten Sie Ihren Körper an für Waren oder Dienstleistungen?“, wollte er wissen. Dann ließ er sie sofort los und trat zurück. „Auch wenn ich Piraten jage, bin ich ein Gentleman und ein de Warenne“, stieß er hervor, und seine Augen funkelten.
    Sie zitterte, und ihr Herz schlug vor Angst wie rasend. Sie verstand nicht, warum er so wütend war. „Ich muss nach England. Papa hat gesagt, ich soll mit Ihnen gehen. Ich will Sie nur dafür bezahlen!“
    Er hob beide Hände. „Genug! Lebt dort Ihre Mutter?“
    Amanda nickte, unfähig, den Blick von ihm abzuwenden. Lehnte er sie ab, weil sie keine elegante, fette Schönheit war? Und warum fühlte sie sich nicht erleichtert?
    Er holte tief Luft. „Ich habe bereits geplant, Sie nach England zu bringen, weil ich davon ausging, dass Sie dort Familie haben.“
    Das hatte er? Sie war verblüfft. „Warum sollten Sie so etwas tun?“
    „Weil Sie zu Ihrer Familie gehen müssen“, sagte er rau.
    „Aber wie soll ich für meine Überfahrt bezahlen? Ich bin kein Bettler, dem man ein Almosen zuwirft.“
    „Sie werden nicht bezahlen“, sagte er. „Und ich habe niemals auch nur angedeutet, dass Sie ein Bettler sind. Tatsächlich hatte ich vorgehabt, Ende des Monats zu fahren, aber nach allem, was geschehen ist, werden wir morgen absegeln.“
    „Morgen?“ Sie wich zurück. All ihr Ärger war verflogen, jetzt empfand sie nur noch Furcht. „Das ist zu bald! Und was ist mit Papas Begräbnis?“ Wie konnten sie morgen abreisen? „Am Ende des Monats wäre viel besser!“ Sie hatte gerade ihren Vater verloren, sie war noch nicht bereit, ihre Mutter zu treffen.
    „Wir werden Ihrem Vater ein Seemannsbegräbnis geben, nachdem wir Segel gesetzt haben. Und morgen reisen wir ab“, fuhr de Warenne sie an. Er zeigte auf sie. „Und Sie werden nicht so etwas tragen. Mir ist es am liebsten, wenn Sie sich wie ein Junge kleiden.“

4. Kapitel
    Er konnte nicht schlafen.
    Ständig sah er große, mandelförmige grüne Augen vor sich. Dichtes, helles, beinahe silberblondes Haar, das ein Gesicht von fremdartiger Schönheit umrahmte. Lange, glänzende Strähnen vor ihren Brüsten, die sich unter dem feinen Baumwollnachthemd deutlich abzeichneten. Wie konnte sie in den Besucherräumen seines Hauses auftauchen, gekleidet in ein so intimes, offenherziges Kleidungsstück?
    Er bewegte die schmerzenden Hüften. Er überlegte, sich wie ein Schuljunge Erleichterung zu verschaffen, doch seit er zwölf war, hatte er das nicht mehr getan, und er schämte sich schon allein bei der Vorstellung. Wie konnte er sich so hingezogen fühlen und sich solche Sorgen machen wegen der Piratentochter? Obwohl er ihren Namen inzwischen kannte, weigerte er sich, an sie als Amanda zu denken. Er musste bei La Sauvage bleiben, bei der Piratentochter oder sogar Miss Carre, so wie er gegen diese Anziehung kämpfen musste.
    Abrupt drehte er sich auf den Bauch und versuchte, die Glut in seinen Lenden gar nicht zu beachten. Er durfte nicht vergessen, dass sie noch sehr jung war, unglaublich jung – zu jung. Und sie war so gar nicht sein Typ Frau! Seit er mit vierzehn Jahren von zu Hause fortgelaufen war, hatte er die Töchter der Freunde seines Vaters

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