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Freibeuter der Leidenschaft

Freibeuter der Leidenschaft

Titel: Freibeuter der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joyce Brenda
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schien verwirrt.
    „Tatsächlich habe ich genau das getan. Und nebenbei bemerkt, ich habe auch Ariella und Alexi mitgebracht.“
    Eleanor stieß einen Schrei des Entzückens aus. „Und ich Michael und Rogan – sie sind mit Lizzies drei Wildfängen im Kinderzimmer.“
    „Dann haben sich die Cousins vermutlich schon kennengelernt“, sagte Clive, offenbar erfreut.
    Amanda nutzte den Augenblick und ließ sich schwer auf den nächstbesten Stuhl sinken. Würde seine Schwester ihre Anwesenheit in diesem Haus tatsächlich einfach so hinnehmen, als wäre das nichts Ungewöhnliches? Machte es ihr nichts aus, das Amandas Kleidung skandalös war? Wusste sie, dass ihr Vater ein Pirat gewesen war, den man zum Tod durch Erhängen verurteilt hatte?
    Clive wandte sich ihr zu. „Ich muss fort. Doch zuerst – gibt es etwas, das Sie benötigen?“
    Amanda hasste die Vorstellung, dass er sie allein im Haus zurückließ bei seiner Familie. „Es geht mir gut“, log sie und fühlte sich furchtbar. Wohin ging er? Es war beinahe Essenszeit. Sie fragte sich, ob er wohl eine seiner Geliebten aufsuchen wollte, aber dieser Gedanke schmerzte sie zu sehr, um sich lange daran aufzuhalten.
    Er zögerte und setzte sich dann neben sie. „Ich werde nicht lange fort sein. Wollen Sie, ehe ich gehe, noch die Countess und Lizzie kennenlernen?“
    „Ich glaube, ich werde mich ausruhen“, sagte sie. „Ich kann sie morgen treffen.“
    Clive sah sie prüfend an. Amanda erwiderte seinen Blick und wünschte, sie wären an Deck seines Schiffes. „Wir werden morgen eine erste Besichtigungstour unternehmen“, sagte er endlich.
    Sofort lächelte sie. „Das wäre herrlich.“
    Clive erwiderte ihr Lächeln und stand auf. Er gab seiner Schwester ein Zeichen, die so tat, als würde sie nicht verstehen. „Amanda ist müde von der Reise.“
    „Aber ich wollte Tee und Sandwiches bringen lassen, damit wir einander besser kennenlernen.“ Eleanor lächelte breit und schien etwas im Schilde zu führen.
    Amanda war sofort beunruhigt.
    Clive legte seiner Schwester eine Hand auf die Schulter. „Du wirst Zeit genug haben, Amanda kennenzulernen“, sagte er.
    Sie lachte leise. „Du meinst Miss Carre, nicht wahr, Clive?“
    Er schob sie zur Tür hinaus. „Du bist so impertinent wie immer“, sagte er.
    „Und ich fragte mich, ob du immer noch so ein Schurke bist wie immer“, gab sie in liebenswürdigem Ton zurück. „Böser Clive, um diese Zeit allein im Zimmer einer Dame zu sein.“
    Clive drehte sich zu Amanda um. „Beachten Sie sie nicht. Ich sehe später nach Ihnen.“
    Amanda ahnte, worauf seine Schwester anspielte, aber sie hoffte, sie irrte sich. Oder glaubte seine Schwester wirklich, sie hätten eine Liebesaffäre unter dem Dach der Countess?
    Eleanor hingegen winkte ihr nur zu und verschwand, als machte ihr das nichts aus.
    „Sie ist eine sehr kühne Frau“, sagte Clive kopfschüttelnd. „Und sehr direkt – vielleicht noch direkter als Sie. Nebenbei bemerkt trägt sie auch Hosen. Ich komme später wieder.“
    Amanda starrte ihn sprachlos an, als er die Tür schloss.
    Er brauchte zehn Minuten bis nach Belford House, und als er ankam, hatte es zu regnen begonnen. Vier prachtvolle Kutschen standen an der Straße, daran erkannte er, dass er eine Dinnerparty störte. Es war allerdings erst sieben und die Gäste waren vermutlich gerade angekommen. Zwar gehörte es sich nicht, so vorzusprechen, wie er es jetzt tat, aber das war ihm egal: von ihm erwartete ohnehin niemand, dass er sich anständig benahm. Er klopfte. Jeder außer Belford würde annehmen, dass er seiner Frau nachstieg. Belford schienen die Eskapaden seiner Gemahlin nicht zu kümmern.
    Ein Butler ließ ihn herein und betrachtete argwöhnisch seinen goldenen Ohrring und die Sporen, die er trotz der hellen Hose zur Schau stellte. Dazu trug er ein schönes Hemd, ein Halstuch und eine marineblaue Jacke – seine Konzession an die herrschende Mode. Clive lächelte. „Ist Belford zu Hause?“
    „Seine Lordschaft weilt in Schottland“, erwiderte der Diener und zeigte jetzt mehr Interesse an dem Dolch an Clives Hüfte als an der sehr eindeutigen Frage.
    „Dann habe ich Glück“, gab Clive zurück und reichte dem Mann seine Geschäftskarte. „Bitte sagen Sie Lady Belford, dass ich in einer dringenden Angelegenheit mit ihr sprechen möchte.“
    Der Mann verschwand.
    Clive ging in der runden Eingangshalle unter einem kristallenen Lüster auf und ab, hörte Männerstimmen und weibliches

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