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Freibeuterin der Liebe - What a Pirate desires

Titel: Freibeuterin der Liebe - What a Pirate desires Kostenlos Bücher Online Lesen
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Weil sie nicht ihren Hals riskiert hatte, um ihn aus dem Gefängnis zu holen, damit er sich dann auf Tortuga volllaufen ließ und herumhurte. Das mochte nicht logisch sein, aber so war es nun mal.
    »Willkommen daheim, Gentlemen.«
    Ihre Begrüßungsworte wurden mit undefinierbaren
Grunzlauten erwidert. Luke, der als Letzter an Bord kam, war hellwach und voller Tatendrang.
    »Joe - macht der Mannschaft Beine«, befahl Sam. »Holt den Anker ein. Wir segeln nach Barbados. Ich geh schlafen.«
    Der Maat bedachte Luke mit einem finsteren Blick. Dann fragte er Sam: »Ihr traut ihm also?«
    Sie befahl ihrem Körper, sich noch ein paar Minuten aufrecht zu halten. »Wenn er sagt, dass Dervish auf dem Weg nach Barbados ist, dann segeln wir dorthin. Ich habe ihn gebeten, herauszubekommen, wo Dervish zu finden ist, und er hat es getan. Ich werde jetzt nicht anfangen, an ihm zu zweifeln.«
    Das Lächeln, mit dem Luke sich Joe zuwandte, strahlte heller als die Sonne. Unter normalen Umständen hätte Sam sich gehütet, Lukes Eitelkeit solchen Vorschub zu leisten, aber angesichts ihrer Müdigkeit ließ sie es sich durchgehen. Als sie gleich darauf vollständig bekleidet auf ihre Koje fiel, hatte sie kein Ohr mehr für die Stimme, die ihr zuflüsterte, Vorsicht walten zu lassen, was Luke Bradley anging.
     
    An diesem Nachmittag war es still auf der Revenge. Der Wind wehte gerade stark genug, um das Schiff ohne größere Anstrengungen seitens der Mannschaft voranzubringen, und das war gut so, denn der Großteil schlief tief und fest. Willy war vor der erbarmungslos brennenden Sonne unter das Rettungsboot geflüchtet. Einer der Bootsmänner hing über dem Bugspriet. Joe stand am Ruder, doch
sein Blick war glasiger als die schimmernde Oberfläche des Meeres.
    Eine Gelegenheit, die Luke nicht ungenutzt verstreichen lassen wollte.
    »Warum legt Ihr Euch nicht aufs Ohr?«, sagte er zu Joe. »Ich kann Euch doch ablösen.«
    »Netter Versuch, Luke, aber danke, nein.«
    Luke sehnte sich mit jeder Faser seines Körpers danach, das Ruder zu übernehmen, aber das konnte Joe nicht wissen.
    »Was soll schon sein? Das Meer ist ruhig, und ich bin durchaus in der Lage, einen Kompass zu lesen und uns ans Ziel zu bringen. Dessen Kenntnis im Übrigen meinen Bemühungen zu verdanken ist.«
    Er streckte sich ausführlich, um Joe Zeit zu geben, darüber nachzudenken, was er versäumte. »Aber wenn Ihr mein Angebot tatsächlich ausschlagt, dann werde ich meinerseits eine Mütze voll Schlaf nehmen. Obwohl ich eigentlich überhaupt nicht müde bin.«
    »Ich kann ihn doch im Auge behalten, Joe.«
    Luke fuhr herum und sah sich Aidan gegenüber, der, seinen mutigen Worten zum Trotz, nervös von einem Fuß auf den anderen trat.
    Joe lächelte ihn an. »Ja, ich denke, das könntest du, Söhnchen.«
    Aidan grinste. Seine kindliche Freude über Joes Vertrauen ließ ihn seine Unsicherheit vergessen.
    »In Ordnung, mein Junge«, sagte Joe. »Du behältst Luke
im Auge - und wenn was sein sollte, holst du mich oder Kapitän Steele.«
    »Aye, Sir.« Aidan stand stramm. Es hätte nicht viel gefehlt, und er hätte salutiert.
    Als Joe sich Luke zuwandte, war alle Freundlichkeit von seinem Gesicht verschwunden. »Keine Dummheiten, Luke. Wir haben, was wir wollen. Ihr seid von keinerlei Wert mehr für uns.«
    »Es tut so gut zu wissen, dass ich geschätzt werde.«
    Joe schlurfte grunzend davon, und Luke nahm seinen Platz am Ruder ein. Seine Hände zitterten, als er nach dem Steuer griff.
    »Luke?« Aidan streckte ihm eine schmutzige Hand hin.
    Grinsend zauste Luke ihm das Haar. Dann kramte er einen Shilling aus der Tasche und ließ ihn in die Hand des Jungen fallen. Aidans Finger schlossen sich über der Münze, und er strahlte. Luke erwiderte das Lächeln.
    »Danke für deine Hilfe.«
    Mit dem Jungen an seiner Seite übernahm er das Ruder. Er hätte nicht sagen können, wer von ihnen beiden glücklicher war.
     
    Oliver hatte erst für den Nachmittag des nächsten Tages einen Termin bei Gouverneur Alexander Madison bekommen. In der Zwischenzeit entfernte sich die Jewel immer weiter, und seine Geduld wurde bis an ihre Grenzen strapaziert. Doch als er dem Butler durch eine große, geschnitzte Flügeltür ins Freie folgte, verbarg er seine Nervosität tunlichst.
Rot blühende Büsche umrahmten eine kleine Terrasse, auf der ein schmiedeeiserner Tisch und vier Stühle mit gerader Lehne standen.
    Der Gouverneur erwartete ihn mit seiner langen, grauen Lockenperücke und in einem

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