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Freiflug (Die Ratte des Warlords II) (German Edition)

Freiflug (Die Ratte des Warlords II) (German Edition)

Titel: Freiflug (Die Ratte des Warlords II) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen
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Kepler leicht. Julia wollte gerade vorschlagen, zusammen ein paar Tage an der Nordsee zu verbringen, als die Treppe ächzte und ein Berg von einem Mann erschien.
    So lche Kerle hatte Julia nur beim Wrestling im Fernsehen gesehen. Der Typ war riesig groß und doppelt so breit wie Kepler. Sein Pullover und die Jeans spannten sich um seinen Körper, der nur aus Muskeln zu bestehen schien.
    Die Unterhaltungen an den Tischen erstarben, als er sich umsah.
    "Wer hier ist Kepler?", verlangte er zu wissen.
    Seine Stimme klang wie eine heisere Brülltüte. Kepler hob leicht die Hand.
    "Ich ."
    Der Kerl kam zu ihrem Tisch, blieb stehen und sah auf Kepler herunter. Der blickte selenruhig zurück. Allein deswegen hatte Julia keine Angst, obwohl der Riese wie eine Naturkatastrophe aussah.
    "Darf ich?", fragte er mit einem Blick auf den Stuhl.
    "Bitte."
    Der Kerl zwängte sich zwischen die Armlehnen und hielt Kepler die Hand hin.
    "Jannik."
    Julia konnte nur mit Mühe das Lächeln zurückhalten, so wenig passten der Name und sein Träger zueinander. Kepler drückte währenddessen die Hand des Riesen. Der hielt die Pranke danach Julia hin. Beinahe benutzte sie ihre beiden Hände, um sie zu drücken.
    "Ich suche dich schon seit über einer Woche", versuchte Jannik leise zu sprechen. "Aber du bist nie da", beschwerte er sich vorwurfsvoll.
    " Aber jetzt", erwiderte Kepler. "Was kann ich für dich tun?"
    "Man sagt, du kannst mit einem Schlag Knochen brechen", brummte Jannik jetzt mit beinahe fiebrig glänzenden Augen. "Bringst du ihn mir bei?"
    Wieder musste Julia fast lachen. Wenn hier jemand keinen Unterricht in S achen Kaputtbrechen brauchte, dann wohl dieses Muskelgebilde.
    "Du weißt, dass er verboten ist?", fragte Kepler währenddessen ernst. "Und er erfordert Konzentration, man kann ihn nicht unvorbereitet einsetzten."
    "Ich will ihn auch nur können", wischte Jannik den Einwand beiseite.
    "Du, keine Ahnung ." Kepler lächelte schief. "Ich habe ihn sieben Jahre lang trainiert, bis ich ihn draufhatte. Ich habe eigentlich nicht den blassesten Schimmer, wie er funktioniert."
    "Woher kennst du ihn?", fragte Jannik argwö hnisch.
    "Ich hab e ihn zweimal bei meinem Meister gesehen."
    "Aber wenn du nachdenkst?"
    "Denkst du beim Kämpfen?"
    "Aber ...", setzte der menschliche Berg wieder an.
    Kepler sah wohl, dass er den Typen nicht mit Reden loswerden würde .
    " Ich kann ihn dir zeigen, aber wie er funktioniert, das musst du dann selbst rausfinden. Mehr tue ich nicht für dich."
    Den letzten Satz sprach er endgültig aus. Jannik ließ den Kopf hängen.
    "Na gut, wenigstens", sagte er nölend.
    Kepler stand auf. Der Riese erhob sich ebenfalls und drückte den Stuhl an den Lehnen von seinen Hüften.
    Julia folgte ihnen nach unten. Sie war nicht die einzige, einige andere aus der Bar kamen ebenfalls mit. Unten nahm Kepler einen Bambusstock in die Hand.
    "Nur einmal, Großer . Sieh genau hin."
    " Ja", brummte Jannik mürrisch zurück.
    Kepler hielt den Stock in der Linken und schlug mit der Rechten zu.
    Jetzt verstand Julia, was Jannik wollte. Im Gegensatz zu der bekannten Art, in der man zum Beispiel Steine mit der Hand zerschlug, hatte Kepler seinen rec hten Arm kaum bewegt. Er holte nur zehn Zentimeter aus, bevor er sehr schnell zuschlug. Die Bewegung mutete weder stark noch gefährlich an, aber der Stock splitterte und brach. Keplers Gesicht hatte für einen Augenblick einen entrückten Ausdruck angenommen. Nach dem Schlag entspannte er sich sofort und machte seine leicht gebeugten Beine gerade und hielt Jannik den kaputten Stock hin. Der Riese nahm ihn in die Hände und hielt ihn sich forschend vors Gesicht.
    "Danke, Mann", murmelte er abwesend.
    Kepler sah ihn an und nahm Julias Hand.
    "Lass uns gehen" , sagte er leise, aber drängend.
    "Müssen w ir nicht den Saft bezahlen?"
    "Habe ich schon." Kepler schielte zu Jannik. "Mach's gut, Großer."
    D er Riese betrachtete immer noch fasziniert den Stock.
    "Mm, du auch", krächzte er abwesend.
    Kepler zerrte Julia zügig aus dem Gebäude.
    Sie gingen ziemlich schnell, bis die Schule aus der Sicht war, dann erst ve rlangsamte Kepler seine Schritte. Julia beruhigte ihren Atem und lachte.
    "Du hast ihn angelogen", behauptete sie provokant.
    " Nein, der Schlag ist wirklich verboten."
    "Ich meine, dass du nicht weißt wie er geht."
    Kepler drehte sich einmal forschend um sich selbst.
    "Natürlich weiß ich das", bestätigte er, als er ni emanden sah.
    Julia fand seine Vorsicht irrational.
    "H

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