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Freiflug (Die Ratte des Warlords II) (German Edition)

Freiflug (Die Ratte des Warlords II) (German Edition)

Titel: Freiflug (Die Ratte des Warlords II) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen
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ast du etwa Angst vor Jannik?"
    Kepler sah sie spöttisch an.
    "Du hast es doch eben gesehen. Technik ist meistens wichtiger als Kraft." Er schüttelte sich. "Klar hab' ich Angst vor ihm. Wenn ihm noch eine Frage einfällt, werde ich ihn nicht mehr los. Und ich bin mir nicht sicher, ob die Statik meines Altbaus mit ihm fertig wird."
    "Deswegen beeilst du dich ."
    "Na logisch."
    Julia blieb abrupt stehen und zog Kepler an der Hand zu sich. Aufreizend langsam legte sie ihre Arme um seine Schultern, dann schwang sie ein Bein um seine Hüfte, dann küsste sie ihn. Sehr lange.
    " Du lebst gern gefährlich", meinte er, als er endlich freikam, und sah sich um.
    "Aha", bestätigte Julia und zog seinen Kopf wieder zu sich.
    "Julia", sagte Kepler warnend.
    "Mit Jannik werde ich schon fertig", behauptete sie großspurig.
    "Klar doch. Aber ich werde ihn z usammenschlagen müssen."
    "Du bist auch ein Kämpfer."
    "Manchmal ist es aber besser wegzulaufen, als zu kämpfen", belehrte Kepler sie. "Wollen wir jetzt weiter?"
    "Nachdem ich meinen Kuss hatte."
    Keplers Lippen berührten kurz ihre Wange. Julia stellte das überhaupt nicht zufrieden. Sie versuchte seinen Kopf festzuhalten.
    "Julia", sagte Kepler drängend.
    Sie ignorierte es.
    Kepler wand sich blitzschnell aus ihrer Umarmung, beugte sich, fasste ihre Oberschenkel an und hievte sie auf seine Schulter. Dann lief er los.
    "Dirk", schrie Ju lia empört, "lass mich runter!"
    Er lief unbeirrt weiter. Julia hämmerte gegen seinen Rücken, aber auch das brachte keine Wirkung. Erst als sie zwischen die Bäume des Parks kamen, hielt er an und ließ sie herunter. Sie sahen sich an, dann lachten sie. Sie krümmten sich und mussten sich gegenseitig an den Schultern abstützen, dabei brüllten sie fast. Immer wieder, wenn ihr Lachen weniger wurde und sie etwas zu Atem kamen, sahen sie sich an und mussten wieder lachen. Nach ein paar Minuten hatte Kepler Tränen in den Augen, Julia wischte sich die Wangen ab, aber sie konnten nicht aufhören. Schließlich zwang Kepler sich ruhig zu atmen. Julia folgte seinem Beispiel, und sie atmeten tief ein und aus. Sie sahen sich an und prusteten einige Male wieder los, unterdrückten das Lachen aber gleich. Etliche Minuten nach dem Lachanfall konnten sie wieder normal atmen.
    "Dirk, ich ...", begann Julia, dann stockte sie.
    "Ja?"
    "Ach nichts."
    Julia senkte den Blick, dann umarmte sie ihn und küsste ihn auf die Lippen, sehnsüchtig und zärtlich, bevor sie umarmt weitergingen.
    "Wieso ist der Schlag verboten?", fragte sie nach einer Weile.
    "Stell dir vor, man schlägt so gegen die Rippen über dem Herzen", antwortete Kepler. "Die brechen und spießen es auf. Das Verbot ist ein freiwilliges, von den Kung-Fu-Schulen. Aber nur wenige kennen überhaupt die Technik."
    "Und woher kennst du sie?"
    "Mein Meister auf der zweiten Schule scherte sich nicht um Verbote oder Philosophie. Er war ein wütender verbissener kleiner Mann und wollte nur kämpfen, nicht über den Sinn des Lebens nachdenken." Keplers Stimme wurde sehr leise. "Irgendetwas hatte ihn innerlich zerfressen. Er hat nie erzählt, was es war."
    Sein Gesicht nahm einen entrückten Ausdruck an, und er blickte weit nach vorn. Es war wohl so wie bei ihm selbst auch, vermutete Julia. Sie fragte sich, ob er noch wusste, dass sein Arm um ihre Schultern lag.
    "Dirk ." Sie blieb stehen. "Mein Auto steht neben der Schule."
    "Wenn Jannik mit will, ist der Honda platt."
    "Kommst du mit?"
    "Ungern. Er weiß bestimmt noch, wie ich aussehe."
    "Feigling ." Sie grinste ihn an. "Machen wir es so." Ihr war eine Idee gekommen. "Du gehst nach Hause duschen, dann kommst du zu mir."
    "Okay", erwiderte Kepler. "Ich muss echt duschen."
    "Ja ." Julia sah verständnislos auf seine üblichen Klamotten. "Warum ziehst du dich in der Sportschule nicht um?"
    "Es würde das Training verfälschen. Draußen laufe ich auch nicht mit Spor tklamotten rum."
    "Deswegen sind die so verwaschen", ging Julia ein Licht auf . Dann sah sie ihn ironisch an. "Bereitest du dich auf einen Krieg vor?" fragte sie leichthin.
    Kepler sah sie nur stumm an. Sie stutz te.
    "Na los", sagte sie verwirrt. "Beeil dich."
    Der Tag war sehr heiß gewesen und der Abend brachte nur eine minimale Abkühlung. Julia zog sich um und erwartete Kepler in einem luftigen Hemd und kurzen Shorts. Sie aßen eine aufgebackene Pizza, dann saßen sie auf dem Balkon, tranken kaltes Bier und genossen die sich langsam abkühlende Luft.
    Die ganze Zeit über warf Kepler immer

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