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Freiflug (Die Ratte des Warlords II) (German Edition)

Freiflug (Die Ratte des Warlords II) (German Edition)

Titel: Freiflug (Die Ratte des Warlords II) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen
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seine Augen überblickten ununterbrochen die Umgebung.
    "Hallo, Sarah."
    "Wo bist du?", fragte seine Schwägerin nervös, beinahe überdreht.
    "In der Nähe. Alles gut bei euch?"
    " Ja", antwortete Sarah unschlüssig.
    "Im Briefkasten liegt ein Handy, hol es", wies Kepler sie an. "Ich werde gleich weg müssen, aber in der Anrufliste ist eine Nummer, unter der du mich erreichen kannst. Schließ alle Türen und Fenster und mach die Rollladen runter, aber so, dass du durch die Spalte unauffällig hinaus schauen kannst. Wenn etwas sein sollte, ruf mich sofort an. Ansonsten verhaltet euch ruhig." Er machte eine kurze Pause. "Ein paar Stunden noch, Sarah, dann könnt ihr in Ruhe nach Amerika", versprach er. "Lass die Verbindung stehen, solange du das Handy holst, das wird sich gut als unser letztes Telefonat machen, falls jemand das überprüft."
    Sarah atmete ruhiger und zögerte, als ob sie etwas fragen wollte, tat es aber nicht. Kepler hörte, dass sie das Telefon hinlegte und wegging. Einige Zeit später hörte er die Rollladen, dann sah er die an der Hinterseite des Hauses herunterfahren. Kurz darauf hörte er wieder Sarahs Atem im Telefon.
    Weder er noch sie sagten ein Wort. Sie hörten nur einander atmen.
    "Mach vorne alles Licht aus, Sarah", sagte Kepler um drei vor zehn. "Die Lampe am Eingag darf nicht brennen und es darf kein Licht im Flur sein."
    Nachdem er aufgelegt hatte, zog er die Skimaske an und setzte die Mütze wieder auf. Danach vergewisserte er sich, dass nach wie vor niemand in der Nähe des Hauses war, und verließ die Hecke.
    Eine Minute vor zehn drückte Kepler sich mit dem Rücken gegen die Eingangstür, die seine Familie von der Welt trennte. Er schaltete sein Telefon komplett aus, das Prepaidhandy stellte er auf Vibrationsalarm, dann verharrte er.
    Um genau zehn Uhr tauchten Scheinwerfer auf. Der Daimler wendete in einer Einfahrt weiter hinten und kam langsam zurück. Die Erpresser meinten, sie wären clever, nur weil sie genau zwischen den Straßenlaternen unweit von Omas Haus anhielten. Aber sie hupten. Wenigstens nur kurz.
    Kepler ging schnell auf den Mercedes zu, während er die Jacke so zurechtschob, dass er die Glock, die in seinem Hosenbund steckte, schnell herausziehen konnte. Den Umschlag hielt er deutlich sichtbar vor sich.
    D ie Scheibe der Beifahrertür fuhr herunter. Der Lockige blickte nach vorn und streckte gelangweilt die Hand aus dem Fenster.
    "Das ist alles was sie haben", sagte Kepler. "Sie brauchen das Geld wirklich."
    "Fang nicht damit an , du hast genug", knurrte der Lockige drohend. "Gib her."
    Kepler s Zweifel waren endgültig weg. Kalte Wut erfasste ihn und er ließ sie Stück für Stück los, als er dem Lockigen das Paket gab.
    Die Gier lenkte den Mann für einen Augenblick ab, er begann freudig, das P aket aufzureißen, aber das Klebeband hinderte ihn daran. Er war nicht der einzige gierige, der Fahrer beugte sich zu ihm, um ihm zu helfen.
    Kepler riss die hintere Tür auf und sprang in den Wagen. Zu seiner Überraschung saß dort noch ein Erpresser. Aber dieser hatte den Kopf zu seinen Komplizen zwischen die Vordersitze gestreckt, er brauchte einige Momente, um sich zu Kepler zu drehen. Trotz des dunkler werdenden Innenlichts nahm der Mann seine Aufmachung wahr.
    "Was ...", setzte er zu sprechen an.
    Kepler ergriff seinen Kopf am Kinn und Hinterkopf und verdrehte ihn ruckartig, bis das Genick brach. Dann zog er die Glock und drückte den Schalldämpfer unter der Kopfstütze in den Nacken des Lockigen. Der Fahrer machte eine Bewegung und Kepler schlug ihm sofort mit der Faust aufs Ohr.
    "Euer Kumpel hier hinten ist tot", sagte er. "Wenn ihr nicht sterben wollt , tut nur das was ich euch sage. Fahrer, pack das Lenkrad an", befahl er, "Locke, greif mit beiden Händen um die Lehne und fass mein Bein an."
    Zwei Hände um fassten seine rechte Wade.
    "Spüre ich deine Hände nicht, drücke ich sofort ab", warnte er. "Sind noch welche von euch in der Nähe?"
    "Nein", antwortete der Mann mit schriller Stimme.
    Kepler drückte die Glock stärker gegen seinen Nacken.
    "Wirklich nicht", beeilte der Typ sich zu s agen.
    " Dann fahren wir jetzt zu eurem Boss. Du am Lenkrad, schalte auf D und fass wieder das Lenkrad an. Nimmst du auch nur einmal eine Hand runter, stirbt erst dein Kumpel, dann du."
    Der Fahrer startete den Motor und der Wagen setzte sich in Bewegung. Sie fuhren aus Steinfurt hinaus in Richtung Borghorst. Nach etwa acht Kilometern bogen sie ab und fuhren ein kurzes

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