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Freiheit fuer Mama

Freiheit fuer Mama

Titel: Freiheit fuer Mama Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anette Sabersky
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ermittelt, halbiert und auf jede Hälfte ein bestimmter Freibetrag angerechnet wird. Das finde ich erst einmal gut, weil zumindest verheiratete Paare steuerlich entlastet werden (ob sie allerdings Kinder haben oder nicht, das ist egal. Das wiederum finde ich nicht gut). Die Krux ist aber, dass, wenn nur einer arbeitet – und das ist meistens der Mann –, beide Freibeträge auf das eine Einkommen angerechnet werden können. Die Steuerlast sinkt, und es bleibt mehr übrig vom Brutto. Da liegt es nahe, dass man das macht: dass Papa also Fulltime arbeitet, weil er in der Regel das bessere Einkommen hat, Mutti aber zu Hause bleibt. Schließlich hat sie wegen der Kinder oft nur einen Mini- oder Teil zeitjob und damit am Monatsende weniger auf dem Konto. Da kann sie gleich bleiben, wo sie ist, at home . Die Einverdienerehe wird durch das Ehegattensplitting also staatlich manifestiert.
    Wer zahlt was?
    Da müsste die werte Frau Schröder, unsere Familienministerin, mal ran: ans Ehegattensplitting. Die Regierung sollte es abschaffen und stattdessen attraktive steuerliche Anreize für Frauen und vor allem für Mütter schaffen, damit es überhaupt attraktiv ist für sie, zu arbeiten und sich zugleich fortzupflanzen. Aber die CDU hält am Ehegattensplitting fest wie der Papst am Kondomverbot.
    Auf meinem Konto jedenfalls bleibt kaum etwas hängen, selbst wenn ich gut bezahlte Aufträge habe. Mein Einkommen reicht meist gerade für die Kita und die Tagesmutter. Jawohl, die bezahle ich – zumindest bis vor Kurzem. Ich übernahm so gut wie alle Kosten, die die Kinder betreffen. Den Sportverein und die Tanzstunde, die Kleidung und die Kitakasse. Als meine Freundinnen davon Wind bekamen, sagten sie, ich hätte sie nicht alle, dass ich mein sauer verdientes Geld in all den Kinderkram stecke. Schließlich hätte ich doch die Doppelbelastung: Job und Kinder.
    »Mann, das Geld musst du für dich verwenden, für all die Dinge, die das Leben angenehm machen«, sagte Sandra. »Kauf dir was zum Anziehen, schöne Bücher und spar einen Teil fürs Mädels-Wochenende.«
    Ich war ganz schön perplex. Denn ich dachte immer, ich müsse mein Geld komplett in die Familie stecken. Aber sie hatte natürlich recht. Das war wirklich ungerecht. Ich arbeitete tagtäglich für den Kitabeitrag und den des Sportvereins, aber für mich selbst sprang dabei rein gar nichts raus. Nicht das kleinste Buch oder T-Shirt. Und auch nicht die Rücklage fürs Alter. Als Selbstständige müsste ich Monat für Monat etwas für die Rente anlegen. Doch dafür reicht mein Einkommen hinten und vorne nicht aus.
    Nach dem Gespräch mit Sandra unternahm ich erst einmal nichts. Ich grollte still vor mich hin. Und ich traute mich auch nicht recht, das Thema anzugehen. Über Geld konnten Ben und ich nicht gut sprechen. Doch dann reichte es mir eines Tages. Mein Konto war deutlich überzogen. Ich hatte neben all den anderen Ausgaben auch noch die Geburtstagsgeschenke für Paul und Piet gekauft. Danach war Ebbe in der Kasse. Als ich Ben darauf ansprach und ihm sagte, dass ich es schräg fände, wenn mein Geld komplett für all den Kinderkram draufgeht und für mich und meine Rente nichts übrig bleibt, da stellte er sich taub. Nein, Kitakosten übernehme er nicht. Er habe schon genug finanzielle Verpflichtungen – die Miete, das Auto und seine Alters- und Krankenversicherung müssten ja auch bezahlt werden. Für meine Rente könne er nun nicht auch noch aufkommen.
    Bums. Das war ein herber Schlag.
    Ich war stinksauer. Und auch frustriert. Denn wie demütigend ist das denn, wenn dir dein Partner sagt: »Nein, für deine Rente kann ich nicht auch noch aufkommen.« Ben übersah da doch geflissentlich etwas, nämlich, dass ich nichts oder nur wenig zurücklegen kann , weil ich meine Arbeitszeit reduziert habe, um mich um die Kinder, den Haushalt und überhaupt alles hier zu kümmern. Das ist nun wirklich kein Privatvergnügen, sondern das sind Jobs, die einfach gemacht werden müssen. Punkt. Aus. Fertig.
    Ein paar Tage später ging ich das Thema noch mal an. Ich atmete tief durch, straffte die Schultern und legte los. Ich schlug vor, dass wir alles, was an Geld reinkommt, auf ein gemeinsames Konto packen. Bislang hatten wir immer getrennte Konten gehabt. Wir waren es aus den kinderlosen Jahren so gewohnt gewesen und hatten es so belassen. Jetzt merkte ich, dass das nicht geht. Es gab ja wirklich sehr oft Ärger wegen all der Ausgaben. Ja, wir feilschten oft um jeden Cent. Ein

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