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Freiheit fuer Mama

Freiheit fuer Mama

Titel: Freiheit fuer Mama Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anette Sabersky
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ins Bad. »Mama, Windel voll«, ruft er und piekst in seinen Po. Es muss jetzt schnell gehen, denn sonst reißt er sich die Windel alleine runter und klatscht sie auf den Boden. Alles, nur das nicht! Ich schnappe mir das Kind, gehe ins Kinderzimmer, entferne auf dem Wickeltisch seine volle Windel und mache ihn sauber. Es wird wirklich Zeit, dass er lernt, aufs Klo zu gehen. Immer diese Wickelei. Gefühlte 10000 volle Windeln habe ich in meinem Leben schon entsorgt.
    Wo ich schon mal dabei bin, ziehe ich ihn gleich an: Windel, Body, T-Shirt, Latzhose und Strümpfe. Dann gehe ich zu Paul und ziehe ihm die Decke weg: »Aufstehen. Hoppigaloppi, es wird Zeit.« Paul grummelt vor sich hin. Er braucht immer ewig, bis er richtig wach ist. Und wenn ich es eilig habe, dauert es gefühlt doppelt so lange. Er kann sich schon alleine anziehen, aber heute helfe ich ihm, das geht schneller. Ich schnappe mir das schlaftrunkene Kind, stelle es hin und ziehe ihm den Schlafanzug aus. Dann kleide ich den noch wackeligen kleinen Kerl an. Die Socken soll er alleine machen. Die sind immer ein Drama. Er hasst es, wenn jemand an seinen Füßen rumfummelt.
    Schon abends die Kleidung für morgens rauslegen
    Ich renne ins Schlafzimmer und blicke ratlos in den Kleiderschrank. Ich muss etwas Ordentliches anziehen, nur was? Ich habe mal gelesen, dass manche Frauen sich immer schon abends die Kleidung für den nächsten Tag herauslegen. Das ist keine schlechte Idee, so spart man morgens Zeit. Aber irgendwie schaffe ich solche schrecklich sinnvollen Sachen dann doch nicht. Ich schnappe mir Jeansrock, Bluse und eine schwarze Strumpfhose. Die helle Sommerjacke lasse ich noch weg und ziehe stattdessen ein altes Sweatshirt über. Das ist meine Nahkampfkleidung. Es könnte ja sein, dass ein Kind beim Frühstück spuckt oder den Kakao umschmeißt.
    In der Küche erwartet mich eine volle Kaffeekanne. Das ist toll, den Kaffee hat Ben vorhin schon gemacht. Ich muss nur noch die Milch warm machen. Ich stelle den Topf auf den Herd, drehe den Schalter auf Stufe 3 und gehe zum Kühlschrank, um die Frühstückssachen herauszunehmen: Butter, Marmelade, Käse. »Mama dampft«, sagt Piet. Er steht dicht neben mir. Morgens möchte er immer nah an mir dran sein. Das finde ich normalerweise ganz süß, so ein kuschelig-warmes Kind an meinem Bein. Aber heute ist es mir echt zu viel. »Was dampft?«, frage ich leicht genervt und drehe mich um. Ich sehe gerade noch, wie die kochende Milch überläuft und sich über den Herd ergießt. »Merde«, schreie ich.
    Hektisch stelle ich den Herd aus und wische die Schweinerei auf. Als ich die Tücher in den Müll schmeiße, kleckert ein bisschen Milch auf meinen Rock, und auch die Strumpfhose hat etwas abbekommen. »Mama dampft.« Kann man wohl sagen. Ich merke, wie ich selbst zu kochen beginne: Ich muss mich umziehen, ich muss noch Brote schmieren, die Kinder müssen noch Zähne putzen, Gesicht waschen und Haare kämmen. Ich muss jetzt aber auch bald los, wenn ich pünktlich kommen will. Dass das Kind immer an meinem Bein kleben muss! Unwirsch schüttele ich Piet ab. Er guckt verdutzt, weint aber nicht. Schnell drücke ich ihn einmal an mich und zische dann ab ins Schlafzimmer.
    Ich habe es eilig, mein Sohn sitzt im Busch
    In Windeseile ziehe ich mich um, gehe zurück in die Küche, streiche ein paar Brote, packe je zwei in die Dosen und je eins in eine Papiertüte. Dann rufe ich die Kinder und ziehe ihnen die Jacken an. Paul ist immer noch barfuß. Ich schnappe mir das Kind und versuche, ihm die Strümpfe anzuziehen. Paul schreit wie am Spieß. Egal, soll er doch ohne Strümpfe gehen! Seine Schuhe packe ich aber ein. Im Auto schnalle ich die Kinder in ihren Sitzen fest und drücke jedem ein Brot in die Hand – und Paul seine Strümpfe. Dann fahre ich los. An der Ecke fällt mir ein, dass ich meinen Laptop mit dem Beamer vergessen habe. Ich kehre um, rase ins Haus und in mein Arbeitszimmer. Ich schnappe mir die Laptoptasche und stürme zum Auto zurück. Drinnen sitzt nur ein Kind.
    »Paul weg«, sagt Piet.
    »Wie, Paul weg?«, schreie ich. Ich gucke mich um. In der Hecke höre ich es rascheln: »Kuckuck«, ruft Paul. Er sitzt hinter der Buchenhecke und zieht sich seine Strümpfe an. Er ist fast fertig. Das Brot liegt neben ihm im Dreck.
    Ich muss jetzt fast lachen, obwohl mir zum Heulen zumute ist. Es ist so absurd. Ich habe es supereilig, und mein Sohn sitzt im Busch und zieht sich die Socken an. Ich schnappe mir meinen

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