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Fremd flirten Roman

Fremd flirten Roman

Titel: Fremd flirten Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anke Greifeneder
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weiterzuleiten. Heiko, Rolf und Sven bekommen so dieMöglichkeit, in meine Zahlen, Berechnungen und Strategien Fehler einzubauen.«
    Langsam dämmerte es mir.
    »Jeder der drei Jungs ist Spezialist auf einem bestimmten Gebiet, das auch im Meeting zur Sprache kommt«, fuhr Axel fort. »Anders als ihre Frauen wären sie in der Lage, die Fehler so geschickt einzubauen, dass es so aussieht, als hätte ich schlampig recherchiert, mich verrechnet und mir Flüchtigkeitsfehler erlaubt. Sie dürfen es mit den Fehlern jedoch auch nicht übertreiben und sie zu offensichtlich streuen. In diesem Fall würden alle Beteiligten merken, dass an der Sache etwas faul ist.«
    Eine geniale Idee! Wenn bei diesem fingierten Meeting in allen drei Teilgebieten fehlerhafte Änderungen auftauchten, hieß das auch, dass alle Männer in die Intrige verwickelt waren, denn Margit, Ina und Sabine verstanden nichts von dem Metier. Wies eines der Teilgebiete keine fehlerhaften Änderungen auf, war klar, wer sich an dem falschen Spiel nicht beteiligt und eine saubere Weste hatte.
    »Und was soll ich dabei tun?«, erkundigte ich mich gespannt. Kugelsichere Westen verteilen, mich verkleiden und als reiche Kundin ausgeben? Ich war zu allen Schandtaten bereit, solange ich nicht wieder einen Spieleabend mit Edward und seiner feinen Verwandtschaft verbringen musste.
    »Dich brauche ich, um den Meetingraum vorzubereiten und für das leibliche Wohl vor Ort zu sorgen. Für dieses fingierte Meeting kann ich unmöglich einen Caterer auf Firmenkosten engagieren.«
    Schnittchen und Kanapees bereitete ich mit links zu, aber würde es nicht auffallen, wenn ich plötzlich im Büro ein Büffet aufbaute?
    Axel hatte auch auf diese Frage eine Antwort parat. »Bis dieJungs im Meetingraum auftauchen und dich sehen, sind die Präsentationsunterlagen schon übergeben worden. Also, falls Heiko, Rolf und Sven Zweifel bekommen und die Lunte riechen, ist es bereits zu spät. Aber ich glaube nicht, dass sie etwas bemerken, denn ich werde einfach behaupten, Frau Federer hätte vergessen, einen Catering-Service zu beauftragen, und ich hätte spontan Ersatz gesucht.«
    Es war ja nicht so, als hätte es meinem Leben in letzter Zeit an Aufregung gefehlt, aber bei einer Undercover-Aktion war ich auf jeden Fall mit dabei.
    »Wie lange habe ich Zeit für die Vorbereitungen?«, fragte ich.
    »Das Meeting findet am Freitag statt, also eine knappe Woche.«
    Das reichte locker.
    Anne kaute pflichtbewusst an ihrem Zwieback. »Weiß Doktor Gendt Bescheid?«, wollte sie nach einer Weile wissen.
    Gute Frage.
    Axel schüttelte den Kopf. »Noch nicht, erst wenn ich weiß, ob die Zweifel gerechtfertigt sind oder ob Margit und ihre Freundinnen allein die Drahtzieherinnen des Komplotts sind, werde ich mit ihm sprechen. Immerhin hat er mich gefragt, ob ich Heiko nicht zu meinem Stellvertreter ernennen möchte, und solange ich nicht sicher sein kann, welches Spiel Heiko spielt und wie integer er ist, kann ich mich dazu nicht äußern.«
    Mann, das würde aufregend werden! Als Axel das Zimmer verlassen hatte, um zur Arbeit zu gehen und die Finten auszulegen, machten Anne und ich es uns noch mal bequem. Wir hatten noch ein wenig Zeit, bis wir die Kinder wecken mussten.
    Ja, es gab einen Gott, eine ausgleichende Gerechtigkeit, da waren wir uns einig! Margit würde karmatechnisch als Schmeißfliege wiedergeboren werden! Ach, wie gern wären wir beide inder Stunde ihrer Niederlage dabei, wenn Margit und ihr Club von Axels Beförderung erfuhren!
    Ich tunkte selbstvergessen einen Zwieback in meinen Tee. »Und wenn wir sie völlig am Boden sehen wollen, zeigen wir Margit zum guten Schluss noch meine Doktorarbeit aus Cambridge mit magna cum laude !«, kicherte ich.
    Anne nickte begeistert. Sie sah schon fast wieder gesund aus.
    Nachdem ich die Kinder in Kindergarten und Schule abgegeben und Anne mit einer kräftigenden Fleischbrühe versorgt hatte, machte ich mich daran, in den Rezepten zu schmökern, um zu entscheiden, was ich für den Undercover-Einsatz in Axels Büro vorbereiten wollte.
    Der Tag ging so schnell vorbei, dass ich es kaum fassen konnte, als Axel am Abend zur Tür hereinkam und die Treppen hinaufstürmte, um nach Anne zu sehen.
    Die beiden waren ein so tolles Paar! Es war schön, mitanzusehen, wenn zwei Menschen füreinander geschaffen waren.
    Selbst zu unseren besten Zeiten waren Gitterfleisch-Konrad und ich weit von dem entfernt gewesen, was Anne und Axel verband.
    »Gitterfleisch-Konrad«

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