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Fremder in einer fremden Welt

Fremder in einer fremden Welt

Titel: Fremder in einer fremden Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Heinlein
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Drink, und eine Couch, die sich seinen Konturen anpaßte, machte ihm noch heißer. Da war es doch töricht, dachte er, sich ebenso wie in Washington anzuziehen, während Patty mit nichts bedeckt war außer einer Bullennatter, die sie, während der letzten Etappen ihres Rundgangs, um ihre Schulter drapiert hatte. Dieses Reptil hätte ihn vor jeder Versuchung bewahrt, auch wenn es klar war, daß Patty nicht versuchte, ihn zu verführen.
    Er fand den Kompromiß, sich bis auf die Jockey-Unterhosen auszuziehen und den Rest ins Foyer zu hängen. Dort bemerkte er ein Schild an der Eingangstür: »Hast Du daran gedacht, Dich anzuziehen?«
    In diesem Haushalt mochte die Warnung notwendig sein! Er entdeckte noch etwas, das ihm beim Hereinkommen entgangen war. Bis jetzt war seine Aufmerksamkeit auf Patty konzentriert gewesen. Zu beiden Seiten der Tür stand je eine große Messingschüssel - gefüllt mit Geld.
    Mehr als gefüllt - Bundesnoten in verschiedenem Wert quollen auf den Fußboden über.
    Er starrte sie immer noch an, als Patricia zurückkehrte. »Hier ist dein Drink, Bruder Ben. Wachsen wir in Glückseligkeit zueinander?«
    »Äh. danke.« Seine Augen wanderten wieder zu dem Geld.
    Patty folgte seinem Blick. »Ich bin eine schlampige Haushälterin, Ben. Michael macht es mir mit dem Putzen und so weiter so einfach, daß ich es vergessen habe.« Sie sammelte das Geld vom Boden auf und stopfte es in die weniger volle Schüssel.
    »Patty, um alles in der Welt, was hat das zu bedeuten?«
    »Oh. Wir bewahren es hier auf, weil diese Tür auf die Straße führt. Wenn einer von uns das Nest verläßt - und ich selbst tue das beinahe jeden Tag, um Lebensmittel einzukaufen -, braucht er vielleicht Geld. Wir legen es an die Tür, damit man nicht vergißt, sich welches mitzunehmen.«
    »Man kann einfach eine Handvoll einstecken und gehen?«
    »Ja, natürlich, Lieber. Oh, ich verstehe, was du meinst. Hier kommt niemals jemand herein außer uns. Wenn wir draußen Freunde haben - und das haben wir alle -, empfangen wir sie weiter unten in Räumen von der Art, an die Außenseiter gewöhnt sind. Dort können wir uns unbefangen mit ihnen unterhalten. Das Geld liegt nicht an einem Ort, wo es einen schwachen Menschen in Versuchung führen könnte.«
    »Hu! Ich bin selbst ziemlich schwach!«
    Sie lachte. »Wie kann es dich in Versuchung führen, wenn es dir gehört? Du bist ein Teil des Nestes.«
    »Äh. und was ist mit Einbrechern?« Er versuchte zu schätzen, wieviel Geld diese Schüsseln enthielten. Die meisten Scheine schienen größer als Ein-Dollar-Noten zu sein - Teufel, er entdeckte welche mit drei Nullen auf dem Fußboden, wo Patty sie übersehen hatte.
    »Einer ist letzte Woche hereingekommen.«
    »So? Wieviel hat er gestohlen?«
    »Oh, er hat nichts gestohlen. Michael hat ihn weggeschickt.«
    »Die Polizei gerufen?«
    »O nein! Michael würde nie jemanden der Polizei übergeben. Ich groke, das wäre eine große Verkehrtheit. Er hat ihn nur.« - sie zuckte die Achseln - »weggehen lassen. Dann hat Duke das Loch im Oberlicht des Gartenzimmers repariert - habe ich dir das schon gezeigt? Es ist entzückend mit seinem Grasfußboden. Du hast einen Grasfußboden, hat Jill mir erzählt. Bei dir hat Michael zum ersten Mal einen gesehen. Ist überall Gras? In jedem Zimmer?«
    »Nur im Wohnzimmer.«
    »Wenn ich einmal nach Washington komme, darf ich dann darübergehen? Mich drauflegen? Bitte!«
    »Natürlich, Patty. Äh. er gehört dir.«
    »Das weiß ich, Lieber. Aber es ist gut zu fragen. Ich werde mich darauflegen und das Gras an mir fühlen und mit Glückseligkeit erfüllt sein, daß ich im >kleinen Nest< meines Bruders bin.«
    »Du bist von Herzen willkommen, Patty.« Ben zwang sich dazu zuzugeben, daß er sich einen Dreck um die Meinung der Nachbarn schere - er hoffte nur, sie werde ihre Schlangen zu Hause lassen. »Wann bist du in Washington?«
    »Ich weiß es nicht. Wenn das Warten erfüllt ist. Vielleicht weiß Michael es.«
    »Nun, gib mir, wenn möglich, vorher Bescheid, damit ich in der Stadt bin. Falls nicht, kennt Jill immer meinen Tür-Code. Patty, führt niemand Buch über dieses Geld?«
    »Wozu, Ben?«
    »Hm, das tut man für gewöhnlich.«
    »Wir nicht. Bedien dich einfach - und leg zurück, was du noch übrig hast, wenn du wieder nach Hause kommst, sofern du daran denkst. Michael hat mir gesagt, ich solle die Schüsseln immer gefüllt halten. Wenn das Geld zur Neige geht, bekomme ich von ihm neues.«
    Ben ließ das Thema

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