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Fremder in einer fremden Welt

Fremder in einer fremden Welt

Titel: Fremder in einer fremden Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Heinlein
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wird (um es in der harmlosesten Form auszudrücken), bedrängen wir niemanden so, daß er Beweismaterial loswerden will, indem er Ben los wird. Falls Ben am Leben ist, hat er eine Chance, am Leben zu bleiben. Aber ich habe in der ersten Nacht, die Sie hier verbracht haben, andere Schritte unternommen. Sind Sie bibelfest?«
    »Äh. nicht besonders.«
    »Die Bibel verdient ein gründliches Studium, denn sie enthält praktische Hinweise für die meisten Notlagen. >Wer Arges tut, der haßt das Licht.< Johannes, soundsovieltes Kapitel, Jesus zu Nikodemus. Ich habe mit einem Versuch gerechnet, Mike von uns wegzuholen, denn ich hielt es nicht für wahrscheinlich, daß Sie Ihre Spur verwischt haben. Das ist hier ein einsamer Ort, und schwere Artillerie besitzen wir nicht. Doch es gibt eine Waffe, die unsere Gegner aufhalten kann. Licht. Das gleißende Scheinwerferlicht der Öffentlichkeit. Deshalb habe ich dafür gesorgt, daß jeder Krawall, den es hier geben mag, Publicity haben wird. Nicht nur ein bißchen, bei dem man hinterher immer noch alles vertuschen könnte, sondern Menschenmassen als Zuschauer, weltweit und alles auf einmal. Einzelheiten spielen keine Rolle - wo Kameras montiert sind und welche Leitungen gelegt worden sind -, aber wenn es hier zum Kampf kommt, wird er von drei Sendernetzen übertragen, und Aufzeichnungen werden an eine Auswahl von VIP's gehen - von denen alle unseren ehrenwerten Generalsekretär liebend gern einmal mit heruntergelassenen Hosen erwischen würden.«
    Harshaw runzelte die Stirn. »Diese Verteidigungsstrategie hat allerdings einen Schwachpunkt. Ich kann die Sache nicht für unbegrenzte Zeit in der Schwebe halten. Als ich sie arrangierte, war meine einzige Sorge, schnell genug zu sein - ich rechnete mit einem sofortigen Angriff. Jetzt glaube ich, daß wir die Gegenseite zum Handeln zwingen müssen, solange die Scheinwerfer noch auf uns gerichtet sind.«
    »Zu welchem Handeln, Jubal?«
    »Wenn ich das nur wüßte. Ich habe mir in den letzten drei Tagen den Kopf darüber zerbrochen. Sie haben mir einen Schimmer von einer Näherungslösung mit der Geschichte von den Ereignissen in Bens Apartment gegeben.«
    »Es tut mir leid, daß ich es Ihnen nicht früher erzählt habe, Jubal. Ich dachte, niemand werde mir glauben - und es ist ein gutes Gefühl, daß Sie es tun.«
    »Ich habe nicht gesagt, ich glaubte Ihnen.«
    »Was? Aber Sie.«
    »Ich denke, Sie haben die Wahrheit gesagt, Jill. Aber ein Traum ist auf seine Weise auch eine wahre Erfahrung, und ebenso ist es eine hypnotische Illusion. Was in der nächsten Stunde in diesem Raum geschieht, wird jedoch eine Unparteiische Zeugin beobachten, außerdem Kameras, die.« - er drückte einen Knopf - »jetzt laufen. Ich glaube nicht, daß Anne hypnotisiert werden kann, während sie im Dienst ist, und daß es bei Kameras unmöglich ist, darauf möchte ich wetten. Wir werden herausfinden, mit welcher Art von Wahrheit wir es zu tun haben. Danach können wir überlegen, wie wir die Mächtigen dieser Welt zwingen können, Flagge zu zeigen. und vielleicht finden wir außerdem einen Weg, Ben zu helfen. Holen Sie Mike!«
    *
    An Mikes Verspätung war nichts Geheimnisvolles. Er hatte seinen linken Schnürsenkel mit dem rechten zusammengebunden, war aufgestanden, hatte sich selbst ein Bein gestellt, war hingefallen und hatte die Knoten beinahe hoffnungslos fest zusammengezogen. Den Rest der Zeit hatte er damit verbracht, seine unangenehme Lage zu analysieren, die Knoten langsam zu lösen und die Schnürsenkel richtig zusammenzubinden. Er war sich nicht bewußt, dafür lange gebraucht zu haben. Es bekümmerte ihn jedoch, daß es ihm nicht gelungen war, etwas, das Jill ihn gelehrt hatte, korrekt zu wiederholen. Als sie kam, ihn zu holen, beichtete er sein Versagen, obwohl er den Schaden bereits repariert hatte.
    Jill beruhigte ihn, kämmte sein Haar und führte ihn ins Arbeitszimmer. Harshaw blickte auf. »Hei, Sohn. Setz dich!«
    »Hei, Jubal«, antwortete Valentin Michael Smith ernst, setzte sich und wartete. Jill mußte sich von dem Eindruck befreien, daß Smith sich tief verneigt hatte. Tatsächlich hatte er noch nicht einmal mit dem Kopf genickt.
    Harshaw fragte: »Nun, Junge, was hast du heute gelernt?«
    Smith lächelte glücklich. Wie immer antwortete er auch jetzt erst nach einer Pause. »Ich habe heute einen anderthalbfachen Auerbachsprung gelernt. Das ist eine Möglichkeit, in unser Wasser einzutauchen, indem man.«
    »Ich weiß, ich habe dich

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