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Freundinnen wie diese - Koslow, S: Freundinnen wie diese

Freundinnen wie diese - Koslow, S: Freundinnen wie diese

Titel: Freundinnen wie diese - Koslow, S: Freundinnen wie diese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sally Koslow
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benommen.
    »Meditierst du?«
    »Ich bin seit zwölf Jahren deine Patientin, und wir treffen uns auch privat. Was glaubst du wohl?«
    »Ja, richtig.« Sheila strich mir übers Haar. Gegen meinen ersten Impuls drehte ich mich nicht weg. »Als deine Ärztin möchte ich, dass du wenigstens einen Yogakurs machst. Ich kann dir ein paar ganz hervorragende geburtsvorbereitende Programme nennen.«
    Ging das jetzt schon los? Und was kam dann? Milchpumpen? Hämorrhoiden? Erdnussallergie? Schulbewerbungen? Sheila bemerkte, wie ich zusammenzuckte.
    »Aber das können wir auch beim nächsten Mal besprechen.« Sie sah in ihren Terminkalender. »Halte dich auf absehbare Zeit erst einmal an die grundlegenden Regeln, die ich dir schon genannt habe   – kein Koffein, und das betrifft auch Cola und Schokolade. Aber keine Sorge. Sex ist okay.«
    Heißer Sex, Kuschelsex, Oralsex, Analsex, Morgensex, Sex bei Schlaflosigkeit, Versöhnungssex, Sex unter der Dusche, Sex in der Öffentlichkeit, Sex auf der Rückbank eines Taxis, Sex im Flugzeug, Telefonsex   – nichts konnte mich in Versuchung führen. Sex war das, was mich in diese Situation gebracht hatte.
    »Ich werd’s mir merken.«
    »Nun, gibt es nicht jemanden, der dich nach Hause fahren könnte? Der Vater vielleicht?«
    Mein Arthur-Bedarf für diesen Tag war bereits gedeckt. Und wozu hätte er auch gut sein sollen, selbstbezogen wie er war? Chloe ging ans Telefon, noch ehe das erste Klingeln endete. »Hi«, sagte ich. »Ich bin schwanger.«
    »Nicht gerade die neueste Neuigkeit.«
    »Ich werde schwanger bleiben«, fügte ich hinzu. »Ungefähr noch sechseinhalb Monate lang.«
    Chloe reagierte erstaunlich schnell. »Ich habe nie etwas anderes erwartet.«
    »Warum hast du mir dann nicht dazu geraten?«
    »Nicht meine Aufgabe«, erwiderte Chloe. Wäre sie in meiner Situation gewesen, hätte ich meinen Mund sicher nicht halten können. »Wie gefällt dir der Ring? Ist der nicht wunderbar? Ich warte schon den ganzen Nachmittag auf deinen Anruf, um zu   –«
    Ich unterbrach ihren Wortschwall. »Auch wenn’s vielleicht etwas viel verlangt ist, aber könntest du mich bei Sheila abholen und mich nach Hause fahren?« Wenn es darum ging, um einen Gefallen zu bitten, waren meine Erfahrungen ziemlich begrenzt. »Bitte?«
    Eine halbe Stunde später war Chloe da. Die ersten fünf Minuten hörte ich mir Namensvorschläge für mein Baby an. Sah ich wirklich aus wie eine Frau, die ihren Sohn Marco de Marco nennen würde? Die restlichen vierzig Minuten saß ich mit offenem Mund da, während Chloe mir die Geschichte eines Mannes erzählte, der unmöglich Xander Keaton sein konnte.
     

Es war zwei Jahre her, seit ich einen Fuß nach Minneapolis gesetzt hatte. Bei meinem letzten Besuch zur Beerdigung meiner Mutter war die Zeit der Fliederblüte gewesen. Als ich jetzt vor dem Flughafen stand, schlug mir ein Nordwind ins Gesicht, ein Weckruf, der mich fragte, warum ich diese Reise machte. Aber nach dem Telefongespräch letzte Woche hatte ich das Gefühl, dass mir nichts anderes übrig blieb. Ich hattemir das Flugticket mit Frau Dr.   Frumkes’ Segen gekauft. Vorsichtig näherte ich mich wieder dem normalen Leben an, eher fatalistisch als optimistisch, und erlaubte mir sogar einen bescheidenen Funken Hoffnung.
    »Quincy, Liebes«, hatte jemand gekrächzt, als ich ans Telefon ging. »Erinnerst du dich noch an mich?« Natürlich erinnerte ich mich an unsere frühere Nachbarin von nebenan, die Heilige, die im letzten Lebensjahr meiner Mutter fast stündlich nach ihr gesehen und nicht nur mit Krimis und Walnuss-Konfekt aufgewartet hatte, sondern auch mit Sympathie.
    »Sylvia, wie schön, von dir zu hören«, sagte ich. »Fröhliche Weihnachten.« Es waren nur noch zehn Tage bis zu den Feiertagen.
    »Dasselbe auch für dich und deinen gut aussehenden Mann«, erwiderte sie. »Verzeih bitte, dass ich so früh am Morgen störe.«
    »Es ist gar nicht so früh«, sagte ich. »Hier in New York ist es schon nach neun.«
    »Ach ja, natürlich«, erwiderte sie. »Ich bin so eine dumme Gans.«
    Einen Moment lang herrschte Schweigen. Sylvia Swenson war die Sorte Frau, nach deren Gesundheit man lieber nicht fragte, wenn man nicht zwanzig Minuten lang die Füße hochlegen und sich einen Monolog über Sodbrennen und Hörgeräte anhören wollte. Trotzdem, meine Herkunft verlangte gute Manieren von mir. »Wie geht es euch allen? Janelle und Dwight? Susan und Hap? Und den Enkeln?« Mein Gedächtnis überraschte mich,

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