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Freundinnen wie diese - Koslow, S: Freundinnen wie diese

Freundinnen wie diese - Koslow, S: Freundinnen wie diese

Titel: Freundinnen wie diese - Koslow, S: Freundinnen wie diese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sally Koslow
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Geisterstunde.
    »Sehr sogar.«
    »Prima. Thema durch. Jetzt komm nach Hause. Ich werde dir auch einen lohnenswerten Empfang bereiten.«
    Und das tat er. Jake hatte den Tisch mit unseren guten Sachen eingedeckt. »Ich habe heute Morgen einen Blick auf deine Rippen geworfen und beschlossen, dass du zunehmen solltest«, sagte er. »Setz dich.« Nachdem er die Flasche entkorkt und zwei Glasflöten mit Champagner gefüllt hatte, verschwand er in unserer winzigen Küche und tauchte kurz darauf mit einem Soufflé wieder auf, das dramatisch in sich zusammensackte   – aber mit einer Liebe, von der man nur das Gegenteil behaupten konnte. »Ein Rezept meiner Mutter«, verkündete er und bedeckte den Schokoladenhaufen einfach mit viel Sahne.
    Und ich hatte Hunger, in jeder Hinsicht. Das Dessert führte zu Küssen und die Küsse ins Bett, was mich wiederum an dieKommode führte, wo wir die Kondome aufbewahrten. Ich griff eben nach einer noch eingeschweißten Packung, als Jake mich zurückhielt. »Hör mal, Q, ich finde   …« Er zögerte. »Ich habe mich wie ein Arschloch aufgeführt seit der Sache mit der Wiege, ich weiß. Aber vielleicht sollten wir es doch noch mal versuchen.«
    Konnte ich mich noch einmal an den Babyaltar begeben und einen Gott anrufen, an den ich nicht mehr glaubte? War ich der Inbegriff einer Verrückten, die denselben Fehler wieder und wieder beging in der Hoffnung auf einen anderen Ausgang? Jake hielt mich fest und murmelte: »Baby, Baby, Baby.« Ob es als Kosename gemeint war oder als Stoßgebet, wusste ich auch nicht.
    »Liebling, tut mir leid«, sagte ich zu seiner Brust. »Ich kann nicht noch eine   …«
    Er legte mir einen Finger auf den Mund und fuhr zärtlich meine Lippen entlang. Dann strich er mir langsam über den Nacken, über die Brüste und die Mulde dazwischen, hinunter zu noch größerem Vergnügen. Meine Hände erwiderten seine Liebkosungen.
    »Muss ich jede Entscheidung selbst treffen?«, sagte er. Jake ließ die Kondome in der Kommode, und als er in mich eindrang, hatte er dieses Lächeln im Gesicht, das ich immer dann besonders schön fand, wenn es nur Millimeter von meinem eigenen entfernt war.
    »Muss ich dir sagen, wie sehr ich dich liebe?«
    »Das musst du, Mrs Blue«, flüsterte Jake. »Das musst du.«
    »Das Urteil ist gefallen, Rechtsanwalt Blue. Ich liebe, liebe, liebe dich«, sagte ich im Rhythmus seiner Stöße und hob den Kopf, um in seine schönen grauen Augen zu blicken. Sie waren geschlossen.
    »Sprich weiter, Q, Baby«, hauchte Jake. »Mach weiter mit dem, was du tust, und sprich weiter, Baby.«
    »Ich liebe dich«, schrie ich schließlich, als er und ich fastgleichzeitig kamen. Ich schloss die Augen und dachte an gar nichts mehr. Und während ein von Hoffnung getränktes Gefühl mich durchströmte, griff ich in der Dunkelheit nach seiner Hand und drückte sie fest.

»Was war denn da los?«, fragte Chloe, als sie mit ihrem Wagen in Jules’ Auffahrt zurücksetzte. »Das war nicht nur Jules, die Jules, der jedes Mittel recht ist, um sich durchzusetzen. Da steckt noch mehr dahinter.«
    »Mir hat weder sie noch Quincy was anvertraut.«
    Ich versuchte   – allerdings vergeblich   – mir Chloe so wütend vorzustellen, dass sie mir eisige Blicke zuwarf. Mindestens viermal am Tag fragte ich mich, wie sie es wohl finden würde zu erfahren, dass ich gerade
ihrem
Job hinterherrannte. Würde sie sagen: »Kein großes Ding, schnapp ihn dir   – die Stelle interessiert mich gar nicht«? Vielleicht. Doch sehr viel eher wäre sie schockiert und verletzt. Chloe hatte keine Fiese Fiona, die sie beherrschte; sie ist die Sorte Frau, die sogar noch auf öffentlichen Toiletten die Toilettenpapierrolle wechselt.
    »Quincy war etwas kühl«, sagte Chloe mit untypischer Gewissheit. »Jules hatte sich mit dem Abendessen so viel Mühe gegeben.«
    »Ach, komm schon. Das war doch reine Kalkulation. Hätte bloß noch gefehlt, dass Placido Domingo die Pasta serviert. Jules spielt mit den Schuldgefühlen der Menschen, nur um so ihren Willen durchzusetzen. Vielleicht hat Quincy einfach genug davon.«
    »Nein, da ging’s um was anderes.«
    Nach ein paar Meilen freundschaftlichen Schweigens fragte sie: »Freust du dich, dass es nach Maine geht?« Ich konnte ihr Lächeln förmlich hören.
    »Natürlich«, sagte ich. Allerdings bedeutete Maine noch einen weiteren Haufen Arbeit. Tom und ich waren seit dem letzten Sommer nicht mehr dort gewesen, und es war durchaus möglich, dass die

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