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Freundinnen wie diese - Koslow, S: Freundinnen wie diese

Freundinnen wie diese - Koslow, S: Freundinnen wie diese

Titel: Freundinnen wie diese - Koslow, S: Freundinnen wie diese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sally Koslow
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meinem Notebook zu und verbesserte die beiden Absätze, die ich für die Präsentation geschrieben hatte.
    »Was machst du?«, fragte Tom. Er war, ganz meiner Vorliebe entsprechend, im Sexsymbol-Modus: weißes T-Shirt und ausgeblichene Jeans. Einen Moment lang dachte ich daran, meine Arbeit zu unterbrechen, entschied mich aber anders. Henry schlief nachmittags immer kürzer, und heute Abend wäre ich hirntot von den vielen Fragen, die dieses Kind unaufhörlich stellte.
    Ich richtete den Blick wieder auf den Bildschirm. »Ich arbeite.«
    »Woran denn?«
    »Keine große Sache. Ich hatte einen Termin bei einer Headhunterin, und sie hat mir eine Probearbeit gegeben«, warf ich hin, obwohl es sich doch wie eine große Sache anfühlte. Aber ich hasse es, zu verlieren   – in Streits, beim Poker, das Gesicht.
    »Dich hat einfach so aus dem Nichts eine Headhunterin angerufen?« Wir wussten beide, was er eigentlich meinte:
So etwas würde ihm nie passieren.
Die Wahrscheinlichkeit, dass Tom eine bessere Stelle angeboten wurde, lag auf einer Skala von eins bis zehn vielleicht bei zwei, und das vor allem deshalb, weil er sich nicht um sein Glück bemühte. Wenn ich mir nur die Hälfte meines Ehrgeizes abschneiden und sie ihm wie eine Niere spenden könnte, wäre schon viel gewonnen.
    »Die Headhunterin hat im Büro angerufen«, sagte ich und überging die Tatsache, dass sie nach Chloe gefragt hatte. Ich versuchte, einfach nicht daran zu denken, obwohl die Fiese Fiona und ich diesmal sogar einer Meinung waren. Wir wussten beide, dass es falsch war.
    Und im Geiste hörte ich schon meine Mutter:
Was, du hast deiner besten Freundin eine Chance weggenommen? Ich habe meine Tochter nicht dazu erzogen, sich wie eine Betrügerin aufzuführen.
Ein eisiges Schweigen von Küste zu Küste würde folgen. Ich konnte ihr nicht sagen, dass ich glaubte, mein Glück sei mir
bashert
und dass ich ihm hinterherjagen müsse, um meiner Familie zu helfen. Das hätte nur zu einer Schimpftiradedarüber geführt, warum ich
mehr
haben wollte, wenn ich doch froh sein konnte, schon
genug
zu haben. Es fiel mir schon schwer, mich vor mir selbst zu rechtfertigen, ohne Tom kleinzumachen; und ihm diese June-Rittenhouse-Sache zu erklären wäre noch schwieriger gewesen. Ich wollte moralisch integer dastehen in den Augen meines Mannes, denen nichts entging.
    »Was ist denn los mit dir?«, fragte Tom. »Du wirkst so angespannt.
    »Ich versuche nur, mich zu konzentrieren.« Ich wusste, dass ich bissig klang.
    »Na, wenn das so ist, werde ich mich meiner Konkubine widmen, der Literaturbeilage der ›New York Times‹. Brauchst du irgendwas?«
    Brauchen? Nein. Wollen? Vieles.

»Cookie!«
    Der Name katapultierte mich zurück in die Zeit, als ich vierzehn war und noch kaum Busen hatte, dafür aber eine üppige Dauerwelle.
    »Arthur!«, sagte ich, klemmte mir das Telefon unters Kinn und packte weiter. Wir fuhren zwar erst in einer Woche nach Maine, aber ich war gern vorbereitet. Würde ich Thermowäsche brauchen? Ein Flanellnachthemd? Ich hatte mir bereits einen Vorrat an Insektenspray zugelegt, mit und ohne DEET.   Borreliose drohte überall.
    »Ich wollte dich längst schon mal anrufen.« Arthur Weinersprach immer extrem laut. Ich legte den Kleiderstapel zur Seite und hielt den Hörer vom Ohr weg. »Aus zwei Gründen   – aber erst mal, wie geht’s dem Industriekapitän?«
    »Xander geht’s prima, danke.«
    »Und dir selbst, Cookie?«
    »Ich heiße eigentlich Chloe, weißt du noch?« Es klang schärfer, als ich beabsichtigt hatte. »Bitte.« Ich trat an meinen Schrank. Wanderschuhe? Einen dieser glänzend gelben Regenhüte, die man unter dem Kinn binden konnte? Ich könnte mir noch einen per Express bestellen.
    »Wir geben inzwischen jede Menge Teegesellschaften, wie? Bist du denn schon alt genug, um eine Chloe zu sein?«
    Noch ehe ich Gelegenheit hatte, ihm mein Alter zu nennen, fuhr er fort. »Ich wollte dir dafür danken, dass du mich mit deiner Freundin zusammengebracht hast. Was für ein Weib.«
    »Jules sagte auch schon, dass ihr euch gut versteht.«
Auch wenn du sie ein Weib nennst.
    »Clever wie Oprah, eine Lady im Wohnzimmer und eine Was-auch-immer im Schlafzimmer. Immer einen Schritt voraus, wenn du weißt, was ich meine.«
    Das wusste ich, leider.
    »Ja, wir liegen völlig auf einer Wellenlänge. Hast du gut gemacht, Kleines.«
    Direkt nach dem Studium hatte ich eine Zeit lang als Aushilfe gejobbt, und danach war Arthur Weiner mein erster richtiger

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