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Freundinnen wie diese - Koslow, S: Freundinnen wie diese

Freundinnen wie diese - Koslow, S: Freundinnen wie diese

Titel: Freundinnen wie diese - Koslow, S: Freundinnen wie diese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sally Koslow
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    »Talia ist zu bescheiden«, warf Tom ein. »Es ist ein großartiger Job.« Schwang da etwa eine leichte Missachtung mit, die niemand anderem auffallen würde als mir? »Und ich will nicht, dass sie zu spät zu ihrem Vorstellungsgespräch kommt. Musst du nicht langsam aufbrechen,
Liebling?
« Ich hatte mich also nicht getäuscht, ein passiv-aggressiver Tonfall.
    Und den Geburtstagskuchen auslassen, den ich bestellt habe? Mir Abigails Wut zuziehen, bis ich es in fünf Jahren endlich wiedergutmachen kann, wenn sie siebzig wird?
Aber Abigail sagte: »Tom hat recht. Hopp, hopp! Du weißt doch, was Dickens sagt: ›Alle meine Erfolge verdankte ich nur dem Umstand, dass ich Pünktlichkeit, Ordnung und Fleiß bei jeder Gelegenheit übte.‹«
    Soll das etwa heißen,
ich
sei nicht fleißig?
Ich trennte mich von meinem Soufflé, umarmte Henry und Tom, warf seinen Eltern Kusshände zu, sammelte meine Accessoires zusammen und bahnte mir einen Weg aus dem Museum hinaus.
    Es dauerte doppelt so lange, wie ich gedacht hatte, bis ich ein Taxi fand. Der Präsident war in der Stadt, was den Verkehr in weiten Teilen lahmgelegt hatte. Und so kam ich fünf Minuten zu spät in der Werbeagentur an.

»Jules!«
    »Sheila!«
    Dr.   Sheila Frumkes ist meine Gynäkologin, und dank mir gehen auch Talia, Chloe und Quincy zu ihr. Aber nur ich werde umsonst behandelt. Ich helfe Sheila, ihre Garderobe zusammenzustellen,wann immer sie im Fernsehen auftritt, und sie verzichtet dafür auf ihr Honorar für meinen alljährlichen Check-up. Da wäscht eine Hand die andere.
    »Was führt dich zu mir, meine Liebe?«, fragte sie und sah in meine Patientenkartei. »Du kommst doch sonst immer im Januar.« Ich konnte nicht einschätzen, ob Sheila beunruhigt war. Ihr Ehemann ist einer der Stars unter den kosmetischen Dermatologen von New York, und ihr Gesicht hatte schon seit Jahren weder Sorge noch Trauer oder Entsetzen erkennen lassen.
    »Mich führt die glühende Hoffnung hierher, dass du mir sagst, meine Schwangerschaftstests aus der Drogerie taugen nichts«, sagte ich und fühlte mich so lächerlich wie jede Frau, die mit einer blauen Papierhaube auf dem Kopf und gespreizten nackten Beinen in einem Untersuchungsstuhl liegt. Ist man verrückt, wenn man immer wieder dasselbe tut und trotzdem jedes Mal neu auf einen anderen Ausgang hofft? Dann war ich komplett unzurechnungsfähig. Ich hatte noch vier weitere Schwangerschaftstests gemacht.
    »Wollen wir mal sehen.« Sheila senkte den Kopf, warf mithilfe des Spekulums einen Blick in meine Scheide und drückte mir von außen auf den Bauch. »Deine Gebärmutter ist leicht vergrößert.«
    Welcher Teil von mir war das nicht?
    »Aber wir können uns nicht auf deine Tests verlassen   – wir werden dir Blut abnehmen«, sagte sie. »Ich schicke dir jemanden. Danach unterhalten wir beide uns noch mal.«
    Einen Piekser später saßen wir in Sheilas Sprechzimmer. »Bist du noch mit Ted zusammen?«, fragte sie und beugte sich freundschaftlich zu mir herüber. Ted und ich waren mal zusammen mit den beiden Dr.   Frumkes ausgegangen.
    Teds schönes, durchtriebenes Gesicht verblasste langsam, merkte ich. Waren seine Augen grün, oder war das nur die Farbe, die ich angenommen hatte, als ich herausfand, dass ermich betrog? »Ted ist Geschichte. Es gibt mittlerweile einen anderen Mann in meinem Leben.«
    »Irgendwen hast du ja immer. Wäre er denn der glückliche Vater, falls das Ergebnis positiv ausfällt?«
    »Ja. Aber lassen wir das ›glücklich‹ mal beiseite.«
    Sie sah mich mit ihren makellosen Augen direkt an. »Sag mir bitte nicht, dass er verheiratet ist.«
    »Er ist Single, und das vermutlich für immer.«
    »Hmmm.« Sheilas Ton besagte:
Sprich weiter.
    »Es wäre ganz egal, wer der Vater dieses ominösen Babys ist«, sagte ich so laut, dass man mich auch draußen auf der Park Avenue noch hören konnte. »Wir wissen doch beide, dass ich als Mutter vollkommen ungeeignet bin. Ich bin zu alt, zu selbstsüchtig, zu rechthaberisch, und wenn ich mit dreiundzwanzig oder dreiunddreißig kein Kind wollte, warum sollte ich dann jetzt eins wollen?«
    Zu meinem Entsetzen nahm Sheila meine Hand. »Erlaube mir, nicht nur als Freundin, sondern auch als Ärztin zu sprechen. Lass uns zunächst das Ergebnis der Blutprobe abwarten, und in der Zwischenzeit bitte ich dich, keine übereilten Entscheidungen zu treffen. Ab vierzig ändern viele meiner Patientinnen noch mal ihre Haltung. Ich praktiziere schon

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