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Friedenskommissare der Galaxis

Friedenskommissare der Galaxis

Titel: Friedenskommissare der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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es vielleicht so auffassen, daß ich meinen Job nicht getan hätte, einen Außenseiter draußen zu halten.«
    »Wir wollen hoffen, daß er nicht engstirnig denkt«, sagte Retief tröstend. Sie hatten den Zaun gegenüber der Landestelle des Hubschraubers erreicht. Retief sprang hoch, zog sich über den Zaun und sah gerade noch eine Gestalt in dunklem Umhang in ein kleines Gebäude am Rand der Lichtung eilen. Sekunden später stand Smelch neben Retief auf der anderen Seite des Zauns.
    »Dieser Hubschrauber hat heute nacht eine ganze Menge zu tun«, meinte Retief. »Was ist in dem Gebäude?«
    »Alles mögliche, zum Beispiel die Kantine.«
    »Dann wollen wir uns das mal näher ansehen.«
    Die Tür, durch welche der Passagier des Hubschraubers verschwunden war, ließ sich mühelos öffnen. Sie traten in einen hellerleuchteten Korridor, an dessen Ende Licht durch eine Glastür fiel. Gedämpfte Stimmen waren aus dem Raum zu hören.
    Retief nahm ein kleines, knopfähnliches Ding aus seiner Tasche, preßte es an die Tür und hielt sein Ohr dagegen.
    »… du zögerst noch?« fragte eine weiche Stimme. »Vielleicht wirst du von ethischen Überlegungen zurückgehalten, einer Abneigung, jene zu verraten, die dir ihr Vertrauen schenkten. Überlege nicht länger, Bursche! Der Ehre widerfährt kein Schaden, wenn niemand es ausplaudert, eh?«
    Ein Schnauben und dumpfe Geräusche folgten.
    »Äh … Erhabener«, flüsterte eine zarte Groaci-Stimme, »um einen Vorschlag zu machen: Die Entfernung des Knebels ist anzuraten, um ein Sprechen zu erleichtern.«
    »Hm. Ich wollte es gerade anordnen. Wache!«
    Schwere Schritte ertönten, gefolgt von einem Reißgeräusch, einem heiseren Schrei und einem zitternden Seufzer.
    »Nur eines«, hörte Retief Gloots Stimme sehnsüchtig sagen. »Nur ein kleines altes Stielauge, direkt an der Wurzel fassen …«
    Ein schwaches Summen war zu hören, das ein verärgertes Knurren zur Folge hatte.
    »Abschaum!« zischte der Groaci. »Die unangebrachte Unterbrechung der virtuosen Untersuchung Seiner Unausprechlichkeit!«
    »Großes Bedauern«, flüsterte ein zweiter Groaci aufgeregt, »aber die Notwendigkeit, unvorhergesehene Umstände zu melden: die Entdeckung, daß die Sicherheit der Anlage durchbrochen wurde. Die Feststellung der unautorisierten Anwesenheit von Eindringlingen innerhalb der Station …«
    »Eindringlinge! Warum wurde ich nicht sofort benachrichtigt!« bellte die nicht-groacianische Stimme.
    »Vergeblich versucht haben, ein Wort zu …«
    »Die Entschuldigungen sparen! Die Eindringlinge sofort entfernen!«
    »Bedauerlicherweise melden müssen, daß der genaue Standort der Eindringlinge noch nicht bekannt ist!«
    »Sie sofort finden und unschädlich machen!«
    »Mir gefällt das nicht«, erklärte die andere Stimme in Lumbaganisch. »Eine durchlässige Sicherheit kann ich mir zu diesem Zeitpunkt nicht leisten. Ich begebe mich zur Omega-Station, Nith. Ich überlasse Ihnen das weitere Verhör.«
    Retief drehte am Türknopf, fand die Tür jedoch verschlossen. Rasch zog er ein kleines, aber kompliziertes Werkzeug aus der Innentasche und steckte es in das Schloß. Ein sanftes Klicken folgte, und die Tür öffnete sich geräuschlos. Dahinter lag ein kleiner, dunkler Raum mit Garderobehaken, anschließend ein zweiter, größerer Raum, ganz in Weiß möbliert. Unter einem gleißenden Deckenlicht saß Gloot mit Drahtbändern gefesselt in einem Stahlsessel. Ein kunstvolles Netzwerk farbiger Drähte führte von einem haubenähnlichen Apparat auf seinem Kopf zu einem grauen Stahlschrank.
    An der Wand lehnte ein Lumbaganer, der beinahe noch größer und massiger war als Smelch. Neben einer Tür in der gegenüberliegenden Wand stand ein uniformierter Groaci. Vor dem Gefangenen stand eine kleine Gestalt in gallegrünen Bermuda-Shorts, knallrosa Hemd und orange und violett gemusterten Socken.
    »Nun, da ist ja mein alter Freund Nith, früher bei der Groaci-Polizei«, sagte Retief leise zu Smelch. »Ich wußte nicht, daß seine Pflichten ihn inzwischen hierher geführt haben.«
    »He – für einen Augenblick dachte ich, daß er der wie-heißt-er-noch war«, flüsterte der Lumbaganer. »Aber ich glaube doch nicht – er brüllte nicht.«
    »Aber er sieht so ähnlich aus, wie?«
    »Wer?«
    »Du weißt schon.«
    »Oh, der.«
    »Du hast meine Frage nicht beantwortet.«
    »Uh – was für eine Frage?«
    »Na schön, ich ziehe sie zurück.«
    »So, und jetzt«, sagte der Groaci zu Gloot, »sind wir unter uns,

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