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Friesenluege - Ein Nordfriesland Krimi

Friesenluege - Ein Nordfriesland Krimi

Titel: Friesenluege - Ein Nordfriesland Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Duenschede
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meldete er sich, als am anderen Ende abgehoben wurde. »Ich wollte euch gerne mein Beileid aussprechen.«
    »Danke.«
    »Das mit deinem Vater ist schrecklich. Kommt ihr zurecht oder braucht ihr Hilfe?«
    »Nein, danke.« Haie wusste nicht so recht, wie er auf den Grund seines Anrufs kommen sollte.
    »Und Muttern, kommt sie zurecht? Was soll denn nun werden?« Er musste unweigerlich an Tom denken, der nach Marlenes Tod überhaupt nicht alleine klargekommen war.
    »Wir verkaufen das Haus und sie zieht zu uns.«
    »Hm.« Haie verspürte ein eigenartiges Gefühl im Bauch. Der Tod Heinrich Matzens kam einigen Leuten anscheinend nicht ungelegen. Das Geld aus dem Hausverkauf konnte Manuela Groß bestens gebrauchen, wie er im SPAR-Markt erfahren hatte. Und auch Harry Leibnitz würde froh sein, wenn sein Bauprojekt endlich fertiggestellt werden würde. Ob er darüber einmal mit Dirk sprechen sollte? Er kratzte sich am Ohr.
    »Is noch was?«, Manuela Groß wurde ungeduldig, zumal Haie schwieg.
    »Wann ist denn Beerdigung?«
    »Wissen wir nicht genau, erst muss die Leiche freigegeben werden.«

    »Insulin?« Peer Nielsen runzelte die Stirn. Er hatte schon davon gehört, dass ein Mord mit diesem Hormon so gut wie nicht nachweisbar war, da sich das Insulin im Körper sehr schnell abbaute.
    »Ja, früher war das auch weitaus schwieriger. Da hatte man keine entsprechenden Methoden«, bestätigte Dr. Choui. »Aber das eigentliche Problem ist, erst einmal darauf zu kommen. Die Nadeln sind derart dünn, da können Sie die Einstichwunden mit dem bloßen Auge nicht erkennen.«
    »Und wie sind Sie dann darauf gekommen?«
    Der Rechtsmediziner reichte ihm nun das Blatt von dem Stapel. »Diesen Bericht habe ich vor Kurzem gelesen.« Der Artikel ›Der ideale Mord‹ handelte von einem Fall aus den 50er Jahren. Kenneth Barlow war in England erstmalig eines Insulin-Mordes überführt und zu lebenslanger Zuchthausstrafe verurteilt worden. Die Polizei hatte Barlows Frau tot in der Badewanne gefunden. Zwar hatte Kenneth Barlow die Polizei gerufen und den erschrockenen Ehemann gespielt, doch den Beamten war sofort aufgefallen, dass die Trauer nicht echt wirkte. Außerdem hatte sich die Polizei erst vor rund einem Jahr mit dem Tod von Barlows erster Frau beschäftigt, wobei damals ein anonymer Anrufer behauptet hatte, dass irgendetwas nicht mit rechten Dingen zugegangen war. Die Leichenschau ergab jedoch eine natürliche Todesursache, aber aufgrund dieses Vorfalls schaute man bei der zweiten Ehefrau genauer hin. Was neben den unnatürlich geweiteten Pupillen vor allem auffiel, war der friedliche Anblick der Toten. Normalerweise schlug ein Ertrinkender um sich, wenn Wasser in die Lungen drang. Doch Barlows Ehefrau schien sanft ins Badewasser gesunken und friedlich ertrunken zu sein. Die Mediziner vermuteten, dass die Frau bewusstlos gewesen sein musste. Doch trotz aller Untersuchungen fand man nichts. Erst fünf Tage später bei einer zweiten Leichenschau, die bei Tageslicht stattfand, entdeckte man die Einspritzungsmerkmale am Gesäß der Toten. Schnell war klar, dass sich Betty Barlow dort die Injektionen kaum selbst verabreicht haben konnte. In einem aufwendigen Verfahren extrahierte man aus Gewebeproben, die man an den Einstichstellen entnahm, eine Substanz, die man Labormäusen injizierte. Die Resultate aus diesen Versuchen ergaben letztendlich, dass Betty Barlow mindestens 84 Einheiten Insulin verabreicht worden waren. Zwar konnten die Mediziner vor Gericht nicht aussagen, Insulin im Leichnam gefunden zu haben, aber sie beschworen, die Leiche habe einen Stoff enthalten, der allen bekannten Eigenschaften des Insulins entsprach. Barlow leugnete freilich alles, aber die Geschworenen kamen zu einem einstimmigen Urteil, welches der Richter damals verkündete: ›Sie sind eines kalten, grausamen, berechneten Mordes für schuldig befunden worden.‹
    Peer Nielsen gab Dr. Choui den Bericht zurück und nickte anerkennend.
    »Heute können wir das analytisch nachweisen und müssen nicht Hunderte von Versuchstieren dafür umbringen.« Er grinste.
    »Aber trotzdem muss man darauf erst kommen«, bemerkte Nielsen anerkennend.
    »Nun ja, wie gesagt, der Kopfschlag hat mir keine Ruhe gelassen.«
    »Aber wieso hat der Täter überhaupt auf Heinrich Matzen eingeschlagen, wenn er ihn doch mit Insulin umbringen wollte?«
    »Wahrscheinlich, um ihn außer Gefecht zu setzen. Wer lässt sich ansonsten freiwillig etwas spritzen?«
    Peer Nielsen wiegte den Kopf. »Und

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