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Frisch verlobt

Frisch verlobt

Titel: Frisch verlobt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mallery Susan
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Sie, junge Lady, dann wollen wir Sie mal ins Haus bringen. Haben Sie Hunger? Das Essen ist nichts Besonderes, aber einen halbwegs guten Burger schaff ich noch.“
    Ehe sie wusste, wie ihr geschah, hatte er sie in eine dunkle Bar geführt. Der Mann schaltete das Licht an und wies zum Tresen. „Setzen Sie sich.“
    Jesse schwang sich auf einen der Hocker. Er reichte ihr mehrere Papierservietten und ein Glas Wasser.
    „Erzählen Sie von Anfang an“, forderte er sie auf. „Was ist denn schiefgelaufen?“
    „Alles.“
    „Ist das wahr?“
    Sie sagte sich, dass er nett war und sie deshalb auch nett zu ihm sein sollte. Aber heraus kam dies: „Ich bin schwanger. Meine Schwester glaubt, dass ich mit ihrem Mann geschlafen habe, aber das habe ich nicht. Nur will sie mir das nicht glauben. Der Vater des Babys ist mein Freund, aber er glaubt, dass er es nicht ist. Und dann hat er noch gesagt, dass es ihm e-egal ist, ob es sein Baby ist oder nicht.“ Wieder flössen die Tränen.
    Sie putzte sich die Nase. „Ich hatte einen Riesenkrach mit meiner Schwester und mit Matt. Dann habe ich Seattle verlassen. Ich habe kein Geld mehr und weiß nicht, wo ich hin soll. Ich habe keinen Job und auch keine Wohnung. Reicht Ihnen das?“
    „Es ist ein Anfang“, erwiderte der alte Mann. „Dann suchen Sie sich doch einen Job.“
    Jesse sah ihn wütend an. „Als was denn? Sehe ich etwa so aus, als ob ich etwas gelernt hätte?“
    „Irgendetwas werden Sie doch können. Jeder kann etwas.“
    Ich kann backen, dachte sie grimmig. Sie war in der Lage, perfekte Kuchen und Plätzchen zu backen, die so gut waren, dass den Leuten Tränen in den Augen standen, wenn sie sie verzehrten. Aber die Rezepte waren alle Eigentum der Bäckerei, und irgendwie schien es falsch zu sein, wenn sie selbst sie verwendete. Nicht zu erwähnen, dass Nicole sie fast ins Gefängnis gebracht hätte, als sie es das letzte Mal versucht hatte.
    „Nichts“, sagte sie schließlich. „Ich kann gar nichts.“
    „Wie alt sind Sie?“
    Sie funkelte ihn an. „Entschuldigung?“ Wollte er sie etwa anmachen? Das war abstoßend. Mehr als abstoßend. „Ich bin weg.“
    Er hielt beide Hände hoch. „Jetzt benehmen Sie sich mir gegenüber aber mal nicht so hochnäsig, junge Lady. Ich habe Sie das nicht aus einem der Gründe gefragt, an die Sie vielleicht gedacht haben. Sie sind jung genug, um meine Enkelin zu sein. Abgesehen davon mag ich es, wenn meine Frauen ein paar Jährchen auf dem Buckel haben. Die haben mehr zu erzählen und lassen sich nichts vormachen. Ich mag Frauen, die sich nicht alles bieten lassen.“
    Er wies auf ein Schild an der Wand. „Bill’s Bar“.
    „Das ist mein Laden hier, und wenn Sie alt genug sind, kann ich Ihnen einen Job anbieten. Vorübergehend, bis Sie wieder auf den Beinen sind.“
    „Ich bin zweiundzwanzig“, antwortete Jesse, wenig überzeugt davon, dass er wirklich meinte, was er da sagte. „Ich habe meinen Ausweis dabei.“
    „Ich glaube Ihnen.“
    Niemand glaubte ihr, jedenfalls hatte es lange Zeit niemand getan. „Warum sollten Sie das tun wollen? Warum sollten Sie einer völlig Fremden, die dazu noch eine totale Niete ist, einen Job anbieten?“
    „Versuchen Sie jetzt, mir das wieder auszureden?“
    „Nein, ich bin nur neugierig.“
    „Eins meiner Mädchen hat mich letzte Nacht hängen lassen. Ich bin noch nicht dazu gekommen, eine Annonce aufzugeben. Sie würden mir die Zeit und den Ärger ersparen, vom Geld gar nicht zu reden.“
    „Aber Sie wissen doch gar nichts von mir.“
    „Es geht bloß darum, Drinks zu servieren. Das ist nicht schwer. Abgesehen davon sind Sie hübsch genug, dass es den Kunden wenig ausmachen wird, wenn mal etwas schiefgeht.“
    Sie fühlte sich überhaupt nicht hübsch. „Sie wissen ja, dass ich schwanger bin, nicht wahr?“
    „Das hatten Sie erwähnt. Machen Sie sich keine Sorgen. In der Bar wird nicht geraucht.“
    Daran hatte sie gar nicht gedacht, obwohl sie es hätte tun sollen. Was sie gemeint hatte, war, dass sie nicht mehr attraktiv sein würde, sobald man es ihr ansehen könnte. Aber davon sprach sie jetzt lieber doch nicht. Ein Job würde ihr Zeit zum Nachdenken geben.
    „Ich werde den Job annehmen“, sagte sie. „Übrigens, ich heiße Jesse.“
    „Gut, dass wir uns getroffen haben, Jesse. Ich bin Bill.“
    Sie lächelte. „Das dachte ich mir, als ich das Schild sah. Nette Alliteration.“
    „Ist bloß Zufall. Brauchen Sie eine Unterkunft?“
    Vorsichtig nickte sie.
    „Sie können

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