Frontlinien
Sie zu Fähnrich Chen«, wies Chakotay sie an.
»Versuchen Sie, aus den edesianischen Kommunikatoren
etwas zu konstruieren, mit dem sich eine Kom-Verbindung zur Voyager herstellen lässt.«
Lothridge und Rossi nickten, kehrten dann in den großen Raum zurück.
»Wissen Sie, wie man die Traktorstrahlen bedient?«, fragte Chakotay den Piloten.
»Nein.«
»Kann nicht schwerer sein als die Navigation.«
Paris sah kurz von der Konsole auf. »Wer hat behauptet, dass ich mit diesen Kontrollen umgehen kann?«
Chakotay runzelte die Stirn. Gewisse Situationen eigneten sich nicht für Scherze, doch das schien Paris nicht zu wissen.
»Hören Sie auf damit, Paris. Ich bin nicht in der richtigen Stimmung.«
Auf dem Bildschirm war zu sehen, wie sich der Gimlon-Jäger erneut näherte und mit seinen Disruptoren feuerte.
»Ausweichmanöver!«
»Womit bin ich wohl die ganze Zeit über beschäftigt?« Paris neigte sich nach Backbord, als könnte er den Transporter dadurch in die gewünschte Richtung zwingen. »Wir haben nur die Manövrierdüsen. Früher oder später erwischen uns die Brüder…«
Der Transporter kippte nach achtern. Im Heck grollte es – ein weiteres Leck?
»Wir müssen die Gimlon irgendwie loswerden«, sagte
Chakotay.
»Ja«, pflichtete ihm Paris bei. »Ich wünschte, das wäre mir eher eingefallen.«
»Ich finde heraus, wie man mit den Traktorstrahlen umgeht«, sagte Chakotay und blickte auf die Konsole neben Paris. »Sie halten den Mund und fliegen dieses Schiff.«
»Janeway an Maschinenraum«, sagte die Kommandantin,
nachdem sie einen internen Kom-Kanal geöffnet hatte.
»Hier Torres.«
»Treffen Sie Vorbereitungen dafür, auf Warp eins zu gehen.
Leiten Sie die gesamte zur Verfügung stehende Energie in die Strukturintegritätsfelder. Beginn des Warptransfers auf meine Anweisung hin.«
»Captain«, wandte Torres ein, »dadurch zerreißt das Schiff.
Wir können nicht in den Warptransit springen, während wir in einem Raumdock vertäut sind. Ich weise meine Leute an, uns loszuschneiden. Geben Sie mir nur etwas Zeit.«
Janeway krümmte die Finger, um den Schmerz in den
angeschwollenen Knöcheln zu lindern. »Wie viel?«
»Zehn Minuten.«
Wieder donnerte es und die ganze Brücke erzitterte. Man hatte die Voyager geheilt, doch jetzt lief sie Gefahr, im Krankenbett getötet zu werden. »Uns bleiben keine zehn Minuten«, sagte die Kommandantin. »Führen Sie meinen
Befehl aus. Janeway Ende.«
»Leck im primären Rumpf unter Kontrolle, Captain«, sagte Harry Kim. »Die Sektionen fünfzehn bis achtzehn auf Deck sieben sind versiegelt.«
»Versiegeln Sie auch alle Sektionen in der Nähe der
Vertäuungsspangen.«
»Aye, Captain.«
Janeway nickte und wandte sich an Bolis, der an der
nutzlosen taktischen Station saß. Tuvok hatte die taktischen Kontrollen zur Navigationsstation transferiert, und Bolis konnte nur die Anzeigen betrachten.
»Deaktivieren Sie den Warp-Neutralisator«, sagte Janeway und blickte dann wieder zum Hauptschirm. »Wir verschwinden von hier.«
Sie sah kurz zu Lekket – wenn er etwas gegen ihren Plan einzuwenden hatte, so ließ er sich nichts davon anmerken.
Kummervoll saß er da und überließ es der Kommandantin der Voyager, sich um alles zu kümmern.
Sie war wieder Herrin ihres Schiffes.
»Programmieren Sie einen Kurs, Tuvok«, sagte sie. »Aus der Umlaufbahn und anschließend zurück, mit einem Perigäum von zweihunderttausend Kilometern.«
»Kurs berechnet und eingegeben.«
»Phaserbänke in Bereitschaft. Gebündelte Strahlen.«
»Bereitschaft.«
»Volle Impulskraft!«
Die Voyager gab Schub, konnte sich aber nicht von den Vertäuungsspangen des Raumdocks befreien. Das Triebwerk heulte und Janeway hörte ein bedrohliches Knirschen, als die interne Struktur des Schiffes großen Belastungen ausgesetzt wurde.
»Visuelle Erfassung der Vertäuung! Phaser, Feuer!«
Ein Vertäuungsarm auf der Backbordseite erschien im
zentralen Projektionsfeld. Von der Voyager ging ein dünner Phaserstrahl aus und traf ihn nur wenige Meter von der Außenhülle entfernt.
Orangefarbenes Feuer glühte.
Das Schiff erbebte und glitt ein wenig nach vorn, als sich eine Vertäuungsspange von seinem Rumpf löste.
»Heckphaser, Feuer!«
Das Heulen des Impulstriebwerks schien noch lauter zu
werden, als ein zweiter Phaserstrahl über einen Vertäuungsarm auf der Steuerbordseite kochte. Heiße Energie schnitt durch eine kalte, fremde Legierung. Geschmolzenes Metall trieb fort und
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