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Frontlinien

Frontlinien

Titel: Frontlinien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Galanter , Greg Brodeur
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nickte.
    Die Kommandantin versuchte, den Schmerz in einen fernen Winkel ihrer Wahrnehmung zu verbannen, als sie sich zu Harry Kim umdrehte. »Versuchen Sie, eine Kom-Verbindung zum Marodeur herzustellen. Teilen Sie ihm mit, dass wir nicht das Feuer eröffnen, wenn er ebenfalls die Waffen schweigen lässt.«
    »Nein, warten Sie!«, rief Lekket mit vibrierender Stimme.
    »Sie müssen ihn vernichten!«
    »Wo sind meine Leute?«, fragte Janeway mit einer Schärfe, die ihr neuerliche Schmerzen bereitete. »Wir haben nichts anderes zu besprechen.«
    Lekket wirkte noch hohlwangiger als sonst und seine tief in den Höhlen liegenden Augen zeigten Erschöpfung, sowohl körperliche als auch geistige. Was war bei ihm gebrochen oder ausgerenkt?
    Zorn entflammte in ihm und er ballte die Fäuste. »Ich mache meine Drohung wahr, Captain«, brachte er zwischen
    zusammengebissenen Zähnen hervor.
    Janeway nickte Fähnrich Kim zu. »Führen Sie meinen Befehl aus.«
    Kims Hände huschten über die Kontrollen und Lekket
    wandte sich ihm zu. »Befolgen Sie meine Anweisungen«, sagte er und schien von dem jungen Mann zu erwarten, dass er vernünftiger war als Janeway. »Oder die ganze Besatzung stirbt.«
    Harry Kim richtete einen kurzen Blick auf Lekket und sah dann zur Kommandantin. »Mitteilung gesendet, Captain.«
    Ganz gleich, wie groß die Gefahr, ganz gleich, welchen Kampf die Voyager hatte führen müssen: Sie war ein Raumschiff der Föderation, mit einer Föderationscrew. Lekket kontrollierte sie nur so lange, wie er den Captain kontrollierte
    – und jetzt hatte er keine Kontrolle mehr über Janeway.
    Sie trat aufs Kommandodeck und näherte sich dem
    edesianischen Commodore. »Sie haben hier keine Macht
    mehr«, sagte sie leise und verärgert.
    Der Hauptschirm zeigte, wie der Marodeur dem Planeten entgegenglitt. Der Voyager schenkte er keine Beachtung. Lag es an der Mitteilung, die er empfangen hatte? Oder war die Voyager einfach nicht Teil seiner Pläne? Diese Fragen blieben unbeantwortet.
    »Wo sind meine Leute?«, fragte Janeway. »Veranlassen Sie ihre Rückkehr – dann lasse ich vielleicht Sie am Leben.«
    Lekkets linke Braue zuckte und er griff nach einem der Anhänger am Hals.
    »Ich werde Sie töten, auch wenn es meinen eigenen Tod
    bedeutet«, brachte er hervor. Zorn und Furcht zitterten in seiner Stimme.
    Janeway trat einen weiteren Schritt auf ihn zu.
    »Ich bin bereit«, flüsterte sie. »Sind Sie es ebenfalls?«
    Lekket nahm den Anhänger ab und presste den Daumen in
    eine Mulde. »Ihnen bleiben dreißig Sekunden, meine
    Anweisungen zu befolgen. Unterstellen Sie Ihr Schiff meinem Befehl oder wir werden alle sterben.«
    »Bringen Sie uns fort von hier, Paris.«
    »Die Manövrierdüsen liefern immer weniger Schub – wir
    haben keine Energie mehr!«
    »Es liegt an der vom Marodeur verursachten Raum-Zeit-Verzerrung! Versuchen Sie, auf der Welle zu reiten!«
    Im energetischen Chaos, ausgelöst von der Rückkehr des Marodeur, drehte sich der edesianische Transporter um die horizontale Achse.
    Kurz darauf herrschte wieder Ruhe.
    Chakotay hatte sich in seinem Sessel zusammengekrümmt
    und hob vorsichtig den Kopf. Das Schiff hatte sich nicht um ihn herum zusammengefaltet. Allerdings schien der
    Leuchtkörper über ihm etwas tiefer zu hängen als vorher.
    Staub klebte an seinem schweißfeuchten Hals – die
    Temperatur stieg. Offenbar war irgendein Kühlsystem
    ausgefallen. Oder das Kühlsystem.
    »Status?«
    »Äh…« Paris hustete und starrte durch den Rauch auf die Anzeigen der Navigationskonsole. »Wir sind tot.«
    »Nein, noch nicht ganz.« Chakotay wischte sich die Stirn ab.
    »Was ist mit den Scannern?«
    »Funktionieren nicht mehr. Wir treiben antriebslos im All, ohne Energie.«
    Chakotay blickte auf die Anzeigen der eigenen Konsole.
    Nichts. Es brannten keine Kontrolllampen mehr und die
    Displays blieben leer. Das einzige Licht stammte von der Notbeleuchtung.
    Oben knirschte etwas. Metall kratzte über Metall.
    »Oh, oh.«
    »Das ist eine Untertreibung«, sagte Chakotay und hielt nach einer der edesianischen Waffen Ausschau. »Jemand kommt an Bord.« Er warf Paris einen Disruptor zu und nahm dann selbst einen.
    Paris justierte die Waffe und hielt sie bereit. »Die Gimlon?
    Warum sollten sie an Bord kommen? Die anderen Transporter haben sie einfach zerstört.«
    Chakotay zuckte mit den Schultern. »Mit einem Tricorder könnten wir feststellen, wo sie angelegt haben.«
    »Wenn wir Schinken hätten, könnten wir uns

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