Froschkuss (German Edition)
an mich heran und umarmte mich. Er lächelte mich an und legte seine Hand auf meinen Hintern, was mir unangenehm war, aber ich traute mich nicht, sie wegzustoßen. Wenn Lars jetzt mit mir tanzen würde!
Als fast alle Gäste gegangen waren, stellte ich fest, dass ich auf gar keinen Fall mehr mit meinem Auto nach Kiel fahren konnte, ich hatte definitiv zu viel Alkohol getrunken. Karim bot mir an, auf dem Sofa zu schlafen, denn das sei ausziehbar. Da Karla ohnehin bei ihrem Ehemann in spe übernachten wollte, sagte ich zu. Max war auf einmal auch verschwunden und für einen Moment war ich etwas enttäuscht, denn es war eigentlich ganz nett gewesen, mit ihm zu flirten. Andererseits hätte ich mich natürlich auch nicht auf ihn eingelassen und vielleicht hatte er das auch gemerkt und hatte deshalb die Party ohne sich zu verabschieden verlassen. Ich holte mir noch einen Nachtisch vom Tresen, Schokoladenmousse mit Vanillecrème. Die kleine Chinesin hatte die Reste des „Flying Menüs“ dort zusammengestellt und war gerade dabei, das Geschirr einzusammeln. Dann verließ auch sie die Party. Schließlich saßen nur noch Karla, ich und Karim in der Mitte von uns, auf dem Sofa und lauschten der Musik. Wir Frauen hielten Gläser mit Erdbeerbowle in den Händen und Karim hatte den Arm um Karlas Schultern gelegt. Mit der anderen streichelte er ihr Knie und schob den Stoff ihres Minikleides hoch. Ich wollte aufstehen, um mir im Bad etwas kaltes Wasser ins Gesicht zu spritzen, denn der Alkohol vernebelte meine Sinne und ich hatte das Gefühl, jetzt auf jeden Fall einen kühlen Kopf behalten zu müssen. In diesem Moment legte Karim seine andere Hand auf mein Knie und schaute mich vielsagend an. Dann drehte er sich zu Karla um und flüsterte ihr etwas ins Ohr, woraufhin meine Freundin heiser kicherte. „Karim“, begann sie und blickte ein wenig an mir vorbei, als könne sie mir nicht in die Augen schauen: „er möchte mit uns beiden ...“
„Was?“, erwiderte ich tonlos, denn ich konnte nicht glauben, was Karla mir gerade vorschlagen wollte.
Karla räusperte sich und blickte ihren Verlobten verliebt an: „Sag’ du es ihr!“
Karim lehnte sich im Sofa zurück, streckte die Beine von sich und wölbte sein Becken nach oben: „Ich will mit euch beiden vögeln!“, sagte er schließlich und presste seine Hand zwischen meine Schenkel: „Da bin ich so etwas von geil drauf.“
Das konnte ich mir denken. Hatte der Mann noch alle Tassen im Schrank? Und was war mit meiner Freundin los? Hatte Karim ihr etwas in die Bowle geschüttet? „Nee, du“, brachte ich schließlich hervor, „lass mal stecken!“ Ich sprang vom Sofa: „Ich muss mal ins Bad!“ Ich ließ kaltes Wasser über meine Handgelenke laufen, nachdem ich vorsorglich die Tür abgeschlossen hatte. Womöglich kam Karim noch auf den Gedanken, einen Dreier unter der Dusche abzuziehen. Erst einmal musste ich mich wieder einkriegen, bevor ich zurück zum Sofa ging, auf dem Karim womöglich schon weitere sexuellen Fantasien in die Tat umsetzte. Wie kam ich aus dieser Sache bloß raus? Auf einmal war ich stocknüchtern. Ich putzte mir mit Karims Zahnbürste die Zähne. Dann kämmte ich mir die Haare. Nicht einmal im Traum würde ich mit Karim und schon gar nicht mit Karla Sex haben wollen. Nicht, dass ich mir so eine Szene nicht schon einmal vorgestellt habe. Aber eine solche Fantasie in die Tat umzusetzen, war schließlich etwas ganz anderes. Ich atmete tief durch und ging dann zurück ins Wohnzimmer. Die beiden waren nicht mehr da! Das Sofa war aber ausgezogen und eine Decke und ein Kissen lagen bereit. Erleichtert zog ich mir die Hose, mein T-Shirt und den BH aus und schlüpfte unter die Bettdecke. Von einer Sekunde auf die andere schlief ich ein.
Mitten in der Nacht wachte ich mit einem staubtrockenen Mund und Hammerkopfschmerzen auf. Einen Moment wusste ich nicht mehr, wo ich war. Es war stockdunkel, nur aus dem Schlafzimmer nebenan drang leises Stöhnen. Karim hatte echt Kondition, das musste man ihm lassen. Ich richtete mich auf und hielt mir den Kopf: „Oh, Mann ist mir schlecht!“ Ich tastete mich in der Dunkelheit zum Küchentresen und weiter bis zum Kühlschrank, der sich dahinter befand. Das grelle Licht der Innenbeleuchtung blendete mich, und ich hielt meine Hand vor die Augen. Ich griff mir eine Flasche kaltes Mineralwasser und leerte sie fast in einem Zuge. Ich war so unglaublich durstig. Danach ging es mir schon besser. Ich wollte gerade aufstehen, als mich
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