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Frostglut

Frostglut

Titel: Frostglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Estep
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verstehst du? Besonders mein Dad. Er glaubt immer, er hätte bei allem recht.«
    »Ich weiß, aber dafür hat man doch Familie, oder? Damit sie einen in den Wahnsinn treibt?«
    Logan lachte und entspannte sich ein wenig. Er stand auf und streckte mir die Hände entgegen. Ich ergriff sie, und er zog mich auf die Füße.
    »Weißt du, was ich an dir liebe, Gypsymädchen?«
    Mein Atem stockte, aber ich antwortete locker und frotzelnd. »Hmm. Das ist schwierig. Mein phantastisches Modebewusstsein? Meine wunderbare Persönlichkeit? Meine schlagfertigen Antworten?«
    »Nein«, sagte er und sah mir tief in die Augen. »Die Art, wie du es immer schaffst, mich zum Lachen zu bringen, egal wie schlimm alles gerade steht.«
    Noch bevor ich antworten konnte, schlang der Spartaner die Arme um mich und drückte seine Lippen auf meine.
    Für einen Moment war ich verloren – vollkommen, absolut verloren. Das Gefühl von Logans Lippen auf meinen, seine starken Arme, die mich hielten, sein Duft, sein großer, schlanker Körper an meinem, die Wärme seiner Gefühle, die mich durchströmte. Alles an dem Spartaner überlastete meine Sinne und erzeugte ein schwindelerregendes, sanftes Hoch, das mir das Gefühl gab, ich könnte fliegen und absolut alles schaffen, sogar die Sterne berühren …
    Das leise Schlurfen von Sohlen auf dem Boden erinnerte mich daran, dass wir Publikum hatten.
    »Logan!«, zischte ich und zog den Kopf zurück. »Alexei starrt uns an!«
    Der Spartaner sah über die Schulter zu dem anderen Krieger, der so tat, als würde er überhaupt nicht bemerken, wie wir rumknutschten. Dann grinste Logan.
    »Lass ihn starren«, flüsterte er und küsste mich wieder.

Logan und ich verbrachten ein paar sehr angenehme Minuten zwischen den Regalen, bevor Alexei sich räusperte. Der Spartaner zog sich zurück und löste die Arme von meiner Hüfte, während in seinen blauen Augen der Schalk blitzte.
    »Ich glaube, Alexei wird ungeduldig«, meinte Logan. »Das, oder er ist eifersüchtig, weil er niemanden zum Knutschen hat.«
    Ich dachte an den Blick, den Alexei Oliver in der Turnhalle zugeworfen hatte. »Vielleicht. Auf jeden Fall muss ich wieder an die Arbeit, erinnerst du dich?«
    »Hat dir schon mal jemand gesagt, dass Arbeit schwänzen viel unterhaltsamer ist als wirklich arbeiten?«
    Diesmal musste ich lachen. »Niemals. Aber dafür habe ich ja dich, Spartaner. Damit du mir so was erklärst.«
    Ich stellte mich auf die Zehenspitzen, lehnte mich vor und küsste Logan auf die Nasenspitze. Er gab ein spielerisches Knurren von sich, aber ich sprang zur Seite, bevor er wieder die Arme um mich schlingen konnte.
    Inzwischen war es schon nach acht Uhr, und die meisten Schüler hatten die Bibliothek verlassen. Ich ging davon aus, dass sie sich entschieden hatten, den restlichen Abend in ihren Wohnheimen zu verbringen, nachdem ich nicht am Ausleihtresen sitzen geblieben war, um mich böse anstarren zu lassen. Nun, immerhin etwas, auch wenn ich wusste, dass es morgen genauso schlimm werden würde. Vielleicht sogar schlimmer, da mehr und mehr Leute den Mut fanden, mich anzupöbeln. Zweifellos stand Helena Paxton an der Spitze der Bewegung. Aber es gab nichts, was ich heute Abend dagegen tun konnte, also versuchte ich, nicht darüber nachzudenken.
    Ich dachte, Logan würde ebenfalls gehen, aber der Spartaner setzte sich auf einen Stuhl hinter dem Ausleihtresen. Ich warf ihm einen fragenden Blick zu.
    »Ich bleibe hier, und nachher begleite ich dich zu deinem Wohnheim.« Seine Miene verfinsterte sich. »Nur für den Fall, dass noch ein paar Volltrottel entscheiden, die Angelegenheit in die eigenen Hände zu nehmen. Außerdem habe ich Verstärkung angefordert. Sie sollte jeden Moment hier sein.«
    »Verstärkung?«, fragte ich. »Was für Verstärkung …?«
    Schritte erregten meine Aufmerksamkeit. Kurz darauf stiefelte Daphne in die Bibliothek, dicht gefolgt von Oliver. Daphne marschierte den Hauptgang entlang, ihre riesige Dooney&Bourke-Tasche in der einen Hand, während sie mit der anderen ihr Handy ans Ohr drückte. Sowohl die Tasche als auch das Handy waren rosa und passten zum Rest ihrer Kleidung. Die Walküre war die einzige Person in meinem Bekanntenkreis, die sich von Kopf bis Fuß in einer Farbe einkleiden konnte und damit durchkam. Ich hätte mit so viel Rosa am Körper wahrscheinlich ausgesehen wie ein Bausch Zuckerwatte.
    »Ja … Klar … Hm-mm. Schön, dass deine Probe gut läuft. Okay, wir sind jetzt in der Bibliothek,

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