FUCK BUDDIES: Männerparadies. Erotischer Roman
zukommen lassen. Aber er traute sich nicht.
Augenblicke, in denen du so manche Überraschung erlebst …
Max hatte bereits viel zu oft in seinem Leben die guten Dinge an sich vorüberziehen lassen. Daher war nun Eigeninitiative gefragt.
Du hast nichts zu verlieren.
Er drehte sich kurz von dem Fremden weg, nahm einen tiefen Schluck aus seinem Glas, atmete einmal tief durch und wandte sich ihm wieder zu, um hallo zu sagen. Er war weg. Wie vom Erdboden verschwunden. Max guckte rechts, links, geradeaus. Keine Spur. Er ertappte sich sogar dabei, wie er über das Geländer hinabsah. Offenbar erwog er die Möglichkeit, dass der schöne, fremde Mann mit einem Satz über die Reling die paar Meter nach unten auf den Strand gesprungen war. Doch auch da war niemand. Vielleicht habe ich ihn mir bloß eingebildet .
Max wollte nicht noch mehr Kummer und nahm sich vor, den schönen Unbekannten zu vergessen. Er ging zurück zur Bar und stellte sich an, um noch einen Drink zu bestellen. Jemand tippte ihm von hinten auf die Schulter.
Er ist doch nicht weg.
Der Fremde war also noch hier. Mit einem strahlenden Lächeln drehte Max sich um – und starrte ins Leere. Hinter ihm stand niemand. Er war der Letzte in der Schlange. Dachte er. Denn als er nach unten schaute, entdeckte er einen kleinen Latino, der höchstens 1,65 m groß sein mochte. Das Markante war, dass er genauso breit wie hoch war. Und dabei mehr Körperhaare hatte als ein zwei Meter großer Braunbär. Aber er sah knuddelig aus. Sympathisch. Danny DeVito um die 40. Obwohl er ein bisschen enttäuscht darüber war, dass es sich nicht um den anderen von vorhin handelte, musste Max unwillkürlich lächeln.
„Meine Freunde und ich haben uns gefragt, ob du allein hier bist“, meinte der Latino.
„Ja, so ist es. Ich bin gerade erst angekommen.“
„Oh, das ist aber ein cute Akzent. Bist du Italiener? Franzose?“
„Knapp daneben. Ich bin aus Deutschland.“
„ Deutschländ . Wie geht es Ihnen. Isch habe eine groß’n Hammer in das Hose …“ Er konnte den Satz nicht mal zu Ende sprechen, da brüllte Danny DeVito los vor Lachen. Ein ehrliches, ansteckendes Lachen. „I’m sorry. My name is Brian.“
„I’m Max. Nice to meet you, Brian.“
„Und dann haben wir uns noch gefragt, Max, ob ein so schöner Mann wie du zufällig auf kleine Latinobärchen steht?“ Erneut verfiel der Kleine in ein herzerfrischendes Gelächter.
„Hm, ich denke, eher nicht. Ist das okay?“
„Ja, das ist vollkommen okay. Zumal du spätestens übermorgen sowieso mit mir im Bett landen wirst … Just kidding … Oder vielleicht auch nicht. Hahaha …“
Max mochte ihn auf Anhieb.
„Max, darf ich dich auf einen Drink einladen?“
„Nein, das ist nicht nöt…“
„Keine Angst, du musst nicht mit mir in die Kiste. Also, heute noch nicht …“
Max gab lachend nach und nickte. „Was trinkt man hier denn so?“
„Boston Tea Bag oder Planter’s Punch, ganz einfach.“
Max entschied sich für einen Planter’s Punch. Rum und gefühlte 212 andere Sorten Alkohol. Noch an der Bar stehend, trank er von dem Cocktail, als Brian ihn fragte, ob er sich zu seiner Gruppe gesellen wolle. Vom Gin Tonic und vom ersten Schluck des Teufelszeugs beschwingt, folgte er Brian, der ihm seine buddies vorstellte. Und so machte Max seine ersten Urlaubsbekanntschaften. Mit Brian, dem Galeriebesitzer aus New York, und seinen Freunden Tony, Phil und Bratt. Sie alle lebten in Brooklyn. Ihrem Äußeren nach zu urteilen, waren sie Künstler. Oder wollten zumindest für solche gehalten werden. Sie waren extravagant angezogen. Brian trug Hosenträger über einem weißen Tanktop, Tony eine Fliege über seinem weißen T-Shirt, die seinen bloßen Hals umrandete, Phil eine Anzugweste auf nackter Haut und Bratt eine Art schottischen Kilt. Max hatte recht mit seiner Vermutung: Tony war tatsächlich Maler und stellte in Brians Galerie aus. Phil war sein Partner und Bratt ein Freund der Familie . Es zeigte sich, dass Brian und Tony seit 20 Jahren die besten Freunde waren und Phil vor 10 Jahren sozusagen reingeheiratet hatte. Bratt hatten sie hier in Provincetown erst vor einem Jahr kennengelernt, obwohl er auch in New York lebte. Eine bunte Mischung schriller Vögel. Keiner von ihnen passte in Max’ Beuteschema, aber es waren verdammt interessante und lustige Leute, mit denen man sicherlich eine tolle Zeit erleben konnte.
Die Minuten vergingen wie im Flug. Zwei weitere Runden Planter’s Punch später merkte
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