FUCK BUDDIES: Männerparadies. Erotischer Roman
Yeah. You wanna fuck me, buddy? “
Die Art, wie Steve sich artikulierte, erstaunte Max. Vielleicht war er ja gestern durch seinen Rauschzustand nicht mehr Herr seiner Sinne und der entsprechenden Wahrnehmungen gewesen. Aber der Steve, den er gestern getroffen hatte, würde so etwas nicht sagen. Außerdem klang seine Stimme höher, und wenn Max sich nicht täuschte, vernahm er einen Südstaatenakzent. Er erhob sich, zog seine Speedos über sein knüppelhartes Teil und ging um Steve herum. Und dann beantworteten sich alle Fragen von selbst. Der Steve, den er gerade noch geleckt hatte und der sich von ihm ficken lassen wollte, war nicht Steve. Steve sah Steve nur ähnlich. Dieselbe Größe, dieselbe muskulöse Körperform, ein ähnlich hübsches Gesicht. Aber etwas war komplett anders. Die Augen. Sie waren weder besonders ausdrucksstark, noch konnte Max darin die Melancholie wiederentdecken, die ihn an Steve so fasziniert hatte. Erleichterung breitete sich in ihm aus. Vielleicht war Steve ja doch so, wie er ihn sich ausgemalt hatte. Ein Genießer auf allen Wegen – aber mit Anspruch. Vielleicht war Steve ja doch nicht auf die schnelle Nummer aus. Das war im Grunde jedoch alles nicht ausschlaggebend. Hatte Brian recht? Kam es in einer glücklichen Beziehung wirklich nicht darauf an, ob man monogam lebte oder nicht, solange es für alle Beteiligten okay war? Für Max nach wie vor immer noch schwer nachzuvollziehen. Dabei war er selber bereits wieder im Begriff, anonymen Sex zu haben. Er wusste, was nun zu tun war.
„Du bist ein geiler Kerl, aber mir ist es zu warm hier. Ich gehe erst mal zurück ans Wasser. Bye. “
„Schade! Komm wieder, wenn du dich abgekühlt hast …“
Ohne sich umzudrehen, ging Max in Richtung Meer davon. Diesen kleinen geilen Ausrutscher entschuldigte er vor sich selber mit der Tatsache, dass er wirklich geglaubt hatte, bei dem Kerl mit den roten Badeshorts handelte es sich um Steve. Je weiter er sich von der Düne entfernte und langsam wieder in die Nähe seines Handtuchs kam, desto erleichterter war er, dass er sich getäuscht hatte. Natürlich war es durchaus möglich, dass Steve in keinster Weise so war, wie Max ihn sich vorstellte. Tatsache war, dass Steve nach wie vor ein Unbekannter war. Ganz allmählich erreichte Max den Punkt, an dem er seine künftigen zwei Wochen nicht länger von seinem Erfolg bei Steve abhängig machen wollte. Er würde auch so seinen Spaß haben. Das Leben genießen. Zeit mit den New Yorkern verbringen. Und sollte sich mal wieder der ein oder andere Flirt ergeben, wäre er der Letzte, der dazu nein sagte …
Da er sich vage mit Brian und dessen Freunden zum Tea Dance verabredet hatte und außer Kaffeepulver und ein bisschen Zucker nichts im Haus war, nahm er sich vor, auf dem Heimweg beim Supermarkt haltzumachen. Er packte seine Sachen zusammen, bedankte sich bei dem Bärenpaar fürs Aufpassen und machte sich auf den Weg.
Danke, Herring Cove, für einen schönen ersten Strandtag. Auch wenn du mir Steve vorenthalten hast …
Kapitel 6:
Zach
Hier war er definitiv in den USA. Und nicht mehr in Provincetown, der staatenlosen Ansammlung von Exoten, Schönheiten und Lebensfreude. Amerikanischer hätte dieser Supermarkt nicht sein können. Endlose Regalreihen in unendlich breiten Gängen, aus denen man in Deutschland zwei oder drei gemacht hätte. Und alles, was das Herz begehrte. Max liebte es, sich durch amerikanische grocery stores zu schlagen.
Er hatte seit dem Frühstück nichts mehr gegessen. Man sollte zwar nie hungrig zum Einkaufen gehen, aber auch wenn er jetzt wie von Sinnen seinen Wagen belud, er blieb ja noch eine ganze Weile. Wellness-Steaks mit extra viel Eiweiß, fettfreie Hotdog-Würstchen. Mikrowellen-Popcorn. Cholesterinfreie Marshmallows, fettfreie Schokomuffins. Max war im Himmel. Der einzige Indikator, dass er sich noch immer in P’town aufhielt, war die Tatsache, dass hier statt langbeinigen Blondinen oder üppigen Brünetten durchtrainierte Jungs und bepelzte Kerle mit Tattoos die Wocheneinkäufe tätigten. Manche von ihnen sogar mit eigenen oder adoptierten Kindern. Ein Gesamtkunstwerk.
Desperate Housewives goes gay.
Mit seinem bis über den Rand beladenen Einkaufswagen bewegte er sich langsam an eine der Kassen. Jetzt, am späten Nachmittag und im August, war Rushhour. Alle zehn Kassen waren besetzt, und vor jeder einzelnen wartete ein Querschnitt der hiesigen schwul-lesbischen Bevölkerung. Es war ein Bild für die Götter. Während
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