FUCK BUDDIES: Männerparadies. Erotischer Roman
fuhr in die Richtung zurück, aus der er gekommen war. Max ging summend in Richtung Supermarkt.
Zach ist leicht zufriedenzustellen? Hm. Seltsam. Hauptsache, ich sehe Steve nachher wieder. Hauptsache, ich lerne ihn besser kennen. Hauptsache, ich bin in seiner Nähe. Egal, ob mit oder ohne Zach. Das wird sich alles fügen.
Leise, fast lautlos und kaum hörbar, imitierte er den gefühlvollen Tenor von George Michael. Er sang die ersten Zeilen von A Different Corner …
Neiiiin! Baby, tu mir das nicht an. Ich habe extra zwei Viagra geschluckt. Und nun lässt du mich hängen. LOL. Alles gut. Hab Spaß mit deinem FREUND. Dein sehr eifersüchtiger amerikanischer Ehemann.
Brians SMS ließ Max für ein paar Momente seine Nervosität vergessen. Er hatte dem Latinobären nach seiner Rückkehr vom Supermarkt eine Nachricht geschickt, dass er es heute nicht zum Tea Dance schaffen würde, da er bei einem Freundzum Essen eingeladen sei. Natürlich wusste Brian, dass Max hier keine Freunde hatte. Aber er schien es mit einem Augenzwinkern hinzunehmen, ohne Fragen zu stellen.
Max hatte es sich in seinem roten Domizil gemütlich gemacht. In aller Ruhe seine Einkäufe verstaut, seinen Laptop angeschlossen und den Koffer ausgepackt. Ja, er blieb. Definitiv. Abgesehen von Steve, hatte er sich wirklich in diesen Ort verliebt. Er fühlte sich schon jetzt wie zu Hause. Die Dusche, die er an diesem frühen Abend nahm, war eine der gründlichsten in den letzten Jahren. So kam es ihm vor. Er hatte sogar ein Gesichtspeeling gemacht, sich noch einmal die Eier nachrasiert und nach dem Abtrocknen lästige Ohren- und Nasenhaare ausgezupft. Danach akkurat den Bart gestutzt sowie die Finger- und Fußnägel geschnitten. Er kam sich vor wie ein neuer Mensch. Von Jetlag keine Spur. Der vorfreudebedingte Adrenalinausstoß ersetzte eine ganze Palette Energydrinks. Es war 19.30 Uhr. Fertig angezogen saß er auf der Couch und gönnte sich ein Budweiser.
Sei nicht eifersüchtig, mein kleiner Latinobär. Es wird immer nur einen geben. MegaLOL. xx Max
Nachdem er auf Senden gedrückt hatte,leerte er mit einem großen Schluck seine Bierdose, rülpste wie ein Elch und kontrollierte sofort intuitiv, ob eines der Fenster zur Straße offen stand, denn sein Magenmonolog war weitaus lauter an die Oberfläche gekommen, als er gedacht hatte. Mit leeren Händen würde er natürlich auch nicht in der Cottage Street ankommen. Er hatte eine gute Flasche Rotwein aus dem liquor store am Ende der Straße besorgt, die von dem jamaikanischen Verkäufer, der die längsten Rastazöpfe hatte, die Max je gesehen hatte, mit einer großen roten Samtschleife geschmückt worden war.
Ein paar Minuten blieben ihm noch. Max griff zum Handy und wählte die Nummer seiner Mutter. Wieder nur die Mailbox. Er legte auf, ohne eine Nachricht zu hinterlassen. Sorgen um sie machte er sich keine.
Wenn ihr etwas zugestoßen wäre, hätte mich schon jemand benachrichtigt.
Nun tat er das, was er die ganze Zeit eigentlich hatte vermeiden wollen: Er checkte seine eMails. Max nahm seinen Laptop auf den Schoß und öffnete das Mail-Programm. Ein bisschen Bammel hatte er schon, irgendwo den Namen von Tim als Absender zu lesen, während die eingehenden Mails geladen wurden. Fehlanzeige. Gott sei Dank. Er klickte nur auf einen Briefumschlag. Auf die Mail von Schlotti.
Na, Du Abtrünniger? Gut eingelebt? Hatte ich nicht gesagt, dass Provincetown genau das Richtige für Dich ist?
Erhol Dich.
Charlotte.
PS: Kontrollierst Du bitte mal, ob die Hortensien genügend Wasser haben? Wir trauen dem Gärtner nicht so sehr…
Max klickte auf Antworten und begann zu tippen.
Sehr gut eingelebt. Nachdem ich den Schock überwunden hatte, im schwulen Mekka aufgeschlagen zu sein. Hatte ich erwähnt, dass ich ein gebrochenes Herz habe und liebend gerne hetero werden will? Und dass mir eher nach Einsamkeit und klassischer Musik war, um 14 Tage am Stück zu heulen? Doch nun passe ich mich den Umständen hier an und füge mich meinem Schicksal ;-)
Operation Hortensie läuft. Ich kümmere mich um zusätzliche Bewässerung. Bitte sag allen im Büro, dass ich meinen Laptop im Flugzeug vergessen hätte und bis zu meiner Rückkehr nicht zu erreichen bin. Das Leben ist vielleicht doch ganz schön.
M.
Nachdem die Mail rausgegangen war, klappte er den Laptop zu, legte ihn auf den Couchtisch und stellte sich vor den Spiegel. Max hatte ein weißes Hemd angezogen und die oberen Knöpfe offen gelassen, damit seine behaarte
Weitere Kostenlose Bücher