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Füge Dich! (German Edition)

Füge Dich! (German Edition)

Titel: Füge Dich! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Stern
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durchatmen, das war doch schon die halbe Miete. Wenn er es schaffte, die richtigen Bilder in seinem Kopf entstehen zu lassen, müsste es funktionieren.
    Bewegungslos verharrte er eine Weile auf ihrem Bauch, dann verspürte Greta plötzlich einen leichten Druck. Rhythmisch rieb er seinen erwachenden Penis auf ihrem Leib. «Ja, so gefällt mir das!»
    Halt bloß das Maul, sonst schrumpft wieder alles zusammen!
    Langsam glitt sein Körper weiter hinauf, bis das mittlerweile recht stattliche Glied bei ihren Lippen war. Freudig öffnete Greta ihren Mund, begierig diesen Schwanz, den ersten seit langen Wochen, ausgiebig zu genießen. Sie leckte, lutschte und knabberte, bis die Explosion eines Sperma versprühenden Feuerwerks das Ende dieser lustvollen Begegnung einläutete.
    Zufrieden ließ Greta von dem erschöpften Mann ab, der sich nun in Windeseile aus dem Tunnel entfernte und beschämt unter den Blicken der Beifall klatschenden Menschen das Weite suchte.
    Erst als die Teufelsinsel, wie Sven Andersson sie von nun an heimlich nennen würde, weit hinter ihm lag, ließ die Anspannung langsam von ihm ab. Ohne Schuhe und ohne Hose würde er sich nach Hause stehlen müssen. Zum ersten Mal vermisste er die nächtliche Dunkelheit während der Sommer dieses Breitengrades. Auf dem Heimweg legte er sich diverse Begründungen für seinen Zustand zurecht. Wenn er Glück hatte, würde seine Frau bereits fest schlafen, doch er musste erst an einigen Nachbarhäusern vorbei; wer weiß, wer da nicht alles schon auf den Beinen war. Wie spät war es eigentlich? Die Ereignisse hatten ihn jegliches Zeitgefühl vergessen lassen.
    Als Sven am heimischen Bootssteg anlegte, hatte er sich für eine Ausrede entschieden: Im Kampf mit einem mächtigen Barsch war er ins Wasser gefallen. Die nassen Sachen habe er anschließend ausgezogen und zum Trocknen über den Rand des Bootes gelegt. Und wie der Teufel es wollte, sei er bei einem weiteren Versuch, einen wehrhaften Zander ins Boot zu holen, abermals heftig ins Schwanken geraten und Hose wie auch Schuhe seien dabei über Bord gegangen und nicht mehr zu retten gewesen. Dass er nicht das Ruderboot benutzt hatte, sondern mit dem Kanu unterwegs gewesen war, konnte sie nicht wissen.
    Um seine Blöße sowie die verräterischen Striemen auf seinem Hintern zu verdecken, hatte er sich das Shirt um die Hüften gebunden. So schlich er sich dann, wie er hoffte unbemerkt, nach Hause.
    Die Zeit verging ohne nennenswerte Vorkommnisse. An den Markttagen suchte Alina die Stadt sicherheitshalber nur noch in Begleitung auf, doch die Menschen waren freundlich und ohne erkennbare Vorurteile. Die meisten jedenfalls. Die beiden Männer, die Alina schon zuvor unangenehm aufgefallen waren, trieben sich auch weiterhin in ihrer Nähe herum. Was soll’s, irgendwann werden die auch vernünftig.

4. Boten der Vergangenheit
    Schon vor Wochen hatte Mike die junge Frau aufgespürt. Er wusste, wo sie lebte, und hatte sie auch schon einige Male beobachten können, wenn sie sich in der Stadt aufhielt. Den dem See zugewandten Teil der Kolonie hatte er bereits mehrfach vom Boot aus in Augenschein nehmen können.
    Da des Öfteren Kanutrecks diesen Bereich des Sees durchquerten, konnte auch er unauffällig auf Erkundungsfahrt gehen. Zu den verschiedensten Tageszeiten hatte er mit seinem gemieteten Kanu die Ansiedlung inspiziert, dabei war ihm aufgefallen, dass die Frau jeden Morgen zu der vorgelagerten Insel schwamm und sich gelegentlich auch dort zum Sonnenbaden aufhielt.
    Seitdem Mike ihr begegnet war, hatte er keine Ruhe mehr gefunden. Schon beim Anblick der schwarzen Kutte hatten sich seine Nackenhaare aufgerichtet, doch in dem Moment, als er den Stoff auf der Haut gespürt hatte und dieser unnachahmliche Geruch, so schwach er auch war, in seine Nase eingedrungen war, da war ein Orkan über ihn hereingebrochen. Angst, Wut, Hass ... das Gefühlschaos war unbeschreiblich gewesen. Nur dunkel konnte Mike sich im Nachhinein daran erinnern, was er der jungen Frau damals angetan hatte.
    Verzweifelt hatte er immer wieder versucht, den Geschehnissen, die zu seinem Ausraster geführt hatten, auf den Grund zu gehen, doch es blieben nur Erinnerungsfetzen, Flashs, zu kurz, um sie zu begreifen.
    Mike dachte an seine Kindheit zurück, den gewalttätigen Vater, der viel zu oft betrunken nach Hause gekommen war. Niemand war dann vor ihm sicher gewesen. Die liebevolle Mutter, die stets versucht hatte, ihre Kinder zu beschützen, wie oft hatte sie

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