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Führe mich nicht in Versuchung

Führe mich nicht in Versuchung

Titel: Führe mich nicht in Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eve Byron
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die Ehe lediglich als Pflicht?«
    »Die Ehe taugt nur dazu, die Nachkommenschaft zu sichern, Jillian.« Er blickte ihr hart in die Augen, während er weiterhin ungeduldig die Peitsche gegen-seine Stiefel schlug. »Da du die einzige Ehefrau bist, die ich jemals haben werde, fällt es dir zu, mir einen Erben zu schenken. Je früher dies der Fall ist, desto eher wirst du frei sein, von hier wegzugehen.«
    Jillian konnte ihn nur sprachlos anstarren. Er musste von allen guten Geistern verlassen sein. Wie konnte es sein, dass er davon sprach, ein Kind mit ihr zu haben und im selben Atemzug verkünden, dass er sie allein lassen würde?
    »In der Zwischenzeit«, fuhr Max fort, »steht es dir völlig frei, zu tun, was immer nötig ist, um dein Heimweh zu mildern. Spiel die Herzogin. Spiel die Hausherrin, wenn es sein muss. Tu einfach so, als sei dies dein Haus, bis Damien dich wieder abholt.« Mit diesen eisig vorgebrachten sarkastischen Bemerkungen drehte er sich auf dem Absatz um und marschierte davon. Jillian blickte ihm immer noch sprachlos nach.
    War diese Erwartung, dass sie ihn verlassen würde, der Grund für sein distanziertes Verhalten? Glaubte er, dass sie sich wie Damien gegen ihn wenden würde? Was war zwischen den beiden in der letzten Zeit tatsächlich vorgefallen? Worüber hatten sie gesprochen?
    »Sie sollen alle beide zum Teufel gehen«, murmelte sie, schob ihre Tasse zur Seite und erhob sich. Sie taten gerade so, als sei diese Heirat eine Sache, die zwischen ihnen beiden ausgetragen werden musste. Als ob sie, Jillian, dabei überhaupt nichts zu sagen hätte.
    Sie schritt zur Tür hinaus, um sich auf die Suche nach Burleigh zu machen. Max erwartete also, dass sie so tat, als sei dies ihr Haus. Er würde eine Woche fort sein, nicht wahr? Schön. In fünf Tagen konnte sie sich hier sehr gut einnisten.
    Max sollte sich lieber auf eine lange Belagerung gefasst machen.

    Sie entdeckte Burleigh vor einer der vielen Türen im Erdgeschoss. Er hielt einen mächtigen Schlüsselring in der Hand. Bevor sie ihn erreicht hatte, schob er einen Schlüssel in das Schloss der Tür und trat ein.
    Jillian zögerte keinen Augenblick, ihm zu folgen, blieb dann aber abrupt stehen. Diesen Raum hatte sie weder gestern noch beim ersten Besuch gesehen.
    Die Vorhänge waren zugezogen und die Möbel mit Tüchern abgedeckt. Doch selbst in diesem Dämmerlicht war das Zimmer wunderschön. Es war ganz in Weiß und Gold gehalten und nur der Aubusson-Teppich, der sicherlich eine Auftragsarbeit gewesen war, enthielt einen Schimmer weicher Pastelltöne, die sich hervorragend in das Dekor einfügten.
    »Burleigh, warum haben Sie mir diesen Raum gestern nicht gezeigt?« Als der alte Butler ihre Stimme vernahm, zuckte er zusammen.
    »Es tut mir leid, ich wollte Sie nicht erschrecken.«
    »Das macht nichts, Eure Hoheit«, erwiderte er, nachdem er seine Fassung wiedergewonnen hatte. »Dies hier ist der weiße Salon. Seine Hoheit hat vor einiger Zeit angeordnet, ihn verschlossen zu halten.«
    »Warum?« erkundigte sich Jillian.
    »Er hat keine weitere Erklärung gegeben.«
    Und Jillian konnte sich auch nicht vorstellen, dass Burleie gefragt hatte.
    »Öffnen Sie bitte die Vorhänge«, ordnete sie an.
    Burleigh gehorchte ohne Widerspruch.
    Der Raum wurde sogar noch schöner, als das Sonnenlicht der feinen Wolle des Teppichs einen sanften Schimmer verlieh und der Marmorkamin erstrahlte Aufgeregt zog sie ein Tuch von einem weißen Seidensessel, der ein feines Rosenmuster trug, das mit Goldfäden durchwirkt war. Er sah ebenso neu und unbenutzt aus wie der Teppich, über den noch nie jemand gegangen zu sein schien.
    Ach habe genug gesehen«, sagte sie und nickte mit dem Kopf.
    Burleigh griff nach den goldfarbenen Samtvorhängen, um sie wieder zuzuziehen.
    »Lassen Sie sie geöffnet«, sagte Jillian mit fester Stimme.
    »Aber das Sonnenlicht wird den Teppich ausbleichen, Eure Hoheit.«
    Jillian legte nachdenklich den Kopf zur Seite. »War das die Sorge des verstorbenen Herzogs?«
    »Jawohl, Eure Hoheit.«
    »Und hat der verstorbene Herzog dieses Zimmer jemals benutzt?«
    »Nein, Eure Hoheit.«
    »Nun, ich beabsichtige es zu benutzen und dafür benötige ich Licht. Lassen Sie die Vorhänge geöffnet.«
    Burleigh zog seine buschigen Augenbrauen in die Höhe. »Wie Ihr wünscht, Hoheit.«
    Sie ging aus dem Zimmer, und da sie sicher war, - dass der Butler ihr schnell genug folgte, um zu hören, was sie sagte, stieß sie hervor: »Ich benötige einen Satz

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