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Fünf Freunde Auf Neuen Abenteuern

Fünf Freunde Auf Neuen Abenteuern

Titel: Fünf Freunde Auf Neuen Abenteuern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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interessiert.
    Georg stand auf und ging zur Wand hinter dem Schreibtisch.
    Sie hob eine Ecke des Teppichs hoch - und siehe da, der Boden darunter bestand aus großen, flachen Steinen.
    Das Arbeitszimmer hatte also auch einen Steinfußboden!
    Sie setzte sich wieder hin und blickte auf die Wandtäfelung, während sie sich zu erinnern versuchte, welches der acht Felder auf dem Leinwandstreifen mit einem Kreuz gekennzeichnet war. Aber es konnte ja gar nicht sein, dass der gesuchte Raum im Felsenhaus lag - er musste drüben im Bauernhaus sein, wo der Geheimgang begann.
    Aber angenommen, er wäre hier im Felsenhaus! Die Anweisung war zwar auf den Felsenhof gefunden worden, aber das besagte noch lange nicht, dass der Geheimgang unbedingt dort anfangen musste, obwohl Frau Sanders das annahm.
    Georg bekam plötzlich Herzklopfen vor Aufregung.
    Ich muss diese acht Felder abklopfen und versuchen, das auf dem Leinenstück angekreuzte Feld zu finden, dachte sie.
    Vielleicht gleitet es zurück und ich entdecke plötzlich den Zugang.
    Sie stand auf, um ihr Glück zu versuchen, aber gerade in diesem Augenblick öffnete sich die Tür, und ihr Vater kam herein. Er sah ernst aus.
    »Ich habe mit deiner Mutter gesprochen«, fing er an.
    »Sie findet auch, dass du dich in letzter Zeit unmöglich benommen hast. So kann das nicht weitergehen. Diesmal kommst du nicht ohne Strafe davon.«
    Georg sah ihren Vater ängstlich an. Wenn nur die Strafe nichts mit Tim zu tun hatte! Aber leider war das der Fall.
    »Du wirst für den Rest des Tages auf dein Zimmer gehen und darfst Tim drei Tage lang nicht sehen«, sagte ihr Vater. »Ich werde Julian beauftragen, ihn zu füttern und spazieren zu führen. Und wenn sich dein Benehmen nicht grundlegend ändert, wird Tim weggegeben. Ich fürchte, dass der Hund einen schlechten Einfluss auf dich ausübt.«
    »Das stimmt nicht! Das ist nicht wahr!«, brauste Georg auf, besann sich dann aber eines Besseren. »Er wird todunglücklich sein, wenn ich ihn drei ganze Tage lang nicht sehen darf.«
    »Das hättest du dir früher überlegen sollen«, sagte ihr Vater.
    »Geh nach oben und denk noch einmal darüber nach, was ich dir gesagt habe, Georg. Dein Benehmen in diesen Ferien ist für mich eine große Enttäuschung. Ich glaubte schon, dass der Umgang mit den beiden Jungen und Anne dich zu einem netten, umgänglichen Mädchen gemacht hat, aber da habe ich mich anscheinend gründlich getäuscht.«

     
    Er hielt die Tür offen und Georg ging mit hoch erhobenem Kopf hinaus. Sie hörte die anderen mit dem Besteck klappern.
    Es war Mittagszeit. Sie ging geradewegs nach oben in ihr Zimmer, setzte sich aufs Bett und hing ihren trüben Gedanken nach. Am schlimmsten war, dass sie Tim drei Tage lang nicht sehen durfte.
    Johanna brachte ihr das Essen aufs Zimmer. »Na, kleines Fräulein, es ist ein Jammer, dass du hier oben bleiben musst«, sagte sie bedauernd.
    »Aber ich hab dir zum Trost eine Extraportion Nachtisch mitgebracht. Verrat mich bloß nicht. Kopf hoch, Mädchen, ist ja halb so schlimm.«
    Georg stocherte im Essen herum. Sie hatte überhaupt keinen Hunger. Sie streckte sich lang aus und dachte an die acht getäfelten Felder über dem Kaminsims. Sollten das die Felder sein, von denen in der Anweisung die Rede war? Sie stand auf, starrte aus dem Fenster und überlegte.
    »O Gott, es schneit«, sagte sie plötzlich und erschrak.
    »Das hat gerade noch gefehlt! Und wie es schneit! Heute Abend wird der Schnee hoch liegen - einen halben Meter hoch, mindestens. Armer, armer Tim! Hoffentlich denkt Julian daran, dass er deine Hütte so dreht, dass kein Schnee reinwehen kann.«
    Georg hatte viel Zeit zum Nachdenken. Johanna kam und nahm das Tablett mit dem unberührten Essen wieder fort. Nur der Nachtisch war verschwunden. Sonst erschien niemand, um nach Georg zu sehen. Sie nahm an, dass es den anderen verboten worden war, heraufzukommen und mit ihr zu sprechen. Sie fühlte sich einsam und war stinksauer. Sie legte sich wieder auf ihr Bett und starrte zur Decke.
    Dann dachte sie an die verschwundenen Manuskriptseiten.
    Ob der widerliche Roland sie nicht doch gestohlen hatte?
    Warum steckte er seine Nase dauernd in die Arbeit ihres Vaters? Und er schien auch etwas davon zu verstehen. Der Dieb musste jemand sein, der genau wusste, welches die wichtigsten Seiten des Manuskriptes waren. Tim hätte sicher gebellt, wenn der Dieb von außen eingestiegen wäre - obwohl das Arbeitszimmer an der anderen Seite des Hauses

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