Fuer Akkie
darum, am Ende wieder ganz gesund zu werden. Was auch geschah – diese bescheuerte Leukämie würde sie sicher nicht kleinkriegen!
In der Pause rannte Akkie sofort mit den anderen zum Fußballfeld. Sie hatte Ina aber versprechen müssen, noch ein paar Tage zu warten, bevor sie beim Training mitmachte.
Auch Henk war froh, sie zu sehen. »Schön, dass du wieder da bist, Akkie. Und vielen Dank für die Aufstellung. Die finde ich ausgezeichnet.«
Akkie strahlte und schaute zu ihren Mitschülern aufs Feld hinüber.
»Nach vorn!«, rief Ina Elise zu, die gerade den Ball hatte.
»Bloß nicht«, brüllte Akkie. »Abgeben, den Ball, Elise, nicht zu lange dribbeln!«
»Gut gesehen, Akkie!«, bemerkte Henk anerkennend.
»Fällst du mir jetzt in den Rücken?«, schimpfte Ina mit einem verschmitzten Grinsen. » Ich war doch die Haupttrainerin – und du nur der Hilfstrainer.«
»Ach ja?« Henk lachte. »Das war mir nicht richtig klar. Was meinst du, Akkie?«
Aber bevor Akkie antworten konnte, brüllte Ina Joep zu: »Ferkeln! Du musst mehr ferkeln!«
»Hörst du das, Akkie?«, fragte Henk. »Wenn es nach Ina geht, wird das kein Fußballturnier, sondern ein Ferkelwettbewerb!«
Akkie kicherte und beobachtete, wie ihre Lehrer den Spielern alle möglichen voneinander abweichenden Anweisungen gaben. Sie standen dicht nebeneinander, und wenn Ina wieder einmal totalen Unsinn rief, gab Henk ihr einen neckischen Schubs.
Der geheime Mädchenclub würde sich bald treffen müssen, um sich in Sachen Ina und die Liebe etwas zu überlegen, dachte Akkie.
Als Brammie kurz darauf mit dem Ball am Fuß vorbeirannte, konnte sie es nicht mehr mitansehen. Sie sprintete vor und griff Brammie an. Der wollte sie umspielen, aber sie nahm ihm mit einem geschickten Täuschungsmanöver den Ball ab. Dann rannte sie an Tamara und Patrick vorbei und schoss den Ball geradewegs ins Tor.
Während die ganze Klasse jubelte, merkte Akkie, dass ihr schwindelig wurde. Sie trabte zum Spielfeldrand und ließ sich ins Gras fallen.
»Shit!«, keuchte sie.
»Tolles Tor!«, sagte Henk.
Akkie stand auf und ging mit Tränen in den Augen davon. Sie setzte sich auf das Mäuerchen am Eingang zur Schule. Ina wollte zu ihr laufen, sah aber, dass Laurens schon auf dem Weg war.
Er setzte sich neben sie. Akkie beachtete ihn zunächst gar nicht und starrte weiter mutlos vor sich hin.
»Ich musste wirklich lachen über deinen Brief, du hast echt Humor«, sagte Laurens vorsichtig.
»Dein Brief hat mir auch sehr gut gefallen.« Akkie lächelte, und Laurens wurde ein wenig rot.
Sie rutschte näher zu ihm und gab ihm ganz schnell einen Kuss auf die Wange. Jetzt wurde Laurens knallrot.
Akkie kicherte. »Du wirst ja ganz tomatig.«
Laurens schaute sich verlegen um, ob es jemand gesehen hatte.
»Willst du etwa noch einen Kuss?«, witzelte Akkie.
»Na ja, nein … oder eigentlich … äh.«
Akkie stand auf. »Komm, wir gucken den anderen noch ein bisschen zu.«
Auf dem Weg zum Spielfeld verabredeten sie, in der Pause gemeinsam für die Prüfung zu lernen.
Laurens trainierte noch kurz mit, und dieses Mal blieb Akkie ruhig am Rand stehen und schaute zu. Sie beobachtete, wie Laurens spielte, und dachte darüber nach, dass sie das vor ein paar Wochen noch nicht gemacht hätte: einem Jungen einfach einen Kuss geben. Aber irgendwie hatte das Krankenhaus alles verändert. Manchmal staunte Akkie über sich selbst. In letzter Zeit tat oder sagte sie Dinge, die sie sich früher nie getraut hätte.
Es läutete, als sie gemeinsam mit Elise die Schule betrat.
»Geht’s wieder?«, fragte ihre Freundin besorgt.
Akkie nickte.
Hinter ihnen erklang Joeps Stimme: »Der geht es sogar richtig gut. Die hat mit ihrem Freund geknutscht!«
»Du bist so bescheuert«, fauchte Elise.
»Lass nur«, sagte Akkie lässig, »wenn Joep keinen ärgern kann, ist er nicht glücklich.«
»Aber das mit dem Küssen stimmt!«, rief Joep.
»Na und?«, fragte Akkie. »Eifersüchtig?«
»Igitt, ich darf gar nicht dran denken! Dieses eklige Geschlabber. Bäh!«
»Nein, dafür ist unser Joepie noch zu klein.«
Joep wurde wütend, zischte »Kahlkopf!« und rannte davon.
»Jetzt aber!«, rief Elise empört. »Das sage ich Ina!«
Aber Akkie grinste triumphierend. »Er ist richtig sauer geworden, hast du das gesehen? Das passiert nicht oft.«
Im Klassenraum hatte Ina inzwischen auf jeden Platz eine Probeklausur gelegt. »Nächste Woche ist die echte«, verkündete sie, »also könnt ihr noch ein
Weitere Kostenlose Bücher