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Für einen Kuss von Frisco

Für einen Kuss von Frisco

Titel: Für einen Kuss von Frisco Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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Verletzung. Die psychische Last, mit der er sich abquälte, seine Verbitterung und sein Zorn. Sie fürchtete, dieser Last nicht gewachsen zu sein und mit ihm unterzugehen.
    Dennoch liebte sie ihn.
    Ihre Augen füllten sich mit Tränen, und sie wandte sich ab, damit er sie nicht weinen sah. Natürlich sah er es doch.
    „Mia?“, fragte er besorgt.
    „Entschuldige.“ Sie wischte sich die Tränen fort und verwünschte insgeheim, so nah am Wasser gebaut zu sein. „Es ist … albern von mir.“
    Er versuchte zu scherzen: „Wegen einer rosa Couch zu weinen, wäre wirklich ein bisschen albern.“
    „Ich weine doch nicht wegen der Couch! Ich weine, weil …“ Mia sah ihm in die Augen und konnte den Blick nicht mehr abwenden. „Weil du mein Leben völlig durcheinandergebracht hast“, flüsterte sie.
    Er wusste, was sie meinte. An seinen Augen erkannte sie, dass er verstand, was sie ungesagt ließ. Also sprach sie es aus: „Ich habe mich in dich verliebt, Alan.“
    Frisco schnürte es die Kehle zu. Er hatte schon vermutet, dass sie ihn mochte, aber es machte einen gewaltigen Unterschied, ausgesprochen zu hören, was er bisher nur geahnt hatte: Sie hatte. Sich verliebt. In ihn.
    Du lieber Himmel, war sie denn blind? Wie konnte eine so schöne und lebenslustige Frau wie Mia sich nur in einen verbitterten Krüppel wie ihn verlieben?
    Eigentlich hätten ihre Worte ihn himmelhoch jauchzen lassen müssen. Doch er empfand nichts als dumpfe Verzweiflung. Wie konnte sie ihn lieben ?
    Das Schweigen zwischen ihnen dehnte sich endlos aus.
    Schließlich hielt Mia es nicht länger aus, ging zur Tür und sah durch das Fliegengitter in die Nacht hinaus, als wüsste sie, dass ihre sanfte Aufrichtigkeit ihn umgehauen hatte.
    Frisco musste etwas sagen. Ihre starre Haltung verriet ihm, dass sie jetzt eine, irgendeine Äußerung von ihm erwartete, doch er wusste einfach nicht, was er hätte sagen können.
    „Frisco?“
    Er drehte sich um und sah Natasha in ihrem viel zu langen Nachthemd in der Tür stehen. Sie hielt einen Teddybär an sich gedrückt, und das Haar fiel ihr wirr ins Gesicht. Tränen glitzerten in ihren Augen.
    „Ich kann nicht schlafen“, jammerte sie. „Es ist viel zu still. Da ist gar nichts. Ich mag das nicht. Ich kann überhaupt nichts hören.“
    Auch Mia hatte sich umgedreht, doch sie wich Friscos Blick aus. Verdammt! Sie hatte ihm soeben ihre Gefühle offenbart, und er hatte nicht reagiert. Er hatte nichts gesagt, nichts getan. Er musste ihr doch wenigstens sagen, dass sie ihn mit ihrem Geständnis vollkommen umgehauen hatte!
    „Geh wieder ins Bett, Tash, ich komme gleich zu dir. Ich muss nur erst noch etwas mit Mia besprechen …“
    „Nein, ist schon okay. Wir können später reden, Alan.“ Mia lächelte, aber ihre Augen blieben traurig. „Ich habe … einen schlechten Augenblick gewählt.“
    Sie wandte sich ab, und wieder wurde es still zwischen ihnen. Frisco hörte sein Herz schlagen, er hörte Natashas Schniefen und das Ticken von Mias Armbanduhr.
    Und mit einem Mal kam ihm die Erleuchtung.
    „Los, kommt“, sagte er und nahm Tashas Hand. Mia rührte sich nicht, und er drehte sich zu ihr um. „Du auch, Mia.“
    Unsicherheit lag in ihrem Blick. „Vielleicht sollte ich lieber hier warten …“
    „Nein, wir brauchen dich. Komm schon. Ab ins Bett, Tash.“
    Mia folgte, blieb aber in der Tür stehen, bis ihre Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten. In dem kleinen Zimmerchen standen außer einem Tischchen und einer kleinen Kommode zwei Betten einander gegenüber an den Wänden. In dem einen lag Tasha, auf dem anderen saß Frisco, mit dem Rücken an die Wand gelehnt. Die hohen Fenster standen offen und ließen die laue Brise der Sommernacht herein.
    „Komm her“, forderte Frisco Mia auf und streckte die Hand nach ihr aus. Zögernd kam sie näher.
    Er zog sie zu sich aufs Bett, so, dass sie mit dem Rücken zu ihm zwischen seinen Beinen saß. Die Arme um ihre Taille geschlungen, hielt er sie fest. Einen Moment versteifte sie sich, dann überließ sie sich dem Gefühl der Geborgenheit in seinen Armen, an seine Brust gelehnt, mit seinem Atem in ihrem Haar.
    Ihr war klar, dass sie ihn mit ihrem Geständnis völlig überrumpelt hatte. Sie hatte sich sogar selbst überrumpelt. Aber als er so gar nicht reagierte, hatte sie angenommen, dass er sie abweisen würde, wenn sie ihre Gefühle nicht näher erläuterte.
    Was er jetzt tat, war allerdings alles andere als abweisend. Er hielt sie fest an sich

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