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Für Emma & ewig

Für Emma & ewig

Titel: Für Emma & ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
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Emma sprang regelrecht heraus. Er musste sich beeilen, um ihr zu folgen, als sie den Flur hinunter zum Zimmer ihres Vaters eilte. Schlagartig war ihre Nervosität zurückgekehrt. Das spürte er, doch helfen konnte er ihr nicht.
    Als sie vor dem Zimmer angelangt war, sah sie Casey unsicher an. “Am Ende des Flurs ist ein Aufenthaltsraum, falls du so lange fernsehen oder einen Kaffee trinken möchtest.” Mit zitternder Hand schob sie sich eine Haarsträhne hinter das Ohr.
    Er sah den Gang hinunter. Kein Mensch zu sehen. Aber das spielte auch keine Rolle, denn er musste sie einfach in den Arm nehmen. Also zog er sie an sich. Sie zögerte einen Moment, dann ließ sie es geschehen und entspannte sich.
    Es fühlte sich so gut an, sie so nah bei sich zu haben. Er legte seinen Mund an ihr Ohr, spürte ihre Wärme und ihr seidiges weiches Haar. “Ich warte hier, falls du mich brauchst.”
    Sie hob den Kopf und sah ihn an, verlegen, verwirrt, leicht errötet. “Es ist alles in Ordnung, Casey. Wirklich.”
    Er strich über ihre weiche Wange. Am liebsten hätte er sie am ganzen Körper gestreichelt, überall ihre weichen Stellen gefunden. Und ihre sensiblen.
    Dann überraschte er sie – und sich selbst – damit, dass er sie küsste. Sie öffnete unwillkürlich ihre Lippen, eine verlockende Einladung, der kaum zu widerstehen war. Doch Casey hielt sich zurück und begnügte sich mit einem kurzen Streicheln seiner Zunge über ihre Unterlippe. Dann lehnte er sich zurück, berauscht vor Lust und vollkommen aufgewühlt.
    Mit ihren Fingerspitzen berührte Emma sacht ihren Mund, holte tief Luft und lachte nervös. “Ja dann … in Ordnung.” Amüsiert schüttelte sie den Kopf, drehte sich um und öffnete die Tür, um vorsichtig ins Zimmer hineinzuschauen.
    Casey sah zu, wie sie eintrat. Verdammt, er hatte sie noch mehr verwirrt, dabei hatte er ihr doch nur Mut machen wollen.
    Er hörte sie “Dad?” flüstern, es klang sehr unsicher und irgendwie sehnsüchtig. Dann ging die Tür zu, und er konnte nichts mehr verstehen.
    Frustriert machte sich Casey auf den Weg in den Aufenthaltsraum. Dort war niemand, es lagen und standen nur überall leere Styroporbecher und Zeitschriften herum. Aus Rastlosigkeit beschäftigte er sich damit, den Müll einzusammeln, die Zeitschriften zu sortieren und generell Ordnung zu machen.
    Es half nichts. Aufgestaute Energie ließ ihn im Raum auf und ab gehen. Am liebsten wäre er in das Krankenzimmer hineingeplatzt, um sicherzustellen, dass Emmas Vater nichts Verletzendes zu ihr sagte. Nicht wieder.
    Er hasste es, so hilflos zu sein. Emma war inzwischen eine erwachsene Frau, unabhängig, stark. Weder brauchte noch wollte sie seine Hilfe. Es gab keinen Grund, immer noch ihr Beschützer sein zu wollen.
    Das Herumlaufen brachte ihn auch nicht weiter. Immer wieder tauchte vor seinen Augen ihr geschundenes Gesicht von damals auf.
    Nach etwa zehn Minuten gab er auf. Er sagte sich, er habe das Recht, nachzusehen, ob alles in Ordnung sei, darum ging er den Flur hinunter und öffnete leise die Tür zu Dell Clarks Zimmer. Das erste Bett war leer. Daneben war ein Trennvorhang gespannt, sodass er keinen freien Blick auf das zweite Bett hatte, in dem Dell lag. Doch er hörte, wie Emma leise mit ihm sprach, und erschrak, als er ihren flehenden Tonfall hörte.
    Ohne schlechtes Gewissen schlich er lautlos ins Zimmer und belauschte das Gespräch.

7. KAPITEL
    D ell sprach leise und auch irgendwie lallend – ob von dem Schlaganfall oder den Medikamenten, wusste Casey nicht zu sagen. Aber er konnte ihn verstehen – und er sprach mit einer gewissen Entschlossenheit. “Besuch deine Mutter.”
    “Dad.” Emmas Ablehnung klang müde und beinahe auch schon wie eine vage Zusage. Am liebsten würde Casey sich an ihre Seite stellen. “Du weißt, dass das nicht geht. Außerdem bezweifle ich, dass sie mich überhaupt sehen möchte. Und selbst wenn, wir würden uns doch die ganze Zeit nur streiten.”
    Erst da wurde Casey bewusst, dass Emma noch gar nicht bei ihrer Mutter gewesen war. Sie hatte es vorgezogen, im Motel abzusteigen. Das verwirrte ihn.
    “Sie ist deine Mutter.”
    “Dad, bitte reg dich nicht auf. Du musst dich ausruhen.”
    Angesichts der Trostlosigkeit in Emmas Stimme wagte Casey kaum zu atmen. Diese Unterhaltung ergab keinerlei Sinn für ihn. Warum war es Emma so wichtig, ihren Vater zu sehen, den Mann, der sie hinausgeworfen hatte, aber zu ihrer Mutter wollte sie nicht?
    “Verdammt.” Dells Fluch war

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