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Für immer die Seele (Für-immer-Trilogie) (German Edition)

Für immer die Seele (Für-immer-Trilogie) (German Edition)

Titel: Für immer die Seele (Für-immer-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia J. Omololu
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Stimme einen warnenden Unterton zu geben, aber da er aus Erfahrung weiß, dass seine Autorität begrenzt ist, lässt er es dabei bewenden. Dad ist am besten in der Rolle des guten Bullen und Mom spielt den bösen wie ein Naturtalent.
    »War ja nur ’n Scherz«, sagt Kat unbeeindruckt und fuchtelt mit ihrer Gabel in Griffons Richtung. »Hey, wen haben wir denn da?« Sie stößt mich mit dem Ellbogen in die Seite. »Hättest nicht gedacht, dass wir ihn wiedersehen, was?« Als sie sich in meine Richtung dreht, rieche ich, dass sie eine kleine Fahne hat, und frage mich, ob Mom und Dad es wohl auch merken. »Owen kommt vielleicht im Sommer her. Habt ihr immer noch Kontakt?«
    Dad runzelt verwirrt die Stirn. »Ihr kennt euch?«
    »Hat Cole das nicht erzählt? Griffon ist der Typ, der sich um sie gekümmert hat, als sie im Tower von London ohnmächtig geworden ist.« Na toll. Jetzt muss ich wahrscheinlich nicht nur lang und breit erzählen, woher wir uns kennen, sondern auch noch, warum ich nicht schon früher damit rausgerückt bin.
    »Du bist ohnmächtig geworden?«, fragt Mom und richtet sich in ihrem Stuhl zu voller Größe auf. »Davon hast du mir gar nichts gesagt. Sam, wusstest du das?«
    Dad zuckt mit den Schultern. »Es ging ihr wieder gut. Sie meinte, es lag nur am Jetlag. Ist ja auch nicht wieder vorgekommen, oder, Cole?«
    »Mom, bitte«, sage ich und rolle meine Augen demonstrativ in Veroniques und Giacomos Richtung. »Es war nichts weiter.« Wir sind auf dem besten Weg, Reklame für ein kinderloses Singledasein zu machen, ein abschreckendes Beispiel für alle, die sich mit dem Gedanken tragen, eine Familie zu gründen.
    Veronique dreht sich zu Griffon herum. »Also, du und Cole, ihr habt euch in London getroffen?« Dad blickt erst zu ihr und dann hinüber zu Mom. Alle warten gebannt auf eine Erklärung.
    »Ja, dort haben wir uns kennengelernt«, sagt Griffon. »Ich wohne zeitweise dort.« Er wirft mir einen Blick zu, und ich sehe, dass er nicht weiß, wie viel er erzählen soll.
    »Eigentlich bloß ein verrückter Zufall«, übernehme ich und schicke ein kurzes Lachen hinterher, das allerdings in meinen Ohren ziemlich gekünstelt klingt. »Griffons Dad ist nämlich Torwächter im Tower. Als wir dort waren, wurde mir ein bisschen schwindlig, und Griffon war zufällig in der Nähe. Dann fand Kat durch seinen Freund heraus, dass er gleich hier um die Ecke wohnt, und wir haben uns wiedergesehen. Das war schon alles.«
    Kat spießt ein paar ziemlich große Salatblätter auf ihre Gabel. »Irrer Zufall, oder?«, fragt sie und stopft sich den Salat in den Mund.
    Veronique neigt den Kopf zur Seite und schaut mir direkt in die Augen. »Absolut«, sagt sie. »Wirklich erstaunlich.« Irgendetwas an der Art, wie sie das sagt, beunruhigt mich, und ich schaue verstohlen zu Griffon, der neben ihr sitzt und sich nicht rührt.
    »Ein Torwächter? Das muss faszinierend sein«, sagt Dad.
    Ich frage mich, ob irgendjemandem außer mir auffällt, dass es Griffon ein bisschen Überwindung kostet, sich ihm zuzuwenden. »Ja, das ist es. Er hat eine Wohnung direkt im Tower, und wenn ich ihn besuche, bin ich auch dort.«
    Kat macht sich über die Lasagne her, und ich sehe, dass Mom wieder entspannter auf ihrem Stuhl sitzt, als das Gespräch sich weniger verfänglichen Themen zuwendet. »Ich war vor vielen Jahren einmal dort, bevor die Mädchen zur Welt kamen«, erzählt sie. »Wie ist es denn nachts dort?«
    »Gespenstisch«, antwortet Kat, die trotz ihrer intensiven Beschäftigung mit der Lasagne anscheinend die Unterhaltung verfolgt hat. »Geister ohne Köpfe und Gefangene in Ketten spuken überall herum.«
    Bilder aus meiner Vision im Tower tauchen wieder vor mir auf und ich verspüre ein flaues Gefühl in der Magengrube. Mit aller Macht schiebe ich sie beiseite, denn ich will nicht, dass ungebetene Erinnerungen den Abend überschatten. »Ach Kat, vergiss es. Es gibt keine Geister.«
    Ich ernte ein Lächeln von Giacomo. »Ah, eine Skeptiker. Du glaubst nicht an übernatürlich?«
    Ich spüre, wie das Lächeln auf meinem Gesicht ein wenig einfriert, und gebe mir Mühe, es neu zu beleben. »Nein, nicht wirklich.« Ich meine, sich über Jahrhunderte zurück an frühere Leben zu erinnern, umgeworfene Schachfiguren korrekt wieder aufzustellen und sich in zehn Sekunden den Text einer ganzen Buchseite einzuprägen, das zählt doch wohl nicht als übernatürlich, oder?
    Mom kommt mir zu Hilfe: »Nicole war immer schon die Praktischere von

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