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Fuer immer du

Fuer immer du

Titel: Fuer immer du Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Savannah Davis
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körperliche Ertüchtigung beinhaltete, deswegen hatte ich – wie alle anderen auch – meine Sportsachen angezogen.
    In den ersten Minuten hatte es auch den Anschein, als wollten wir Gymnastik machen.
    Wir stellten uns im Kreis um die Direktorin auf. Dann erzählte sie uns, dass sie vorhatte, aus uns eine Gruppe zu machen, in der eine der anderen blind vertrauen konnte. Um dieses Ziel zu erreichen, würden wir verschiedene Experimente durchführen. Auch das klang noch ganz plausibel.
    Aber dann folgte das erste Experiment. Und es bestand weder daraus, dass wir uns mit geschlossenen Augen in die Arme einer Partnerin fallen lassen sollten, noch aus einer besonders schwierigen Aufgabe, die wir gemeinsam meistern sollten.
    Wir setzten uns im Kreis auf den Boden der Turnhalle. Vor jeder von uns lag eine Rose auf dem Boden. Frau Dietrich nahm von einem Tisch einen langen schwarzen Umhang und hüllte sich darin ein. Sie hängte sich eine Kette mit einem schweren Anhänger um und trat mit weißen Kerzen in den Kreis. Ihr rotes Haar trug sie offen. Aus einem Radio erklang sanfte Musik.
    Sie schritt auf eines der Mädchen zu. Ihr Gesicht wirkte hoch konzentriert. Sie entzündete die erste Kerze stellte sie vor dem Mädchen auf den Boden und schritt den Kreis eine viertel Runde weiter. Dort blieb sie vor der nächsten Schülerin stehen, entzündete eine Kerze und stellte sie ab. Wieder eine viertel Runde, nächste Schülerin. Am Ende ihrer Runde hatte sie vier Kerzen aufgestellt.
    »Die Kerzen symbolisieren die vier Elemente Luft, Feuer, Wasser und Erde. Jede Kerze steht in einer Himmelsrichtung. Luft im Osten, Feuer im Süden, Wasser im Westen und Erde im Norden. Das nennt man einen Schutzkreis. Er soll uns vor Einflüssen von Außen schützen. Wir versuchen in diesem Kreis unsere Energien zu bündeln und eins zu werden.« Dann ging sie zurück in die Mitte, wo sie mit bebender Stimme auch noch nach Geist rief.
    Die letzte Kerze platzierte sie zu ihren Füßen. Ihre Miene entspannte sich etwas und sie ließ den Blick über unsere kleine verdatterte Gesellschaft kreisen.
    » Ich benutze diese Übung gerne, um aus einem unkoordinierten Haufen eine Einheit zu machen. Wir werden mit leichten Meditationsaufgaben anfangen«, erklärte sie.
    Was hatte d as alles eigentlich zu bedeuten? Den Gesichtern meiner Mitschülerinnen nach zu urteilen, waren diese mindestens genauso ratlos und verwirrt wie ich. Ein paar von uns grinsten, andere wirkten wiederum verkrampft. Mir verschloss sich vollkommen der Sinn der Sache, und ich fragte mich, wie dieser Wicca-Kram, die Verbundenheit der Gruppe festigen sollte? Schließlich befanden wir uns hier im katholischen Bayern und ich konnte mir vorstellen, dass es Eltern gab, die bei solchem Treiben auf den Gedanken kommen könnten, dass es ein Fehler war, Hexenverbrennungen abzuschaffen. Ich hatte zwar keine Erfahrungen was diesen Ritual-Mist anging, aber das hier gehörte wohl kaum auf eine Schule wie diese.
    Die Direktorin entzündete ungerührt vom Gemurmel in ihrer Klasse ein Räucherstäbchen und malte damit mehrere Kreise in die Luft. Der für Sporthallen so typische Schweißgeruch wurde von Sandelholzduft überlagert. Sie schritt noch einmal den Kreis ab und wedelte vor unseren Nasen mit dem Räucherstäbchen.
    Zurück im Zentrum murmelte sie leise ein paar Worte. »Jetzt schließt bitte eure Augen und konzentriert euch auf die Rose, die vor euch liegt. Seid vollkommen entspannt. Nichts ist mehr wichtig, nur ihr und die Rose. Stellt sie euch in Gedanken vor. Lasst sie in einem leeren Raum vor eurem Gesicht schweben. Betrachtet sie. Fühlt sie mit jeder Zelle eures Körpers. Fühlt sie mit eurem Geist. In eurem Kopf soll nichts anderes mehr als die Rose sein.« Die Stimme der Direktorin nahm bei diesen Worten einen sanften fast hypnotischen Tonfall an.
    Ich tat, was sie gesagt hatte , schloss die Lider und konzentrierte mich darauf, das Bild der Rose vor meinem geistigen Auge festzuhalten. Es gelang mir nicht sofort. Immer wieder entglitt sie mir. Je mehr ich die Frustration darüber zuließ, desto schneller verschwand das Bild der Rose und wurde durch andere Gedanken ersetzt. Gedanken an dieses merkwürdige Ritual, Gedanken an Adrian und an das Abendessen heute in der Marienhöhe.
    Genervt stieß ich die Luft aus. Ich wusste zwar nicht, was das hier bringen sollte, aber ic h wollte es zumindest versuchen. Meditation sollte ja angeblich zu mehr Gleichgewicht führen. Wenn mir das also half,

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