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Fuer immer Ella und Micha

Fuer immer Ella und Micha

Titel: Fuer immer Ella und Micha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Sorensen
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hinterlassen hat, die Einzige ist, die das Loch wieder stopfen kann.
    Ich sitze in der kleinen Wohnung, die unsere Band für einen Monat gemietet hat, und schreibe an einem völlig durchgeknallten Songtext, der viel zu schmerzlich offen ist, als dass ich ihn jemals vor Publikum singen könnte. Je länger ich an dem Song schreibe, desto wütender werde ich. Plötzlich klopft es.
    Ich schleudere den Stift aufs Bett und quäle mich rüber zur Tür.
    »Mann, du siehst ganz schön fertig aus.« Ethan schiebt sich an mir vorbei und dreht eine Runde durch das einzige Zimmer mit einem Bett in der Ecke und zwei altmodischen Sofas in der Mitte, die beide zum Fernseher zeigen. »Hier wohnst du also?«
    Überall liegen Sachen herum, die ich zur Seite kicke, als ich wieder zum Bett gehe. »Ist nicht schlimmer als die Löcher, in denen wir groß geworden sind.«
    Er weist über seine Schulter zur Tür. »Ich muss doch sehr bitten. Auf der Treppe wollte mir wer eine Nutte andrehen!«
    »Das war Danny«, sage ich und nehme den Stift wieder auf. »Der will dauernd irgendwas verkaufen.«
    Ethan wendet sich mit seinem typisch genervten Gesichtsausdruck zu mir. »Tja, jedenfalls bin ich unterwegs, genieße es total, für mich zu sein, und da kriege ich diesen Anruf von der reizenden Miss Lila, die mir erzählt, dass Ella und du Schluss gemacht habt.«
    Angespannt reibe ich mir den Nacken. »Ich will nicht darüber reden.«
    Ethan setzt sich auf die Couch und verschränkt die Arme. »Was ist passiert?«
    »Willst du wirklich wieder über unsere Gefühle reden?« Ich werfe den Notizblock und den Stift beiseite. »Oder willst du rausgehen und ein bisschen Spaß haben? Wie lange bleibst du? Ich muss heute Abend nicht spielen, also können wir was machen. Da gibt es einen richtig geilen Club, den ich mir gerne mal anschauen will, und Dylan schwört, dass sich dort jede Menge Frauen rumtreiben, die flachgelegt werden wollen.«
    »So gerne ich auch Frauen mag, die für jeden Spaß zu haben sind, ich bin nicht hier, um zu feiern«, antwortet er kopfschüttelnd und sichtlich enttäuscht. »Ich bin hier, um dir zu erzählen, was Lila mir erzählt hat. Ich hätte dich ja angerufen, aber ich war sowieso schon in Virginia, und da dachte ich, scheiß drauf, ich fahre einfach direkt zu dir.«
    Ich ziehe mir ein T-Shirt über und stopfe meinen Geldbeutel in die hintere Jeanstasche. Entweder ziehen wir gemeinsam los, oder ich gehe allein. »Dann mach schnell.«
    Er legt seine Arme auf die Rücklehne der Couch und die Stiefel auf den Couchtisch. »Sie hat dich nicht betrogen.«
    Ich will gerade nach meinen Schlüsseln greifen, als ich erstarre. »Was war das?«
    »Deshalb hat Lila mich angerufen«, erklärt er. »Sie meinte, dass sie es zwar total beknackt findet, ihrer besten Freundin in den Rücken zu fallen, aber dass das zu wichtig ist und sie mir erzählen muss, was Ella ihr nach mehreren Tequila-Shots gebeichtet hat. Ella hat sich das alles bloß ausgedacht. Angeblich weil sie will, dass du glücklich bist und es ihrer Meinung nach nicht mit ihr sein kannst. Was auch immer das heißen soll. Ich habe sowieso noch nie kapiert, was sie getan hat – oder tut.«
    Meine Arme sinken herunter, und ich weiß nicht, ob ich rasend wütend oder erleichtert sein soll. »Verstehe ich das richtig? Sie hat gelogen, mir erzählt, dass sie fremdgegangen ist, damit sie mit mir Schluss machen kann?«
    Ethan hebt beide Arme. »Ich bin nur der Bote, also geh nicht auf mich los!«
    »Ich gehe nicht auf dich los.« Stattdessen setze ich mich auf die Bettkante und lehne meine Arme auf die Knie. »Nein, ich bin völlig verwirrt.«
    Ethan nimmt ein Foto von der Band vom Tisch und sieht es sich an. »Wem sagst du das?«
    Ich strecke die Hände und rolle mit den Schultern. »Was soll ich denn jetzt machen?«
    Nachdem er das Foto wieder hingelegt hat, antwortet Ethan: »Lust auf eine längere Fahrt?«
    »Ist die Hochzeit dieses Wochenende?« Ich sinke zurück an die Wand und spiele mit meinem Lippenring. »Hast du Lust, meinen erbärmlichen Arsch nach Chicago und zurück zu verfrachten?«
    Er zuckt mit den Schultern. »Was Besseres habe ich sowieso nicht vor.«
    »Na dann.« Ich packe meine leere Tasche und stopfe einige Sachen hinein. »Fahren wir.«
    Ella
    Lila und ich machen uns bereit, zur Hochzeit zu fahren. Wir haben uns einen Wagen gemietet, diesmal einen mittelgroßen, der trotzdem noch ewig braucht, um auf sechzig Meilen die Stunde zu kommen.
    Aber bevor wir

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