Für immer, Emily (German Edition)
dachte ich, das geht niemals gut. Er wird ihr das Herz brechen. Aber offenbar liegt ihm wirklich sehr viel an ihr.“
Dorothy setzte sich wieder und strich Marmelade auf ihren Toast. „Also ich mochte Niclas schon vom ersten Tag an, als ich ihn kennen gelernt habe. Er hat von Anfang an auf mich gewirkt, als ob er auf Emily aufpassen wollte und sie unglaublich gern hat. Ach Gott, ist das romantisch. Der junge Mann kommt mitten in der Nacht bei Wind und Wetter durch den Sturm gefahren, um bei dem Mädchen zu sein, das er liebt, um sie zu trösten und zu beschützen.“ Dorothy sah verträumt vor sich hin.
Mara musste laut lachen. „Mom, nun übertreib mal nicht. Es war kein Sturm, es hat nur geregnet. Beschützen musste er sie auch nicht wirklich, schließlich war sie hier in unserem Haus und nicht in irgendeiner Drachenhöhle, und ob er Emily liebt, wissen wir noch nicht. Und vor allem wissen wir nicht, wie sie selber damit umgehen kann. Es ist ja schließlich alles nicht so einfach bei ihr.“
Dorothy nickte bekümmert. „Ja, du hast natürlich Recht. Ich wünsche es mir nur so sehr für Emily. Ich kann mir nicht helfen, aber wenn einer es schafft, sie aus ihrem Schneckenhaus herauszuholen und sie glücklich machen kann, ist das meiner Meinung nach Niclas. Hast du an ihrer Geburtstagsfeier nicht bemerkt, wie Jeffrey ständig um sie herumgeschlichen ist? Und sie hat sich völlig unwohl damit gefühlt. Sie erträgt es immer noch nicht, von Männern angefasst oder auch nur angeschaut zu werden. Nur mit Niclas ist es anders.“
Mara stand auf und holte sich einen Joghurt aus dem Kühlschrank. „Du hast Recht. Es ist anders mit ihm. Es war von Anfang an anders. Keine Ahnung, warum.“ Sie setzte sich wieder und sah ihre Mutter an. „Mom, wenn Niclas der Richtige ist für Emily, lass uns alle Daumen drücken, damit es klappt mit ihnen. Ich würde es Em so sehr wünschen. Ich kenne niemanden, der es mehr verdient hat, wieder glücklich zu sein, als sie.“
Dorothy nickte und strich ihrer Tochter zärtlich durch die Haare. „Ja, drücken wir die Daumen.“
Emily öffnete leise die Tür und trat ein. Ben hob den Kopf, blieb aber auf seinem Platz neben Niclas‘ Bettseite liegen. Niclas schlief offenbar noch. Sie legte sich vorsichtig wieder neben ihn. Die Tasse stellte sie auf dem Nachttisch ab und betrachtete ihn. Er sah so friedlich aus. Alles, was sie sich für ihn wünschte, war, dass er glücklich war. Nun bewegte er sich ein wenig, und bevor sie etwas sagen konnte, war Ben aufgesprungen und drückte Niclas einen dicken Hundekuss mitten ins Gesicht. Der riss erschrocken die Augen auf und gab ein ziemlich entsetztes Geräusch von sich.
Emily lachte. „Guten Morgen, du Schlafmütze. Das ist wecken auf Ben-Art. Ziemlich feucht, aber liebevoll.“
Niclas sah sie erst einen Moment verdutzt an, und setzte sich dann langsam im Bett auf. „Oh ja. Und eine prima Sache, um den Leuten gleich zum Aufwachen einen Herzinfarkt zu bescheren.“
Emily lächelte. „Das ist alles Gewohnheitssache. Wenn du jeden Morgen so geweckt wirst, fällst du irgendwann nicht mehr vor Schreck fast aus dem Bett.“
Niclas verzog das Gesicht. „Wie beruhigend.“
„Ja, finde ich auch. Hier, ich hab dir einen Kaffee besorgt. Oder möchtest du lieber einen Beruhigungstee?“
„Nein, danke. Mein Blutdruck ist schon wieder in den Normalbereich gesunken. Kaffee wäre also super.“ Er griff mit einer Hand nach der Tasse, die Emily ihm reichte, und kraulte mit der anderen Ben, der zufrieden neben dem Bett saß.
„Hast du gut geschlafen?“ Emily sah ihn mit schief gelegtem Kopf an.
Niclas betrachtete sie lächelnd. Sie sah ihn irritiert an. „Was? Hab ich eine Warze auf der Nase?“, fragte sie.
Er schüttelte schmunzelnd den Kopf. „Nein, im Gegenteil, du siehst sehr süß aus. Deine Haare sind noch ganz verwuschelt.“
Emily fuhr sich erschrocken mit beiden Händen durch die Locken. „Oh. Ich hab total vergessen, mich zu kämmen. Ich geh mal eben schnell.“ Sie machte Anstalten, aus dem Bett zu klettern, doch Niclas fasste nach ihrem Arm.
„Nein, bleib doch hier. Du siehst süß aus, wirklich. Ich mag das.“
Sie sah ihn skeptisch an. „Echt? Das sagst du doch nur so.“
Er lachte. „Nein, gar nicht. Du siehst wirklich sehr hübsch aus so. Ich mein, du siehst natürlich immer hübsch aus. Also, du weißt schon.“ Er lächelte etwas verlegen.
„Danke. Und, hast du nun gut geschlafen?“
„Oh, ja. Ich war noch
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